Mission SOL 2020 Paket (1 bis 12). Madeleine Puljic

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Mission SOL 2020 Paket (1 bis 12) - Madeleine Puljic PERRY RHODAN-Mission SOL 2

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würde sie wahrscheinlich zu konzentrierter Arbeit antreiben.

      Der ältere Wissenschaftler sah Anchi geradewegs an. »Wie ihr bereits wisst, ist unser Ziel, mit allen zwölf Stationen eine stabile extrauniversale Portalsektion zu schaffen.«

      Was bei allen Geistern der SOL war eine extrauniversale Portalsektion? Anchi lächelte die aufsteigende Panik weg und tat so, als wüsste er genau, wovon der Yahounaer sprach.

      Der redete einfach weiter, wurde dabei immer kryptischer. »Aber was wir bisher erreicht haben, ist ganz und gar nicht stabil. Krefferk ist es entgegen seiner Versprechungen immer noch nicht gelungen, zuverlässige Kompanten herzustellen.«

      Anchi wurde heiß. Der Wissenschaftler redete von Dingen, von denen die Solaner keine Ahnung hatten. Wer war Krefferk? Was war ein Kompant? Ihre Gesprächspartner gingen offenbar davon aus, dass den Fengolyonen diese Begriffe bekannt waren.

      »Wie soll es uns gelingen, Kompanten herzustellen, wenn es Krefferk nicht gelungen ist?«, fragte Danton kaltblütig.

      Danton hatte solche Gespräche bestimmt schon tausendmal geführt. Er hatte nichts in der Hand und bluffte eiskalt. Er nahm einfach die Informationen, die der Walrossmann ihm gegeben hatte, und formte sie zu einer Frage um, die so klang, als wisse er genau Bescheid.

      Der Walrossmann grunzte. »Ihr sollt keine Kompanten züchten. Das wäre überhaupt nicht euer Fachgebiet.« Er warf Danton einen strafenden Blick zu.

      Verdammt!, dachte Anchi in aufsteigender Panik.

      »Krefferk hat versagt, und Haldukass ist kein geduldiger Mann. Wie sich ebenfalls bereits herumgesprochen haben dürfte ... Er ist es endgültig leid, sich von Krefferk und seiner Unfähigkeit abhängig zu machen. Deshalb hat er euch angefordert. Ihr sollt einen Weg finden, ohne Kompanten in die Zone einzufliegen.«

      In Anchis Kopf wirbelten die Gedanken. Mit Zone war zweifellos die Nebelzone gemeint, das faszinierende Gebilde, um das sich alles drehte. Sie hatten bereits Raumflugkörper in sie ein- und ausfliegen gesehen, zuletzt das stabförmige schwarze Schiff. Dazu brauchten sie also gezüchtete Kompanten, was immer das war!

      Der runzlige Wissenschaftler war während seiner Rede abwechselnd vor jeden von ihnen getreten. Nun blieb er wieder vor Anchi stehen.

      »Die extrauniversale Portalsektion ...«, hörte Anchi sich selber sagen. Er musste improvisieren, wie Danton! Das war es doch, was er besonders gut konnte! Tapfer dachte er daran, wie er später Nadarr von diesem Gespräch erzählen würde. »... befindet sich per Definition außerhalb des Standarduniversums. Wir erreichen sie, indem wir durch den fünfdimensionalen Hyperraum in den extrauniversalen Bereich vorstoßen und ...«

      Der Wissenschaftler schnaubte verblüfft, wandte sich von Anchi ab und baute sich vor Danton auf. »Habt ihr die Grundlagen der Hyperphysik im Kindergarten gelernt? Bist du sicher, dass du die Besten eures Fachs mitgenommen hast? Seid ihr überhaupt Hyperphysiker?«

      Anchi merkte, wie ihm der Schweiß auf die Stirn trat.

      »Was unser junger Kollege sagen wollte ...«, griff Matabiau beherzt ein, »... ist, dass es nicht ausreicht, Messungen im fünfdimensionalen Spektrum vorzunehmen, um einen Weg zu finden, die extrauniversale Portalsektion zu erreichen. Habt ihr schon eine Möglichkeit gefunden, die Relationen der Kontinua zu vermessen, um den Transfer in die extrauniversale Zone zu stabilisieren?«

      »Noch nicht«, brummte der Yahounaer halbwegs gutmütig. »Deswegen haben wir euch ja angefordert. Habt ihr eine Theorie der Relationen der Kontinua, mit der ihr arbeitet?«

      »Selbstverständlich!«, antwortete Matabiau verbissen. »Wir arbeiten mit einem theoretischen Konstrukt, das wir Strangeness nennen.«

      »Das ist nur ein Wort«, knurrte der Yahouaner bedrohlich. »Was soll das heißen?«

      Geradezu flehend sah Anchi zu Matabiau rüber.

