Der Bergpfarrer Staffel 18 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Staffel 18 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer Staffel

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schenkte Kaffee ein und schnitt den Kuchen an.

      »Der ist wirklich gut!« sagte Florian nach dem ersten Bissen.

      Sebastian schmunzelte. »Ein Kuchen, aus der Not heraus geboren«, bemerkte er.

      »Aus der Not geboren?« hakte die Lehrerin nach.

      Die Haushälterin nickte und erzählte von ihrer Freundin Hertha, die sich darauf spezialisiert hatte, Eierlikör selbst herzustellen und zu verschenken. Offenbar machte ihr die Produktion so viel Spaß, daß sie beinahe jede Woche mit einer hübsch verpackten Flasche ins Pfarrhaus kam.

      »So viel können wir gar net trinken«, schmunzelte sie.

      Da der Eierlikör nicht so lange haltbar war, hatte Sophie Tappert sich ein Rezept ausgedacht, und seither gab es öfter mal diesen saftigen Eierlikörkuchen zum Kaffee.

      »Wirklich lecker!« sagte Babette noch einmal.

      »Ihr habt euch also hier in St. Johann kennengelernt?« erkundigte sich der Geistliche.

      »Gestern erst«, nickte Florian. »Ich wollte sie überreden, mit auf die Bergtour zu kommen. Leider will sie nicht. Jetzt hoffe ich, daß Sie sie überzeugen können.«

      Sebastian schmunzelte. Dieser Bitte nachzukommen, sollte ihm leichtfallen. Noch war es ihm immer gelungen, selbst denjenigen zu überzeugen, der felsenfest behauptete, eine Wanderung in den Bergen sei nichts für ihn. Er griff zu der bereitgelegten Wanderkarte und zeigte ihnen die Route, die sie gehen wollten.

      »Von hier aus geht’s durch den Wald zur ›Hohen Riest‹ hinauf«, erklärte er. »Da oben zweigen die Wege zu den Almhütten ab. Wir werden zeitig losgehen, denn bis zur Kandereralm dauert’s ein paar Stunden. Es ist eine schöne Tour, und man bekommt viel zu sehen. Deshalb – die Fotoapparate net vergessen!«

      Sebastian erzählte, was sie unterwegs alles erwartete. Seine Schilderung war so farbig, daß Babettes Vorsatz ins Wanken geriet.

      »Aber ich habe ja gar keine Ausrüstung«, stellte sie schließlich fest.

      »Ach, das ist überhaupt kein Problem«, antwortete der Geistliche. »Hier im Pfarrhaus gibt’s genug. Frau Tappert sucht mit dir das Passende heraus.«

      Sie schaute immer noch ein wenig skeptisch, doch dann nickte sie und ging mit der Haushälterin.

      »Ich geh’ doch net falsch in der Annahme, daß ihr ein Paar seid?« vergewisserte sich Sebastian bei Florian, als sie allein waren.

      Der Chemiker lächelte.

      »Nein«, antwortete er, »da gehen Sie überhaupt nicht falsch. Wissen Sie, Hochwürden, Babette und ich haben uns auf den ersten Blick ineinander verliebt.«

      »Dann wünsch’ ich Ihnen beiden alles Gute«, lächelte der Bergpfarrer.

      *

      Schon nach ein paar Minuten kamen die beiden Frauen zurück. Babette trug jetzt eine winddichte Jacke, dazu eine Hose aus festem Stoff, Bergstiefel und einen Hut, der gegen die Sonne schützen sollte.

      »Du siehst wunderbar aus«, versicherte Florian ihr.

      »Ja, so kannst’ unbesorgt aufsteigen«, nickte Sebastian.

      Die Lehrerin zog sich wieder um. Als sie zurückgekehrt war, besprachen sie noch ein paar Einzelheiten.

      »Ich hol’ euch dann am Donnerstagmorgen von der Pension ab«, sagte der Geistliche. »Denkt dran, wenn ihr morgen noch was unternehmt, daß ihr’s net zu lang ausdehnt, denn wir geh’n zeitig los. Proviant braucht ihr net, für den sorgt die Frau Tappert, aber ein bissel was frühstücken solltet ihr schon, denn es wird erst nach ein paar Stunden eine erste Rast geben.«

      »Wann werden wir wieder zurück sein?« fragte Florian.

      »So am späten Nachmittag. Aber ich versprech’ euch, ihr werdet den Tag net bereuen und noch lang’ an die Tour denken. Und freut euch schon mal auf den Franz Thurecker. Er zeigt euch, wie Käse gemacht wird.«

      Inzwischen freute sich Babette richtig auf die Tour, aber noch mehr Florian, weil sie dabei sein würde.

      »Also, dann bis übermorgen«, verabschiedete der Bergpfarrer die Besucher an der Haustür. »Und denkt dran, zeitig schlafen zu geh’n.«

      »Ganz bestimmt«, versprachen die beiden und gingen Hand in Hand den Kiesweg hinunter.

      Unten an der Straße sah Florian Babette fragend an.

      »Wozu hättest du jetzt Lust?« wollte er wissen.

      Die Lehrerin zuckte die Schultern. »Kaffee haben wir getrunken«, erwiderte sie. »Zum Abendessen ist es noch zu früh. Hast du einen Vorschlag?«

      »Wie wäre es, wenn wir in die Stadt fahren und ein bißchen bummeln? Essen können wir dann dort.«

      Sie nickte zustimmend. Als sie zur Pension gingen, sahen sie den Sportwagen von Adrian Heller vor dem Haus, von dem Besitzer selbst war aber nichts zu sehen.

      Florian war ganz froh darüber…

      Sie holten ihre Sachen aus den Zimmern und fuhren los. Bis in die Kreisstadt war es nicht sehr weit. Außerhalb der Fußgängerzone stellten sie das Auto auf einem Parkplatz ab und gingen die paar hundert Meter in die City zu Fuß.

      Es war ein hübscher, kleiner Ort mit zahlreichen Geschäften, und Babette stellte schnell fest, daß es noch viele Dinge gab, die sie kaufen mußte…

      Florian schmunzelte darüber, machte aber gute Miene zum bösen Spiel. Er freute sich ja, mit ihr zusammen zu sein, und übernahm es gern, die Einkaufstüten zu tragen.

      Später lasen sie die Speisekarten der verschiedenen Wirtshäuser und Restaurants, die vor den Eingängen ausgehängt waren, und entschieden sich schließlich für ein italienisches Lokal. Vor der Tür standen Tische und Stühle, und aus versteckt angebrachten Lautsprechern erklangen leise landestypische Hits.

      »Das ist ja wirklich fast wie in Italien«, sagte Florian, als sie Platz genommen hatten. »Herrlich, oder?«

      Babette nickte zustimmend.

      Der Chef des Hauses, der selbst in der Küche stand und kochte, kam an den Tisch, beriet sie bei der Auswahl und versicherte, daß alle Speisen frisch zubereitet würden.

      Zu dem Essen tranken sie einen herrlichen Barolo, wobei Florian sich allerdings zurückhielt, weil er ja noch fahren mußte.

      »Ach, ist es nicht wunderschön?« schwärmte er, als sie gesättigt nebeneinander saßen und den letzten Schluck tranken. »Man müßte immer Urlaub haben!«

      »Nein«, widersprach Babette, »dann würde es auf Dauer langweilig werden, und man hätte gar nichts mehr, worauf man sich freuen könnte.«

      »Du hast natürlich recht«, gab er zu. »Aber so ein bißchen davon träumen darf man schon, oder?«

      »Du bist ja ein Romantiker«, bemerkte sie.

      »Und

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