Mission SOL 2020 Paket (1 bis 12). Madeleine Puljic

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Mission SOL 2020 Paket (1 bis 12) - Madeleine Puljic PERRY RHODAN-Mission SOL 2

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      Matabiau gab einen verächtlichen Ton von sich. Aber Anchi war es egal. Hier ging es um sein Leben. Er spürte, wie Panik in ihm aufstieg.

      Danton klopfte auf seinen SERUN. »Diese Geräte bringen ein paar zauberhafte Holoprojektionen zustande.«

      Wie zum Beweis flammten neben Danton lebensgroße Abbilder zweier Männer und einer Frau in SERUNS auf: virtuelle Versionen von ihm, Matabiau und Crompton.

      Danton hob theatralisch eine Hand, klopfte Anchis virtuellem Ebenbild auf die Schulter und brachte ein schiefes Lächeln zustande. »Nicht so gut wie die neuen Virtuellbildner der SOL. Aber es muss auch so gehen.«

      Anchi stieß keuchend Luft aus. Virtuellbildner waren Tarnmechanismen, mit denen Raumschiffe die Existenz anderer Raumschiffe vortäuschen und damit die Ortungssysteme von Gegnern in die Irre führen konnten. Im Kolonnen-Dock im Susmalsystem hatte Rhodan die SOL vor zwei Wochen mit verbesserten Versionen solcher Geräten aufgerüstet, um sich dem Kampf gegen die NEUBEGINN zu stellen.

      Aber die Holobilder, die Danton erzeugte, waren einfach nur visuelle Abbildungen. Konnte er damit wirklich die Roboter und Soldaten dieser Raumstation überlisten?

      Danton klopfte dem echten Anchi auf die Schulter. »Wird schon schiefgehen!«, sagte er, und als er durch die Helmscheibe Anchis konsternierten Gesichtsausdruck sah, fügte er hinzu: »Alter terranischer Aufmunterungsspruch.«

      Was sollte das schon wieder bedeuten?

      *

      Die Anzugscheinwerfer beleuchteten den Stollen vor ihnen. Knäuel von Drahtleitungen warfen netzartige Schatten auf die Wandungen. Keiner von ihnen hätte in dieser Umgebung aufrecht stehen können, und die Kabel behinderten sie beim Vorrücken.

      Matabiau und Crompton hatten Anchi in die Mitte genommen. Gemeinsam krochen sie durch einen flachen Schacht, der mit zahlreichen Abbiegungen quer durch die Raumstation führte.

      Anchi fragte, warum sie nicht einfach die Gravo-Paks ihrer SERUNS benutzten, sich vom Boden abstießen und schwerelos in der Mitte des Stollens davonschwebten.

      Matabiau wies ihn darauf hin, dass sie sich gerade bemühten, energetisch tot zu wirken. Die Aktivierung eines Antigravs wäre ein hell leuchtendes Signal, das den Polizeikräften der Station meldete: Hier sind eure Spione! Sie kriechen gerade über dem Zyklotrafspeicher entlang!

      Sie hatten den Helmfunk auf eine so kurze Distanz kalibriert, dass Anchi den Kameraden nicht mehr hören konnte, sobald er ein paar Meter Vorsprung gewann. Wenn Anchi das Innere der Helmscheibe fokussierte, sah er den matt leuchtenden Lageplan der Station. Eine gestrichelte Linie zeigte an, wo sie entlanggehen mussten, und ein roter Punkt, wo sie sich befanden.

      Schräg hinab auf die nächstuntere Ebene – Anchi rutschte knapp hinter Matabiau mit den Füßen voran herunter und kam rumpelnd auf dem Boden auf.

      »Pst!«, warnte Matabiau über Helmfunk und wies energisch mit dem Zeigefinger nach unten.

      Da hörte Anchi es auch: das Stampfen von Roboterfüßen im Gleichschritt! Es waren altmodische Roboter, nicht die Maschinen, die geräuschlos durch die SOL schwebten. Aber er war sicher, dass ihre Waffen im Zweifelsfall tödlich waren.

