Sophienlust Staffel 14 – Familienroman. Elisabeth Swoboda

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Sophienlust Staffel 14 – Familienroman - Elisabeth Swoboda Sophienlust Staffel

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Monaten davon gesprochen, in diesem Jahr nach Tunesien zu fliegen.«

      »Dann hast du es eben schon vor Monaten gelesen.«

      »Nein. Erst vor vierzehn Tagen.«

      »Aha. Also hatte ich doch recht. Glaubst du, ich hätte vergessen, wie du dich damals in München an diesen Theaterregisseur herangemacht hast? Und wie du gejammert hast, als deine Bemühungen vergeblich waren?«

      »Vergiss diese alten Geschichten. Diesmal war es ganz anders. Es war reiner Zufall, dass ich ihm am Strand begegnet bin. Und im Übrigen brauche ich mich vor dir nicht zu rechtfertigen.«

      »Wie du meinst«, entgegnete er müde und resigniert. »Wenn du meine Warnungen in den Wind schlägst …«

      »Das tue ich«, rief sie. »Du willst mir den Erfolg nicht gönnen. Mama ist die einzige, die an mich glaubt.« Lauretta überlegte und fuhr dann fort: »Erzähle ihr nichts von meinem Vorhaben. Ich will sie überraschen. Ich bin überzeugt, dass die Probeaufnahmen gut ausfallen werden und dass ich einen Filmvertrag bekommen werde.«

      *

      So kam es, dass sich Anselm schon geraume Zeit in Sophienlust aufhielt, während von seiner Mutter noch immer keine Nachricht eingetroffen war. Er hatte sich inzwischen gut eingewöhnt und bald Anschluss an die anderen Kinder gefunden. Besonders gern spielte er mit der kleinen Heidi. Das Mädchen war zwar ein Jahr jünger als er, aber munter und aufgeweckt, und da Anselm eher schüchtern war, ergänzten sich die beiden. Die übrigen Kinder waren alle älter. Trotzdem bemühten sie sich, die beiden Jüngsten in ihre Spiele mit einzubeziehen.

      Die Hitzewelle hatte sich vor kurzem in einem starken Gewitter entladen. Seitdem war das Wetter unbeständig. Es war zwar warm, aber der Himmel war meistens mit Wolken bedeckt, sodass man nicht sicher sein konnte, ob es nicht plötzlich zu regnen beginnen würde. An größere Ausflüge war nicht zu denken.

      An einem solchen Tag erinnerte sich Henrik, Denise von Schoeneckers jüngster Sohn, an eines seiner Lieblingsspiele vom vergangenen Sommer. »Wie wäre es, wenn wir wieder einmal Indianer spielen würden«, schlug er vor.

      »Ja, fein!« Fabian war von der Idee begeistert.

      Die Mädchen hingegen hielten nicht viel davon. »Da können wir wieder stundenlang am Lagerfeuer sitzen und Kartoffeln braten. Und zum Dank dafür bindet ihr uns dann an den Marterpfahl.«

      »Ihr müsst eben die Kartoffeln ordentlich in Alufolie einwickeln, damit sie nicht verkohlen.«

      »Aha. Vermutlich so, wie es die echten Indianer getan haben?«

      »Ich weiß, dass die echten Indianer keine Alufolien hatten, aber so genau muss man es nicht nehmen. Wir haben euch schließlich auch nicht echt gemartert, oder?«

      »Nein. Ihr habt uns nur so fest angebunden, dass wir keine Hand frei hatten, um die Stechmücken, die uns in Scharen umschwärmt haben, abzuwehren. Ihr seid auf die Jagd gegangen, und als ihr endlich zurückgekommen seid, waren wir von Kopf bis Fuß zerstochen.«

      »An die Stechmücken haben wir nicht gedacht. In diesem Jahr wissen wir es und können aufpassen. Was ist, Nick, machst du auch mit?«

      Der fünfzehnjährige Dominik kam sich zwar für Indianerspiele schon etwas zu erwachsen vor, konnte aber der Versuchung nicht widerstehen. »Ich muss wohl«, sagte er, »sonst stellt ihr wieder irgendeinen Unsinn dabei an.«

      »Wie wollen wir heißen?«, fragte Henrik und beantwortete seine Frage gleich selbst. »Heidi kann diesmal Silberschlange sein, ich bin der Große Häuptling …«

