Mission SOL 2020 Paket (1 bis 12). Madeleine Puljic

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Mission SOL 2020 Paket (1 bis 12) - Madeleine Puljic PERRY RHODAN-Mission SOL 2

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geführt, dass mein Orbiter getötet wurde.«

      Er und fünfundzwanzig Solaner, fügte Rhodan in Gedanken hinzu. Trotzdem hatte er die Auslöschung eines ganzen Volkes nicht verhindern können.

      »Wie kommt es, dass dein Orbiter sich in der Gefahrenzone aufhielt?«, fragte BARILS Stimme.

      Kam es Rhodan nur so vor, oder hatte sie einen lauernden Unterton angenommen?

      Es musste Wunschdenken sein, denn A-Kuatond antwortete ohne Zögern: »Er war vor Ort, um sicherzustellen, dass sich auf diesem uns bis dahin unbekannten Planeten nicht weiteres Leben befand, das wir durch den Erntevorgang gefährdet hätten.«

      Es gelang ihr, vollkommen vernünftig zu klingen, sogar einfühlsam. Wie jemand, den das Leben tatsächlich interessierte, das er vernichtete. Rhodan glaubte ihr diese Farce keine Sekunde lang. Er hatte ihren Zorn erlebt, ihre Rachsucht. Sie besaß die Aggression einer Zentrifaal, und sie hatte davon Gebrauch gemacht, um die Truvaud bis auf den letzten Angehörigen dieses Volkes zu vernichten. Rhodan hatte sie daran gehindert, nur damit BARILS Stimme die Aufgabe letztlich doch noch zu Ende führte.

      Die Stimme schwieg einen Augenblick lang, als wäge sie die Worte der Kriegerin ab.

      Dann sprach sie unvermittelt Rhodan an. »Und du, Terraner? Was hast du zu deiner Verteidigung vorzubringen?«

      Ich wollte nicht zusehen, wie in deinem Namen ein ganzes Volk niedergemetzelt wird, das seiner Angreiferin unverkennbar nichts entgegenzusetzen hatte.

      Rhodan sammelte sich. Die Wahrheit durfte er nicht aussprechen, das wusste er. Wenn er diese Verhandlung überleben wollte, musste er sich der Moral des Ordens bedienen.

      »Ich gestehe, dass ich einem Fehlurteil erlegen bin«, gab er sich deshalb reumütig. »Es war mein Bestreben, das Gleichgewicht wiederherzustellen, wie es auch im Sinne BARILS ist. Als ich mit meinem Schiff eingetroffen bin, war ein Kampf gegen einen massiv unterlegenen Gegner im Gange. Ich habe eingegriffen, um für Gleichgewicht zu sorgen.«

      »Ohne Informationen zu sammeln?«, fragte die Stimme.

      A-Kuatonds Nasenschlitze krümmten sich, vermutlich ein Ausdruck selbstgefälliger Zufriedenheit.

      »Von wem hätte ich eine aufrichtige Antwort erhalten sollen?«, erwiderte Rhodan. »Ein unrechtmäßiger Angreifer hätte mich belogen, und die Verteidiger waren bereits stark dezimiert. Ich gebe zu, dass ich als Neuankömmling in Yahouna nicht alle Fakten kannte. Aber angesichts der prekären Situation konnte ich nicht warten, bis ich diese Auskünfte bekommen hätte, sonst wäre es für die Truvaud zu spät gewesen.« Er räusperte sich. »Allerdings habe ich das Raumschiff der Angreifer kontaktiert, mit der Bitte um Erklärung und Waffenruhe, bis die Situation geklärt wäre, aber ...«

      Aber A-Kuatond hatte den Angriff wie von Sinnen fortgesetzt, nachdem ein von allen guten Geistern verlassener Truvaud ihren Orbiter getötet hatte. Das war die Wahrheit. Allerdings mochte sie Rhodan bloß ins nächste Fettnäpfchen befördern. Einmal mehr verfluchte er all das, was er nicht über BARILS Ritter wusste.

      »Danke für deinen Bericht.« Die Stimme gab mit keiner Silbe zu erkennen, was sie von seiner Verteidigungsrede hielt.

