Mission SOL 2020 Paket (1 bis 12). Madeleine Puljic

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Mission SOL 2020 Paket (1 bis 12) - Madeleine Puljic PERRY RHODAN-Mission SOL 2

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andere eher klein mit einem fahlen Muschelpanzer am ganzen Körper und Gesichtern wie Totenschädel. Ihre Körper waren grotesk verformt, einige hatten drei oder mehr Arme.

      Anders als in der Doppelringstation wurden die Solaner sofort nach dem Verlassen des Schiffs kontrolliert. Ein grimmiger Hammerkopfsoldat fragte ihre Personendaten ab. Die Solaner gaben die Namen der fengolyonischen Wissenschaftler an, die sie sich eingeprägt hatten. Damit war der Personenkontrolle offenbar Genüge getan.

      Anchi atmete auf. Wären auch ihre Körper gescannt worden, hätten die Kontrolleure womöglich aufgemerkt, sobald sie den Vitalenergiespeicher entdeckt hätten, der unter Dantons linkem Schlüsselbein eingepflanzt war. Andererseits: Was mochte sich nicht alles an elektronischen Bauteilen in den Körpern der Wesen befinden, die diese Station bevölkerten?

      Sie erhielten die Auskunft, ihre Quartiere zu beziehen; sie würden alsbald eine Einweisung in ihren Auftrag erhalten. »Folgt den blauen Linien!«, knurrte ein Hammerkopf.

      Von unsichtbarer Hand gesteuert, erschienen vor ihnen holografische Pfeile, die den Weg zu einem Antigravförderband und einem Schacht wiesen, der ins Innere der Station führte.

      Anchi warf einen verstohlenen Blick zu dem fengolyonischen Schiff zurück, das sie übernommen hatten. Es wurde von beweglichen Plattformen in eine Haltebucht geschoben – wie zuvor auf der Doppelringstation ihre Space-Jet. Es würde den Solanern nicht leichtfallen, einfach zurückzukehren, ins Schiff einzusteigen und wegzufliegen.

      Dennoch war Anchi froh, aus der Hangarzone heraus zu sein. Auf ihn wirkte sie groß und unmenschlich, wie ein Territorium, das den Robotern gehörte und nicht den biologischen Arten. Er hoffte, im Inneren der Station ein natürlicheres Umfeld vorzufinden, mit lebendigen, atmenden Lebewesen.

      Die Wesen, die sie als Erste trafen, waren tatsächlich biologische Lebensformen. Aber alle gingen zielstrebig und mit schnellen Schritten ihrer Wege, beinahe wie die Roboter. Gespräche, die sie mitbekamen, während sie auf einem Antigravband zu ihren Quartieren glitten, schienen sich allesamt um die Arbeit zu drehen. Zivilisten gab es auf S-1 offenbar nicht.

      Der röhrenförmige Korridor, durch den sich die Solaner bewegten, lag oberhalb der Hangarzone, die sich auf dem unteren Drittel über die ganze Länge der Station erstreckte. Unten an den Seitenwänden erlaubten Fenster einen Blick auf die abgestellten Raumschiffe.

      Anchi hielt den Atem an, als sie über den achtkantigen, stabförmigen Raumkörper hinwegglitten, der aus der Nebelzone gekommen war. Zweifellos war dies ein besonderes Objekt, das bedrohlich wirkte, auch wenn es einfach nur dalag und offensichtlich nicht als Kampfschiff diente. Es jagte Anchi Angst ein. Er spürte, wie seine drei Kameraden ebenfalls ihre Köpfe danach reckten.

      Danton war der Erste, der den Blick wieder nach vorne richtete. »Wir sind da!«

      Die blauen Pfeile, die ihnen den Weg wiesen, leiteten sie auf die nächste Etage, auf der die Quartiere der Besatzung auf sie warteten. Man hatte vier spartanisch eingerichtete Kabinen für sie bestimmt. Sie grenzten an einen gemeinsamen Konferenzraum mit runden Tisch, auf dem kleine Terminals standen.

      Danton ging auf Nummer sicher und bedeutete ihnen, die Helme der SERUNS zu schließen. Auf der SOL war das Bespitzeln von Privatquartieren nicht gestattet. Aber wer wusste, welche Regeln in diesem Dunkelzentrum galten? So sprachen sie über codierten Helmfunk miteinander.

      »Bevor wir nach Informationen suchen, müssen wir herausfinden, was die von den Fengolyonen wollen«, sagte Danton mit ernstem Gesicht.