      Der verzog keine Miene. Mit einem gereizten Unterton, wie ein Lehrer, der dem Schüler noch einmal den Stoff der letzten Woche erklärt, sagte er: »In der interuniversellen Mathematik führt die Phasenvarianz einander strukturell widersprechender Gleichungssysteme über die Variable Strangeness zu einem Vektorsystem gekoppelter Raum-Zeit-Koordinaten. Je nachdem, auf welche temporale oder lokale Varianz die Auflösungswege des Vektorsystems abzielen, müssen wir der Variable einen präzisen Wert zuteilen. Lasst uns zwei Wochen mit euren Geräten arbeiten, dann werden wir erste Ergebnisse liefern!«

      Das war großartig! Anchis Blick flog zu dem Walrossartigen. War er beeindruckt?

      Der Yahounaer hielt kurz inne. Dann schnaubte er trotzig. »Zwei Wochen, pah! Haldukass hatte erwartet, dass ihr sofort erste Ergebnisse erzielt. Nun gut ... das Laboratorium steht euch zur Verfügung. Beginnt sofort mit der Arbeit!«

      Danton schob sich nach vorne. »Wir werden zunächst in unserem Quartier einige Vorbereitungen treffen, theoretischer und praktischer Art. Ich nehme an, wir können von dort aus die hyperphysikalischen Systemdaten abrufen?«

      »Selbstverständlich!« Die Antwort kam mit einem verächtlichen Schnauben. »Aber vertrödelt nicht zu viel Zeit mit euren Vorbereitungen. Nicht mehr lange, dann will Haldukass Ergebnisse sehen!«

      »Werden wir ihn sprechen können?«

      Der Yahounaer gab ein gackerndes Geräusch von sich, das der Translator vorsichtshalber mit Lachen übersetzte. »Die Stimme BARILS spricht, aber sie ist nicht so einfach zu sprechen. Vielleicht solltet ihr euch davor fürchten, dass Haldukass euch persönlich zum Gespräch bittet. Dann könntet ihr nämlich früher, als ihr denkt, Kontakt zu eurem übergeordneten Kontinuum bekommen. Er hat schon mal jemanden, der ihm nicht gefiel, mit einem Transmitter ins Nichts geschickt.«

      7.

      Quartier an Bord der S-1

      Als sie auf dem Antigravband zurückfuhren, sprachen sie kein Wort. Anchi konnte Matabiau ansehen, dass er stolz auf sich war; immerhin hatte er mit seinem hyperphysikalischen Exkurs die Situation einigermaßen gerettet. Aber er war offensichtlich stinksauer auf Anchi, der es zuvor beinahe vermasselt hatte.

      Letztlich hatten sie keine Ahnung, ob die Bordwissenschaftler ihnen abkauften, dass sie die fengolyonischen Hyperphysiker waren, für die sie sich ausgaben.

      Einzig Danton schien anderen Gedanken nachzuhängen. Er war den drei anderen im Kopf wohl um ein paar Schritte voraus.

      Im Quartier aktivierten sie auf einen Wink Dantons erneut den Helmfunk zwischen den SERUNS, für alle Fälle.

      »Du hast uns beinah ans Vibromesser geliefert!«, bellte Matabiau. »Was hast du da gequasselt über Hyperraum und extrauniversalen Bereich? Wenn man sich nicht auskennt, sollte man vielleicht den Mund halten! Wir sollen als Experten auftreten, Mann! Die hätten uns beinahe enttarnt!«

      Anchi zog ein betrübtes Gesicht. Was hätte er sagen sollen? Dass sie ohnehin in Gefahr gewesen waren, enttarnt zu werden? Dass er etwas tun wollte, um sie zu retten? Dass er nur das Beste im Sinn gehabt hatte?

      Crompton trat an Matabiau heran und legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Du hast es ja noch einmal rausgerissen. Werden die uns das abnehmen?«

      Matabiau verzog das Gesicht. »Wir haben wahrscheinlich davon profitiert, dass die wissenschaftliche Entwicklung in zumindest diesem Teil Yahounas nicht so weit fortgeschritten

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