      »Ich ...«

      Rhodan kam nicht mehr dazu, noch etwas hinzuzufügen. Erneut schloss sich eine Kuppel aus Energie um ihn, und diesmal hielt sie ihn nicht nur an Ort und Stelle, sie schirmte ihn auch von der Verhandlung ab. Er hatte gehofft, die Diskussion der Ritter zumindest verfolgen, wenn schon nichts dazu beitragen zu können. Weit gefehlt. Durch die Energiekuppel drang weder Bild noch Ton. Er war eingesperrt, allein mit seinen Gedanken und der Sorge vor dem, was ihn nun erwarten mochte.

      Hatte er sie überzeugt? Seine Rede war reichlich dürftig gewesen. Aber dasselbe galt für A-Kuatonds Anklage. Er hatte den Kontakt gesucht. Dass sie dennoch den Kampf vorgezogen hatte, musste doch für ihn sprechen. Oder?

      Allerdings nur, wenn man von menschlichen Moralvorstellungen ausging. Immerhin war A-Kuatond gesandt worden, um diesen Genozid zu verüben – und das ganz im Sinne der Bevölkerung der Ritterwelt, wenn er nach dem urteilte, was er in den Straßen von Kessaila gesehen hatte.

      Rhodan zwang sich zur Ruhe. Er atmete flacher, konzentrierte sich auf das Rauschen seines Bluts, das er in der absoluten Stille der Energiekuppel deutlich in den Ohren hörte. Ganz egal, was seine Rede bewirkt haben mochte – er konnte es nicht mehr ändern. Das Urteil der Ritter würde über seinen Kopf hinweg entschieden werden, ganz wortwörtlich.

      Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, bis sich die Energiekuppel endlich auflöste und er erneut im Kreis der Ordensritter stand.

      »Wir haben uns beraten«, verkündete BARILS Stimme.

      Rhodan sah sich um, versuchte, in den Gesichtern der Ritter abzulesen, wie das Urteil lautete. A-Kuatond wirkte verkniffen. Bedeutete das, dass er gewonnen hatte?

      »Es ist noch kein Urteil gefallen«, sagte die Stimme. »Der Rat ist gespalten.«

      »Ich verstehe nicht ...« Eine Patt-Situation? Wie konnte das sein, wenn die Anzahl der Abstimmenden ungerade war?

      »Drei haben in deinem Namen gesprochen«, fuhr die Stimme fort, »und sind gegen deine Verurteilung. Die anderen drei wünschen deinen Tod.«

      Na blendend!

      »Das letzte Votum liegt bei BARIL«, erläuterte deren Stimme. »Sie wird entscheiden, wie mit dir zu verfahren ist.«

      Das wurde ja immer besser. »Und was bedeutet das?«

      Rhodan bemühte sich redlich, seine Zuversicht zu behalten, aber das fiel ihm zunehmend schwerer.

      BARILS Stimme wurde lauter, dröhnte in seinen Ohren. »Weitere Informationen sind erforderlich«, tönte sie. »Die Aufrichtigkeit deiner Worte wird überprüft. Bis wir alle nötigen Informationen erhalten haben, verbleibst du in der Zitadelle. Als Gast des Ordens.«

      Ohne weitere Vorwarnung erlosch das Hologramm auf dem grauen Thron. Auch die anderen fernzugeschalteten Ratsmitglieder verschwanden, bis nur noch die drei anwesenden Ritter übrig blieben.

      A-Kuatond stürmte wortlos aus dem Saal. Yalaba folgte ihr mit langsamen, ausgreifenden Schritten.

      »Hast du schon gespeist?«

      Überrascht sah Rhodan auf den Diplomaten hinunter, der neben ihm kauerte.

      »Nein, eigentlich nicht.« Angesichts der Entwicklung, die die Verhandlung genommen hatte, war ihm der Appetit allerdings ohnehin vergangen.

      Doch sein Gegenüber sirrte, als hätte er jeden dieser Gedanken auf Rhodans Gesicht abgelesen. »Die Prüfung wird einige Tage in Anspruch nehmen. Begleite mich!«

      Auf seinen dürren Beinen stakste Semmaru voran, und Perry Rhodan blieb nicht viel anderes übrig, als ihm zu folgen.

      5.

      Kessaila, BARILS Adyton

      Der Teller, den Perry Rhodan aus dem Versorgungsapparat in der kleinen Kantine zog, verströmte einen intensiven, würzigen Duft nach Zimt, Zitrone und gebratenem Fisch, der seinen verloren geglaubten Hunger entfachte. Er würde einige Tage im Adyton verbringen. Das konnte er ebenso gut satt

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