      Unerwarteterweise erhob der sonst so zurückhaltende Fabian einen Einspruch. »Nein, in diesem Jahr möchte ich der Große Häuptling sein. Du könntest Adlerauge heißen.«

      »Abgemacht. Pünktchen heißt Punktegesicht …«

      »Nein. Wenn ich überhaupt mittue, dann heiße ich Schönes Haar.«

      »Meinetwegen.«

      »Wegen der Namen könnt ihr euch später auch noch streiten«, meinte Nick. »Zuerst sollten wir die Zelte errichten. Wir brauchen dazu Stöcke. Ich gehe mit den Jungen in den Wald und schneide welche ab. Wir müssen schöne lange und gerade aussuchen.«

      »Gut. Wir besorgen inzwischen die Decken«, antwortete Pünktchen.

      Als die Kinder mit der Errichtung von vier großen, allerdings etwas windschiefen Zelten fertig geworden waren, war der Vormittag vergangen. Die von den Mädchen herbeigeschafften Decken hatten nicht ganz ausgereicht, denn sie hatten für den Zeltbau nur alte Decken verwenden dürfen. Für das vierte Zelt hatten sie sich mit zwei Leinentüchern begnügen müssen.

      »So, das Schwierigste wäre nun getan.« Stolz betrachtete Henrik das Werk.

      »Wo sind denn die Ziegel, die wir voriges Jahr rund um das Lagerfeuer gelegt haben?«, fragte Angelika.

      »Ich weiß es nicht. Wir wollen Schwester Regine fragen. Vielleicht kann sie sich erinnern, wohin wir sie getan haben. Jetzt müssen wir ohnedies unterbrechen. Das Lagerfeuer zünden wir dann gegen Abend an. Gut, dass wir im Wald so viele dürre Zweige gefunden haben..«

      Später gingen Pünktchen und Heidi noch einmal in die Küche, um von Magda schöne große Kartoffeln und eine Stange Wurst zu erbitten. Es war nämlich äußerst unwahrscheinlich, dass die tapferen Krieger mit ihren selbstgebastelten Bogen und Pfeilen ein Stück Wild erlegen würden.

      Vergnügt saßen die Kinder dann um das Lagerfeuer, brieten Kartoffeln und sangen fröhliche Lieder. Die Wolken hatten sich verzogen, der Himmel war sternenklar. Anselm fühlte sich in dieser Runde glücklich und geborgen. Er dachte zwar oft an seine Großmutter, aber er weinte nun nicht mehr so häufig. Dass seine Mutter von ihrem Urlaub noch nicht zurückgekehrt war und dass er keine Nachricht von ihr erhalten hatte, nahm er hin, ohne darüber ein Wort zu verlieren. Aus seinen Erzählungen ging hervor, dass sie öfters für längere Zeit verreist war. Überhaupt schien sie extravagante Angewohnheiten zu haben. Denise von Schoenecker wusste nicht recht, ob sie allem, was Anselm erzählte, Glauben schenken sollte. Vor allem dann, wenn er von seinem Vater sprach, neigte sie zu Skepsis. Anselm zählte die Geschenke auf, die er zu verschiedenen Anlässen von seinem Vater erhalten hatte, doch Denise glaubte ihm nicht recht. Sie meinte, dass er sich das alles nur ausgedacht habe in dem Wunsch, einen Vater zu besitzen.

      *

      Nicht weit vom Kinderheim Sophienlust entfernt lag das Haus des Tierarztes Dr. Hans-Joachim von Lehn. An dem Abend, an dem Anselm in der Runde seiner Spielkameraden beim Lagerfeuer saß, berichtete Hans-Joachim seiner Frau Andrea von einem Vorkommnis, mit dem er an diesem Tag in seiner Praxis konfrontiert worden war.

      »Hat dir Herr Koster schon von unserem neuen Pflegling erzählt?«, begann er.

      »Nein.« Andrea sah ihren Mann fragend an.

      »Es ist ein Foxterrier. Ungefähr zwei Jahre alt. Er heißt Billie.«

      »Den muss ich mir sofort anschauen.«

      »Halt, warte. Er ist verletzt und braucht Ruhe. Er soll sich möglichst wenig bewegen.«

      »Verletzt? Das arme Tier. Wie ist denn das geschehen?«

      »Seine Verletzungen sind nicht lebensgefährlich.

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