Der Bergpfarrer Staffel 18 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Staffel 18 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer Staffel

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hatte sich wirklich zurückhalten müssen, um dem Kerl nicht eine runterzuhauen!

      Aber hätte das etwas gebracht?

      An der Situation war nichts mehr zu ändern, und er mußte sich damit abfinden, daß es noch andere Männer gab, die an Babette Mertens Gefallen hatten.

      Es dauerte noch sehr lange, bis er endlich einschlief. Als Florian am nächsten Morgen aufwachte, kehrte die Erinnerung zurück. Er zwang sich, den wieder aufsteigenden Ärger zu unterdrücken, und nahm sich vor, sich bei Babette zu entschuldigen. Als er an den Tisch ging, saß sie schon dort.

      »Guten Morgen«, sagte Florian und beugte sich zu ihr, um ihr einen Kuß zu geben.

      Sie ließ es geschehen und lächelte sogar.

      »Hast du gut geschlafen?« fragte sie.

      Florian setzte sich.

      »Es geht so«, antwortete er und sah sie mit Büßermiene an. »Ich möchte mich bei dir entschuldigen, Babette. Es tut mir leid, daß ich mich gestern abend so dumm benommen habe. Es ist nur, weil…«

      Sie schüttelte den Kopf. »Ist schon gut«, sagte sie. »Wollen wir nicht mehr darüber reden, ja?«

      Er nickte, befreit atmend. Ria Stubler kam und brachte den Brotkorb und Kaffee.

      »Heut’ soll’s zum Baden an den Achsteinsee geh’n?« meinte sie. »Dann mach’ ich Ihnen nachher einen Korb zurecht, den Sie mitnehmen können.«

      »Vielen Dank«, nickte Florian. Er schaute Babette an. »Hast du ihr davon erzählt?«

      Sie schüttelte den Kopf. »Nein, ich hab’ noch keine zwei Worte mit ihr gesprochen«, antwortete sie. »Vielleicht hat…«

      Sie sprach nicht weiter, aber Florian wußte auch so, was sie hatte sagen wollen.

      Adrian Heller mußte sich mit der Wirtin unterhalten haben!

      Unwillkürlich glitt sein Blick zum Nachbartisch! Der war bereits gedeckt; der Börsenmakler hatte offenbar schon gefrühstückt.

      Na gut, dachte Florian, wenn ich den Burschen für den Rest des Tages nicht mehr sehen muß, dann soll’s mir recht sein!

      Er nahm eine Semmel aus dem Korb und schnitt sie auf. Ria brachte die gekochten Eier und wünschte einen guten Appetit.

      »Freust du dich schon auf das Schwimmen?« fragte er Babette.

      Die Lehrerin bejahte. »Es wird bestimmt wieder ein herrlicher Tag«, sagte sie mit einem Blick zum strahlendblauen Himmel. »Ich kann’s gar nicht abwarten, ins Wasser zu kommen.«

      »Dann sollten wir uns mit dem Frühstück beeilen«, schmunzelte Florian.

      *

      Mit dem Auto war es nur ein Katzensprung. Der Parkplatz war bereits vollgestellt, so daß Florian seinen Wagen in einer Seitenstraße abstellen mußte. Gemeinsam trugen sie den Korb, den sie von Ria Stubler bekommen hatten. Darin waren belegte Brote, Obst und Getränke. Außerdem hatte die Wirtin ihnen noch eine Decke mitgegeben, auf die sie sich legen konnten.

      »Schau nur!« rief Babette entzückt, als sie den Campingplatz hinter sich gelassen hatten und das Wasser sehen konnten. »Sieht das nicht phantastisch aus?«

      Florian nickte. Es war wirklich ein imposanter Anblick, der sich ihnen bot. Der Achsteinsee lag wie gemalt vor der Kulisse der aufragenden Berge, deren Kuppen in den Himmel zu stoßen schienen. Das Wasser hatte eine blaue Färbung, wie auf einer Ansichtskarte. Boote fuhren auf dem See, unzählige Badelustige tummelten sich darin, und sogar ein Windsurfer versuchte sein Glück. Rings um die Uferpromenade standen zahlreiche Geschäfte, in denen man Andenken oder Badeutensilien kaufen konnte, und Wirtshäuser, Cafés und Eisdielen.

      »Gott sei Dank habe ich den Fotoapparat mitgenommen«, sagte Florian. »Das muß man ja wirklich im Bild festhalten.«

      »Ich hab’ meinen vergessen«, bedauerte Babette. »Zu dumm!«

      »Macht nichts«, tröstete er sie, »später schauen wir uns die Fotos gemeinsam an und erinnern uns daran, wie schön es hier ist.«

      Babette lächelte dankbar. Zusammen suchten sie noch einen freien Platz auf der Liegewiese, was allerdings nicht ganz einfach war. Trotz der frühen Stunde, es war gerade mal halb zehn, waren schon viele Badegäste an den See gekommen. Doch nach einigem Suchen hatten sie Glück und fanden eine Stelle, die nicht zu nahe am Ufer lag, wo der Betrieb am größten war.

      Florian kam zuerst aus der Umkleidekabine. Als er dorthin schaute, wo sie die Decke ausgebreitet hatten, erstarrte er.

      Gleich daneben lag Adrian Heller, und grinste ihn an.

      »Hallo«, rief er und winkte mit der Hand, »auch schon da?«

      Mit eisiger Miene ging Florian hinüber und legte seine Sachen neben den Korb.

      »Hätten Sie sich keinen anderen Platz aussuchen können?« fragte er verärgert.

      Der Börsenmakler lächelte spöttisch.

      »Wieso? Der hier gefällt mir ganz gut«, erwiderte er. »Aber Florian, haben wir gestern abend nicht beschlossen, uns zu duzen?«

      Der Chemiker sah ihn abweisend an.

      »Ich kann mich nicht erinnern, mit Ihnen Brüderschaft getrunken zu haben«, gab er zurück.

      Adrian grinste immer noch.

      »Na ja, geküßt haben wir uns nicht«, sagte er. »Aber das wäre ja auch noch schöner. Trotzdem galt mein Angebot auch für dich…, pardon, für Sie.«

      Er schaute zu den Umkleidekabinen.

      »Ah, da kommt ja unsere Freundin.«

      Florian hatte sich auf der Decke niedergelassen. Adrian war nur eine Handbreit von ihm entfernt. Er streckte den Arm aus und hielt ihm den Zeigefinger vor die Nase.

      »Hör zu«, knurrte er leise. »Babette ist meine Freundin, daß das klar ist! Für dich ist sie bestenfalls eine zufällige Urlaubsbekanntschaft. Haben wir uns verstanden?«

      Adrian ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.

      »Also duzen wir uns jetzt doch?« fragte er und zuckte die Schultern. »Soll mir recht sein. Und was das andere angeht, da bleibt abzuwarten, wie Babette sich entscheidet…«

      ›Sie hat sich schon entschieden‹, wollte Florian sagen, doch da war die Lehrerin schon bei ihnen, und er verschluckte die Worte lieber.

      »Na, das ist ja eine Überraschung«, sagte Babette.

      Sie hatte den Börsenmakler schon gesehen, als sie ins Freie getreten war. Irgendwie hatte sie kein gutes Gefühl dabei, ihn hier zu wissen. Aber jetzt nahm sie erleichtert zur Kenntnis, daß Florian und Adrian sich anscheinend friedlich verhielten.

      Adrians Augen glitten bewundernd über ihren Körper.

      »Steht dir wirklich gut, dein

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