Der Bergpfarrer Staffel 18 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Staffel 18 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer Staffel

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dem Pilzgericht paßte.

      Dabei unterhielten sie sich über den bevorstehenden Besuch in der Kirche.

      »Ich will nicht zuviel verraten«, sagte Florian, »aber das mußt du unbedingt gesehen haben!«

      Im selben Moment wurde er sich bewußt, daß er sie eben geduzt hatte.

      »Entschuldigung«, sagte er rasch. »Das ist mir einfach so herausgerutscht.«

      Babette lächelte.

      »Schon gut«, erwiderte sie. »Das ist schon ganz in Ordnung.«

      Erleichtert lächelte auch er.

      »Dann sollten wir darauf anstoßen«, schlug Florian vor und hob sein Glas.

      Es klirrte leise, als sie die Gläser aneinanderstießen.

      »Also, Florian.«

      »Babette«, erwiderte sie.

      Als sie tranken, dachten beide daran, daß es jetzt eigentlich einen Brüderschaftskuß geben müßte, aber keiner wagte so recht, es anzusprechen…

      »Wollen wir noch einen Schoppen bestellen?« erkundigte er sich.

      »Lieber net.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich vertrag’ net soviel davon.«

      »Dann könnten wir eigentlich zahlen und zur Kirche hinübergehen.«

      »Ja, ich bin schon ganz gespannt.«

      Als sie die Wirtsstube verlassen wollten, wurde die Tür aufgezogen und ein Mann trat ein.

      »Oh, Pardon«, sagte er, als er gegen Babette stieß.

      »Nichts passiert«, lächelte sie und wollte zur Seite treten.

      Doch der Mann bestand darauf, ihr den Vortritt zu lassen. Dabei lächelte er sie an und musterte sie eingehend.

      Florians Miene verdunkelte sich, als er sah, mit welchem Blick der Unbekannte Babette bedachte. Doch dann waren sie schon durch die Tür und standen draußen auf dem Gehsteig.

      Babette hatte den Blick ebenfalls bemerkt. Allerdings kam er ihr nicht so aufdringlich vor wie Florian. Der winkte innerlich ab und deutete zum Gotteshaus hinüber, dessen schlanker Turm mit der zwiebelförmigen Kuppel darauf in den Himmel ragte.

      »Jetzt mache dich auf eine Überraschung gefaßt«, sagte er.

      Es dämmerte ein wenig, aber noch war es einigermaßen hell, als sie die Straße überquerten. Ein paar wenige Spaziergänger waren noch unterwegs, aber in der Kirche hielt sich niemand mehr auf, als sie eintraten. Babette war wirklich angenehm überrascht, als sie neben Florian durch das Kirchenschiff ging. Insgeheim hatte sie geglaubt, daß er mit seiner Schwärmerei übertrieben hätte, doch jetzt sah sie ein, ihm Unrecht getan zu haben.

      Die Kirche von St. Johann war wirklich einmalig schön.

      Florian führte sie überall herum und erzählte, was der Geistliche ihm erzählt hatte. Babette war erstaunt darüber, wie gut sich ihr Begleiter mit der Geschichte auskannte.

      »Pfarrer Trenker hat mir alles gezeigt«, erklärte er. »Aber du mußt zugeben, daß es sich wirklich gelohnt hat herzukommen.«

      »Auf jeden Fall.« Sie nickte.

      Nachdem sie nicht nur den Altar bewundert hatte, sondern auch das berühmte Gemälde und die Statue der Gottesmutter, standen sie in der Abseite am Opferstock, und Babette zündete eine Kerze an.

      »Für meine Eltern«, sagte sie leise.

      »Sie sind schon verstorben?« fragte Florian mitfühlend.

      »Ja, vor sechs Jahren habe ich sie durch einen Autounfall verloren. Sie waren gerade auf der Rückfahrt von der Hochzeitsfeier meiner Cousine. Ich war damals noch im Studium und konnte nicht mit zu der Feier. Vielleicht wäre ich sonst…«

      Sie verstummte und spürte, wie Florian tröstend seinen Arm um sie legte.

      »Es tut mir leid«, sagte er leise.

      »Danke«, lächelte sie und genoß für einen Moment seine Hand auf ihrer Schulter.

      Als sie die Kirche wieder verließen, war es schon dunkler geworden. Es waren kaum noch Leute auf der Straße, nur aus den geöffneten Fenstern des Wirtshauses drang Stimmengemurmel nach draußen.

      »Hast du irgendwelche Pläne für morgen?« fragte Florian, als sie langsam zur Pension zurückgingen.

      Babette schüttelte den Kopf.

      »Bisher nicht«, antwortete sie. »Und du?«

      Es war klar, daß seine Frage daraufhin abzielte, ob sie gemeinsam etwas unternehmen sollten, und dazu war sie nur zu gerne bereit.

      »Am Nachmittag hat mich Pfarrer Trenker zum Kaffee eingeladen«, erzählte er. »Wir wollen dann die Einzelheiten der Bergtour besprechen. Aber bis dahin bin ich frei. Wollen wir vielleicht zusammen etwas unternehmen?«

      »Ja, gern. Und was schlägst du vor?«

      »Ach, mal sehen. Auf den Zimmern liegen viele Prospekte aus. Sicher finden wir etwas Interessantes darunter. Wir können ja morgen beim Frühstück darüber sprechen.«

      Viel zu schnell waren sie in der Pension angekommen. Florian hätte liebend gern Babettes Hand genommen, als sie die Treppe hinaufgingen, aber er traute sich nicht so recht. Oben angekommen blieben sie einen Moment stehen.

      »Ja, also dann… Schlaf schön«, sagte er.

      »Du auch«, antwortete Babette und beugte sich vor.

      Es war wie ein elektrischer Schlag, als sie ihn auf die Wange küßte. Florian wollte sie an sich ziehen, doch da wandte sie sich schon um.

      »Gute Nacht«, flüsterte Babette und schloß ihre Tür auf.

      »Die wünsch’ ich dir auch«, murmelte Florian und strich sich über die Wange, da, wo ihre Lippen sie berührt hatten.

      *

      Als Babette am nächsten Morgen aufwachte, brauchte sie einen Moment, um sich zu orientieren.

      Ach, es sind ja Ferien! dachte sie erleichtert und schlüpfte aus dem Bett.

      Am Abend hatte sie noch lange wachgelegen und über Florian Unger nachgedacht. Sie war froh, ihn kennengelernt zu haben, nicht nur, weil er ihr gefiel. Vielmehr auch, weil sie jetzt ihren Urlaub in angenehmer Gesellschaft verbringen würde. Rasch machte sie sich fertig und ging zum Frühstück hinunter.

      »Grüß Gott«, lächelte Ria Stubler. »Haben S’ gut geschlafen?«

      »Ganz wunderbar«, antwortete die Lehrerin. »Es ist himmlisch ruhig.«

      »Und jetzt haben S’ gewiß Hunger. Geh’n S’ nur hinaus, ich hab’ im Garten gedeckt. Bei dem herrlichen Wetter wär’s ja gradzu eine Sünd’, drinnen zu essen.«

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