Sophienlust Staffel 14 – Familienroman. Elisabeth Swoboda

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Sophienlust Staffel 14 – Familienroman - Elisabeth Swoboda Sophienlust Staffel

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nahm sie ihm ab: »Sicher liebst du sie. Warum hättest du sie sonst geheiratet? Wir beide haben ein Kind, aber du hast eine andere geheiratet.«

      »Erst nachdem du mich abgewiesen hattest.«

      »Du hättest versuchen können, mich umzustimmen.«

      »Das hätte dir so gepasst. Ich hätte dir nachlaufen sollen, während du deinem Egon den Kopf verdrehtest.«

      »Aber ich habe meinen Egon, wie du es ausdrückst, nicht geheiratet. Wenn du auf mich gewartet hättest … Aber nein, du bist hingegangen und hast dich mit der Nächstbesten verlobt.«

      »Sie ist nicht die Nächstbeste.«

      »Warum bist du dann nicht mit ihr hierhergefahren?«

      Er stöhnte: »Ach, Lauretta, warum quälst du mich so? Du weißt, dass ich nicht loskommen kann von dir. Ich liebe dich.«

      »Davon merke ich wenig.«

      Er schöpfte tief Atem. »Was verlangst du von mir? Ich bin nicht frei, aber wenn ich es wäre, würdest du mich dann heiraten und für immer bei mir bleiben?«

      Sie schwieg eine Weile. »Nein, ich glaube nicht«, sagte sie endlich. Ihre Stimme klang dabei ein wenig traurig. »Es ist zu spät. Ich kann mich jetzt nicht mehr ändern. Ich will das erreichen, was ich mir vorgenommen habe.«

      »Was hast du dir vorgenommen? Sind wir hier in diesem Luxushotel abgestiegen, weil du auf der Suche nach einem reichen Mann bist?«

      Lauretta lächelte und schüttelte den Kopf. Sie war wirklich nicht auf Reichtum aus. Ihre Wünsche bewegten sich in einer ganz anderen Richtung.

      »Wollen wir nicht diesen dummen Streit beenden?«, bat sie. »Er beeinträchtigt die Urlaubsstimmung. Wir sind hierhergekommen, um uns zu erholen. Zu keinem anderen Zweck.«

      Er sehnte sich danach, ihr glauben zu können, aber es gelang ihm nicht, sein Misstrauen ganz zu unterdrücken. Und schon am folgenden Tag stellte sich heraus, dass sein Gefühl ihn nicht getäuscht hatte.

      Lauretta erschien in einem durchscheinenden dünnen Badekleid, unter dem sie einen winzigen Bikini trug, zum Frühstück. »Schnuck« erinnerte sich seiner Niederlage vom vergangenen Abend und versagte es sich, ihr einen Vorwurf bezüglich dieses offenherzigen Kleidungsstückes zu machen. Doch dann fielen ihm die Pläne, die sie für den heutigen Tag geschmiedet hatten, ein.

      »Hast du vor, heute zum Strand zu gehen?«, fragte er.

      »Natürlich.«

      »Aber wir hatten ausgemacht, heute die Altstadt von Hammamet zu besichtigen.«

      »Ach ja – richtig.« Lauretta tat, als ob ihr dieses Vorhaben völlig entfallen wäre. »Das habe ich ganz vergessen. Ich habe mich zum Baden angezogen.«

      »Du könntest dich ja umziehen«, schlug er vor.

      »Nein, das ist mir zu lästig. Außerdem ist es so heiß. Ich gehe lieber schwimmen. Möchtest du nicht allein die Altstadt besuchen?«

      »Ich bin erst gestern allein in Tunis gewesen, während du gebadet hast«, erwiderte Otmar beleidigt.

      »Du hättest auch baden können«, versetzte sie schnippisch.

      »Ich wollte mir aber Tunis ansehen. Jeden Tag an den Strand zu gehen, finde ich langweilig.«

      »Ich nicht. Das Meer ist herrlich.«

      »So? Du hältst dich aber kaum im Wasser auf. Die meiste Zeit über

      liegst du faul am Strand und tust nichts.«

      »Na und? Ich bin schließlich im Urlaub.«

      »Es würde nicht schaden, wenn du dich ein wenig für die Sehenswürdigkeiten, die es hier zu besichtigen gibt, interessieren würdest.«

      »Wozu?«

      »Ich merke, du willst mich ärgern«, sagte er wütend. »Auch wenn dir nichts an Hammamet liegt, könntest du mich begleiten. Ich habe meinen Filmapparat mit. Ich möchte filmen.«

      »Und ich soll dabei hinter dir stehen und dir zusehen? O nein. Ich hätte einen Gegenvorschlag. Komm mit mir an den Strand.«

      »Gib ein einziges Mal nach«, bat er.