      Da hatte er recht. Sie hatten keine Ahnung von den Rollen, die sie spielen sollten. Es war schon unverschämtes Glück gewesen, dass an Bord von S-1 offenbar keiner wusste, wie die Fengolyonen aussahen. Und niemand war auf die Idee gekommen, ihr Aussehen mit irgendwelchen Daten abzugleichen.

      Würden die vier Menschen als die Hyperphysik-Spezialisten auftreten, als die sie erwartet wurden, forderten sie das Glück zu weit heraus.

      »Und dann wollen wir wissen, was die da eigentlich zusammenbauen«, fuhr Danton fort. »Vielleicht finden wir sogar etwas über diesen Haldukass raus.«

      Von Haldukass wussten sie ebenfalls nicht, wer er eigentlich war, ja noch nicht einmal, wie er aussah oder was seine eigentliche Aufgabe war. Danton hatte untersagt, solche offensichtlichen Dinge über Nachrichten- und Informationssysteme zu ermitteln. »Wenn wir nach etwas fragen, das anscheinend jeder weiß, könnte das ja auch gespeichert und ausgewertet werden«, hatte er orakelt.

      So war alles, was sie bislang über Haldukass wussten, auf Kerejakk in Erfahrung gebracht worden. Haldukass war der Oberaufseher des Dunkelzentrums, und er erwartete die Hyperphysiker für eine wichtige Aufgabe. Darüber hinaus machten Zehntausende von Arbeitern, die es auf den zwölf Raumstationen um die Nebelzone gab, Witzchen über ihn, fürchteten ihn aber.

      Anchi sprach sich selbst Mut zu: Ihm war es zu verdanken, dass sie immerhin über diese Informationsfetzen verfügten, und durch Dantons jahrtausendelange Erfahrung mit solchen Situationen und die kalte Abgebrühtheit seiner Raumsoldaten waren sie damit bisher doch ganz gut durchgekommen. Gewiss würde es ihnen nun auch gelingen, diese ganze Militärbasis an der Nase herumzuführen, oder an den Tentakeln oder welch ausgefallenen körperlichen Merkmalen auch immer.

      Danton öffnete den Helm und fragte laut in den Raum hinein: »Was ist unsere Aufgabe?«

      Es war sicherlich nicht verräterisch, diese Frage zu stellen. Selbst die fengolyonischen Hyperphysiker wussten bestimmt nicht im Detail, warum Haldukass sie ins Mauritiussystem beordert hatte.

      Auf dem runden Tisch vor ihnen öffnete sich ein Holo, auf dem eine stilisierte Darstellung der S-1-Raumstation rotierte. »Ihr erhaltet in Kürze eine Einweisung in die Aufgabe, für die ihr angefordert wurdet«, sagte die fremdartige, aber angenehm klingende Stimme des Pendants dieser Station zu einem Kabinenservo. Der Translator übersetzte beinahe zeitgleich.

      »Ja, aber wann ist ›in Kürze‹?«, fragte Danton. »Haben wir ... hm ... Zeit, uns frisch zu machen und ein wenig umzusehen?«

      Beinahe erwartete Anchi SENECAS »Das wüsste ich aber!« als Antwort. Aber die automatische Stimme des Kabinenservos sagte nur: »Euer Ansprechpartner erwartet euch in zwanzig Minuten im Hyperphysik-Labor.«

      Die zwanzig Minuten waren eine Zeiteinheit in der Verkehrssprache der Galaxis Yahouna, die vom Bordgehirn der CALAMAR erkannt und von den Translatoren bereits korrekt umgerechnet worden war. Ein Lageplan des Dunkelzentrums, den sie einfach ins Holo schalten konnten, zeigte ihnen, dass sie das Hyperphysik-Labor in drei Minuten über die nächste Antigravstraße erreichen konnten.

      Damit wurde es ernst.

      *

      Der Ansprechpartner erwies sich als Triumvirat aus einem Hammerkopfwesen und zwei blassen Humanoiden mit Walrossköpfen. Je länger sie mit den Solanern redeten, desto sicherer fühlte sich Anchi in ihrer Tarnidentität als fengolyonische Wissenschaftler.

      »Diese Station ist die zentrale Steuerstelle der gesamten Operation«, erklärte einer der grob menschenähnlichen Wissenschaftler. Sein plump wirkender Kopf war mit feinen Härchen überzogen. Anders als ein Walross hatte er keine Stoßzähne, aber einen breiten Mund mit herabhängenden Barten. Seine Haut war beinahe weiß und von feinen Rissen übersät. Vielleicht ließ das auf ein hohes Alter schließen.

      »Hier fallen die Entscheidungen, die von allen Stationen umgesetzt werden«, fiel der andere Walrosswissenschaftler ein, der noch weißer und runzliger war als der erste. »Eurer Arbeit hier kommt also

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