      »Wir sind über der Deckenverkleidung eines Hauptkorridors«, zischelte Matabiau. »Glaub ja nicht, dass wir in so einer Art autarkem Raum sind. Wenn wir nicht aufpassen, können die uns hören!«

      Anchi nickte heftig. Als er merkte, dass der andere das nicht sehen konnte, bestätigte er über Helmfunk: »Aye!«

      »Du machst das gut«, meldete Crompton sich von hinten. »Wir sind bald da. Gerate nicht in Panik!«

      Der wohl fragwürdigste Ratschlag, den man in so einer Situation hören wollte.

      Eilfertig kroch Anchi weiter, Matabiau hinterher.

      Da hörte er hinter sich erneut ein Rumpeln. Aber es war nicht Crompton, die ihm jeden Moment über die Schräge folgen musste.

      Eine Klappe im Boden öffnete sich. Licht strahlte in den Schacht. Einige einzelne Schimmer zunächst, dann ein Lichtstrom, der einen Kegel an die Decke warf und das Innere des Schachts schwach beleuchtete.

      Jemand hatte eine Versorgungsluke geöffnet. Jemand, der seinen Aufprall gehört hatte und nun nachsehen kam, welche Ratte da durch das verborgene Straßensystem der Station kreuchte!

      Anchi lag wie erstarrt.

      Mit vor Entsetzen aufgerissenen Augen sah er den Kopf, der durch die Luke hervorkam.

      »Licht aus! Deflektor!«, kam es scharf über den Helmfunk. Crompton war noch nicht über die Schräge hinabgerutscht und hatte die Gefahr erkannt.

      Aber Anchi befand sich noch immer im Schockzustand.

      Matabiau fuhr herum und warf sich mit einem beherzten Sprung auf Anchi.

      Für eine Millisekunde legte sich ein leichtes Flimmern auf sie beide. Dann umschloss Matabiaus Deflektorschirm ihre Körper.

      Das Wesen, das durch die Klappe spähte, drehte den Kopf. Es hatte offenbar zuerst in Richtung der Schräge geblickt und drehte sich in diesem Moment zu ihnen um. Aufmerksam musterte es den verkabelten Schacht, der Hunderte Meter über dem Korridor entlanglief. Wahrscheinlich war es ein einfacher Arbeiter, der im falschen Moment am richtigen Ort war und das Geräusch gehört hatte, das Anchi verursacht hatte.

      Beängstigend lange dauerte die Inspektion des Wesens, von dem sie nur den Kopf sahen. Dann grunzte es, und der Kopf verschwand. Mit einem Getöse, das Anchi so laut vorkam wie ein Vulkanausbruch, schloss sich die Luke wieder, und es wurde dunkel.

      Matabiau erhob sich von Anchi und schaltete den Deflektorschirm seines SERUNS aus. Gespensterhaft sah Anchi das harte, aber auch erleichterte Gesicht des Raumsoldaten im Schein der Anzugbeleuchtung.

      »Zum Glück war es kein Roboter«, keuchte Matabiau. »Der hätte uns sofort entdeckt.«

      Crompton kam von hinten heran. »Die Anzüge haben einen Deflektorschirm, der das Licht umleitet und uns dadurch unsichtbar gemacht. Ich hatte das im Training erwähnt. Erinnerst du dich nicht?«

      Anchi atmete schwer. »Ich ... nein, ich ... ich habe nicht daran gedacht!«

      Erst langsam kam er wieder zu Sinnen. »Wenn ... wenn wir uns unsichtbar machen können, warum läuft Roi dann herum und erzeugt Holobilder von uns? Warum tarnen wir uns nicht einfach alle mit dem Deflektorschirm und spazieren ganz gemütlich nach Hause?«

      »Weil der Deflektor uns zwar visuell unsichtbar macht, aber nicht ortungstechnisch, Dummkopf!«, schalt Crompton ihn. »Im Gegenteil: Das Deflektorfeld strahlt selbst energetische Impulse aus und ist daher leicht anmessbar! Damit wären wir keine hundert Meter weit gekommen.«

      »Aber Dantons Holobilder können doch ebenfalls angemessen werden?«

      »Die sollen ja gerade entdeckt werden, Doppeldummkopf! Danton will Aufmerksamkeit erregen, wir wollen im Verborgenen bleiben. Weiter!«

      Gehorsam kroch Anchi weiter voran. Er folgte Matabiau, der bereits etliche Meter Vorsprung herausgearbeitet hatte.

      Das war er also nach Auffassung

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