      Doch Lauretta schüttelte den Kopf. »Nein. Du scheinst mich mit deiner Frau zu verwechseln, die immer das tut, was du möchtest.«

      »Ich verstehe dich nicht. Vorgestern warst du damit einverstanden, dass wir uns heute die Altstadt ansehen. Ich habe eingesehen, dass du nicht nach Tunis mitkommen wolltest, weil dir die Hitze unangenehm ist und weil du nicht den ganzen Tag in der Stadt verbringen wolltest. Aber ein paar Stunden könntest du heute doch opfern. Ich habe gehört, dass es in Hammamet einen Basar gibt, mit Teppichen, Silberschmuck und Messinggeräten. So groß wie der in Tunis wird er natürlich nicht sein, aber sicher würdest du einige Dinge, die dir gefallen, finden.«

      »Reiseandenken kaufe ich im Hotel«, versetzte sie kurz.

      Otmar Wieninger wunderte sich, dass nicht einmal die Aussicht, hübsche und überflüssige Sachen einkaufen zu dürfen, Lauretta verlockte. Das Gespräch hatte sich in gefährlicher Weise am Rande eines neuerlichen Streites dahinbewegt, und deshalb lenkte er ein. Er wünschte Lauretta einen angenehmen Vormittag und machte sich allein auf den Weg in die Altstadt, ohne zu ahnen, wie Lauretta den gestrigen Tag verbracht hatte, was sie heute beabsichtigte und welche Konsequenzen sich daraus ergeben würden. Er filmte die Stadtmauer mit dem alten Stadttor, wobei er trachtete, auch einige weißverschleierte Frauen ins Bild zu bekommen, passierte das Stadttor und schlenderte durch die engen, gewundenen Gässchen, vorbei an den kahlen weißgetünchten Mauern der Häuser. Er hätte gern die Moschee besichtigt, doch hier war Fremden der Eintritt verboten.

      Schließlich blieb er bei einem Geschäft, um dessen Eingang bunte Teppiche in leuchtenden Farben hingen, stehen. Sofort eilte ein dunkelhäutiger Araber in einem langen Kaftan herbei und pries seine Ware in allen möglichen Sprachen an. An eine Flucht, ohne etwas eingekauft zu haben, war nicht mehr zu denken.

      Otmar ergab sich in sein Schicksal und begutachtete die Teppiche. Dabei ertappte er sich bei der Überlegung, welcher davon seiner Frau wohl am besten gefallen würde. Er wählte einen hellen flauschigen Berberteppich mit einem geometrischen braunen Muster. Eine Weile feilschte er um den Preis, und nachdem es ihm gelungen war, einige Dinar herunterzuhandeln, gab er sich geschlagen und kaufte den Teppich, obwohl er das Gefühl hatte, dass der Händler bei diesem Kauf recht gut wegkam. Danach erstand er noch einen silbernen Armreif, den er ebenso wie den Teppich seiner Frau zudachte, denn Lauretta wagte er nicht damit zu überraschen. Er wusste, dass dieser schlichte handgearbeitete Schmuck ihren Ansprüchen nicht genügen würde.

      Als er ins Hotel zurückkehrte, war von Lauretta weit und breit keine Spur zu sehen. Da er annahm, dass sie noch unten am Meer sei, beschloss er, ihr entgegenzugehen. Doch als er an den Strand kam, merkte er, dass dieser verlassen und menschenleer in der brütenden Mittagshitze dalag. Die Hotelgäste hatten sich bereits zum Mittagessen begeben. Nur einige einheimische Jungen, denen die Sonne nichts anzuhaben schien, spielten im Sand.

      Otmar Wieninger suchte Lauretta danach noch bei dem mit Süßwasser gefüllten Swimmingpool, doch auch hier hatte er keinen Erfolg.

      Während

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