Der Bergpfarrer Staffel 18 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Staffel 18 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer Staffel

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doch etwas zu gewagt war.

      Es war ein hellblauer Stoff, der mit roten Blümchen verziert war. Der Schnitt brachte ihre Formen vorteilhaft zur Geltung, allerdings schien ihr jetzt der Ausschnitt ein wenig zu tief angesetzt. Im Geschäft, wo sie den Badeanzug gekauft hatte, war ihr das gar nicht aufgefallen. Doch jetzt…

      Und Adrians Blicke sprachen Bände!

      »Wollen wir ins Wasser?« fragte sie, um die Situation zu überspielen.

      Eigentlich war die Frage an Florian gerichtet, doch es war der Börsenmakler, der sofort aufsprang.

      »Machen wir ein Wettschwimmen«, rief er. »Wer zuerst an der Insel ist.«

      Babette sah ihren Freund an. »Was ist mit dir?«

      Florian schaute verärgert drein. Sie hockte sich zu ihm.

      »Sei nicht böse«, bat sie. »Ich kann doch nichts dafür, daß er auch hier ist.«

      »Natürlich nicht.« Er schüttelte den Kopf. »Aber vor dem Kerl scheint man nirgendwo seine Ruhe zu haben.«

      »Komm«, sagte sie und gab ihm einen Kuß. »Wir wollen uns von ihm nicht den Tag verderben lassen.«

      Eher widerwillig stand Florian auf. Für ihn war der Tag schon verdorben. Trotzdem ging er mit ihr und hielt dabei ihre Hand, damit jeder sehen konnte – vor allem Adrian –, daß sie zusammengehörten.

      Adrian Heller stand am Ufer und wartete auf sie.

      »Was ist jetzt mit einem kleinen Wettbewerb?« fragte er angriffslustig in Florians Richtung.

      Hätte nur noch gefehlt, daß er hinzugesetzt hätte: Der Sieger bekommt die Braut!

      *

      Für Florian war der Tag verdorben. Mit dem Auftauchen des Mannes, in dem er instinktiv den Nebenbuhler erahnte, hatte es begonnen, und setzte sich weiter fort.

      Sie waren bis zu der künstlichen Insel hinausgeschwommen und waren an ihr hinaufgeklettert. Adrian hatte – natürlich! – Babette den Vortritt gelassen und war absichtlich langsamer geworden. Florian beteiligte sich nicht an dem Wettschwimmen und kam erst bei der Insel an, als die beiden schon oben saßen.

      Da hatte der Börsenmakler die Lehrerin bereits in ein Gespräch verwickelt. Es drehte sich um Aktienkurse und Gewinne, und Florian fragte sich, warum Babette überhaupt zuhörte.

      Von ihrem Gehalt als Lehrerin konnte sie wohl kaum etwas abzweigen, um das Geld anzulegen –, genauso wenig wie er.

      Aber Adrian Heller schien sie mit seiner Art zu faszinieren, wenn er darüber sprach, welche Geschäfte er machte und was dabei zu verdienen war. Sie hing geradezu an seinen Lippen, und Florian bekam immer mehr das Gefühl, sie zu verlieren.

      »Wollen wir wieder zurückschwimmen?« fragte er schließlich, als ihm das Gerede zuviel wurde.

      Babette sah ihn überrascht an.

      »Was?«

      Sie hatte gar nicht hingehört, als er sie ansprach.

      Der junge Chemiker sah den beiden noch eine Weile zu, dann sprang er ins Wasser, ohne ein Wort zu sagen.

      »Florian, warte doch!« rief die Lehrerin ihm hinterher.

      Doch er hörte nicht. Wollte nicht hören. Mit langen Zügen schwamm er ans Ufer zurück und ging zu ihrem Liegeplatz. Dort raffte er seine Sachen zusammen, nahm sie mit in die Umkleidekabine und zog sich an.

      Babette stand ein wenig verwirrt auf der Plattform. Sie ahnte, daß sie ihn gekränkt hatte. Aber Adrian hatte gerade wirklich interessiert erzählt, sie hatte ihm einfach zuhören müssen.

      »Setz dich doch wieder«, sagte der Börsenmakler. »Der beruhigt sich schon wieder.«

      Im Grunde war er froh darüber, daß Florian nicht mehr störte. Er lächelte Babette an. »Oder hast du jetzt etwa ein schlechtes Gewissen?«

      »Ich weiß nicht.« Sie zuckte die Schultern. »Vielleicht sollte ich besser auch zurückschwimmen.«

      »Ach, Unsinn!« Er schüttelte den Kopf. »Oder seid ihr etwa verheiratet?«

      »Verheiratet? Nein.«

      »Na also, dann kann er auch nicht über dich bestimmen. Ich meine, das dürfte er als dein Ehemann auch nicht, aber so hat er noch weniger Recht, dir vorzuschreiben, mit dem du dich unterhalten darfst.«

      »Stimmt eigentlich«, nickte sie und setzte sich wieder.

      Sie war wütend. Wütend über Florians kindisches Verhalten und die Art und Weise, wie er mit der Situation umging. Eigentlich hätte sie ihm mehr Selbstbewußtsein zugetraut.

      Adrian legte seine Hand auf ihren Arm.

      »Erzähle mir ein bißchen was von dir«, bat er.

      Sie sah ihn an und wiegte den Kopf.

      »Ach, Gott, was gibt’s da schon groß zu erzählen?«

      »Mich interessiert alles. Woher du kommst, was du so machst, außer Kinder zu unterrichten. Eben alles, was dein Leben so ausmacht.«

      Sein Interesse schmeichelte ihr, und so unterhielten sie sich eine ganze Weile, bis sie es wirklich an der Zeit fand, zurückzukehren. Babette hoffte, daß Florian sich inzwischen beruhigt hatte.

      »Na schön«, lächelte Adrian Heller, als sie ihm sagte, daß sie zurückschwimmen wollte, »einer schönen Frau kann ich ja keinen Wunsch abschlagen.«

      Gemeinsam schwammen sie ans Ufer. Als sie zu der Liegewiese kamen, sah Babette sofort, daß Florian nicht mehr da war. Ärgerlich stampfte sie mit dem Fuß auf.

      Adrian stand neben ihr und legte seinen Arm um sie. »Ärgere dich nicht«, sagte er. »Fährst eben mit mir zurück. Aber vorher gehen wir essen. Da drüben soll es ein Restaurant geben, in dem ganz frischer Fisch aus dem See auf der Karte steht.«

      In der ›Fischerkate‹ herrschte großer Andrang. Der Börsenmakler hatte indes schon gleich am Morgen, als er hergekommen war, mit einem großzügigen Trinkgeld einen Tisch reserviert.

      Babette fiel gar nicht auf, daß er nur für zwei Personen gedeckt war…

      Der Fisch war wirklich fangfrisch und schmeckte köstlich. Dazu gab es gekochte Kartoffeln, zerlassene Butter, Sahnemeerrettich und Salat. Adrian bestellte Weißwein dazu und Mineralwasser. Fast zwei Stunden saßen sie im Garten des Restaurants und aßen und unterhielten sich. Nach dem Hauptgang gab es Dessert, danach Espresso, und wenn Babette zwischendurch immer wieder auf die Uhr sah, so genoß sie doch, daß ihr Begleiter ihr jeden Wunsch von den Augen ablas und sie charmant unterhielt.

      Als sie nach St. Johann zurückfuhren, war es bereits später Nachmittag.

      »Sehen wir uns heute abend?« fragte Adrian, als sie vor der Pension ausstiegen.

      »Besser nicht.« Babette schüttelte den Kopf.

      »Wegen

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