Der Bergpfarrer Staffel 18 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Staffel 18 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer Staffel

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etwas verlegen. »Ich glaube, Sie wohnen auch in der Pension Stubler…?«

      Babette war zusammengezuckt, als sie sah, wie er sich erhob und herüberkam. Jetzt nickte sie stumm.

      »Florian Unger«, stellte er sich vor. »Darf ich mich zu Ihnen setzen?«

      »Ja, bitte schön«, antwortete sie. »Babette Mertens.«

      Er ahnte nicht, daß er dasselbe gedacht hatte wie sie.

      War sie alleine im Urlaub?

      Vermutlich, denn sonst würde sie nicht in einem Einzelzimmer wohnen…

      »Tja, es ist schön hier, nicht wahr?«

      »Doch«, nickte sie. »Ich habe zwar noch net viel gesehen, aber der Ort gefällt mir sehr gut.«

      »Darf ich fragen, woher Sie kommen?«

      »Ich wohne in Altdorf«, antwortete Babette. »Das ist in der Nähe von…«

      »Ich weiß«, lächelte Florian. »In der Nähe von Nürnberg. Ich wohne in Erlangen.«

      »Dann sind wir ja fast Nachbarn«, lachte sie.

      »Ja, genauso wie jetzt in der Pension«, schmunzelte Florian. »Wir hätten praktisch eine Fahrgemeinschaft bilden können.«

      »Die Zimmer sind doch sehr hübsch, nicht wahr? Und die Frau Stubler scheint eine sehr nette Wirtin zu sein.«

      Er nickte.

      »Wie kommt es, daß Sie in so einem kleinen Ort Urlaub machen?« erkundigte er sich dann.

      »Ach, ich wollte einfach mal in die Berge«, antwortete Babette. »Vor allem ein wenig die Ruhe genießen. Für die großen Reiseziele habe ich nicht viel übrig.«

      »Ich auch nicht«, gestand Florian. »Das heißt, eigentlich wollte ich mit ein paar Freunden nach Spanien fahren. Aber dort sind die Strände immer so überfüllt. Das macht gar keinen Spaß.«

      Je länger sie sich unterhielten, um so deutlicher hatten sie das Gefühl, sich schon lange zu kennen. Florian erzählte, daß er im Labor einer Chemiefirma arbeitete, Babette sprach über ihren Beruf als Lehrerin und wieviel Freude es ihr bereitete, die Kinder auf das spätere Leben vorzubereiten und ihnen das nötige Rüstzeug mitzugeben. Als sie irgendwann auf die Uhr schauten, stellten sie überrascht fest, daß sie mehr als zwei Stunden miteinander verbracht hatten.

      »Gott sei Dank hat man im Urlaub Zeit und muß sich nicht hetzen lassen«, sagte Florian.

      Dann beugte er sich vor.

      »Haben Sie schon Pläne für heute abend?« erkundigte er sich. »In der Pension gibt es ja nur Frühstück. Hätten Sie vielleicht Lust, mit mir zusammen ins Wirtshaus zu gehen?«

      Was für eine Frage!

      Babette hoffte, daß es nicht zu hastig gewirkt hatte, als sie ganz schnell nickte.

      Und ob sie Lust dazu hatte!

      Ihr Herz brannte ohnehin schon lichterloh.

      Florian sah nicht nur unverschämt gut aus, er war auch ein charmanter Plauderer und hatte alles das, was einen Mann für eine Frau attraktiv machte.

      Gemeinsam gingen sie zur Pension zurück. Ria Stubler stand an der Rezeption und telefonierte.

      »Wie ich seh’, haben S’ sich schon miteinander bekannt gemacht«, sagte sie, als sie den Hörer aufgelegt hatte.

      Dabei lächelte sie hintergründig.

      »Ja, wir haben uns zufällig im Biergarten des Hotels getroffen«, nickte Florian.

      »Waren Sie denn schon in der Kirche?« fragte die Wirtin.

      »War ich«, erwiderte er. »Und stellen Sie sich vor, der Pfarrer Trenker hat mich zu einer Bergtour eingeladen!«

      »Ach, haben S’ ihn kennengelernt? Das freut mich für Sie. Da erwartet Sie etwas ganz Besond’res. Unser Bergpfarrer kennt sich nämlich da droben bestens aus.«

      »Bergpfarrer?« fragte Babette.

      »Ja«, lachte Ria, »so nennen wir ihn, weil Hochwürden seit seiner Jugend immer wieder aufsteigt. Früher hat er sogar als Bergführer gearbeitet und sich damit sein Studium finanziert.«

      »Er ist wirklich ein interessanter Mann«, sagte Florian. »Dabei schaut er gar net wie ein Pfarrer aus. Eher schon wie ein prominenter Sportler.«

      Er blickte Babette fragend an.

      »Hätten Sie nicht Lust, mitzukommen?«

      »Ich?«

      Sie schüttelte hastig den Kopf.

      »Nein, das ist nichts für mich, glaube ich«, antwortete die Lehrerin.

      Florian machte ein enttäuschtes Gesicht.

      »Vielleicht ändern Sie ja noch Ihre Meinung.«

      Sie lächelte.

      »Vielen Dank für das Angebot, aber ich denke nicht.«

      Gleichzeitig bereute sie ihre Ablehnung, als sie sein Gesicht sah.

      »Aber auf jeden Fall sollen S’ sich auch die Kirche anschau’n«, sagte Ria Stubler schnell.

      »Ja, das müssen Sie unbedingt«, pflichtete Florian der Wirtin bei. »Nach dem Abendessen?«

      Jetzt strahlte er, als Babette zustimmend nickte.

      »Dann treffen wir uns in einer Stunde«, fragte er.

      »Ja, gerne.«

      *

      Im Wirtshaus war es nicht ganz so voll, wie man angesichts der vielen Touristen hätte annehmen können. Aber es gab auch noch das kleine Restaurant nebenan, das ebenfalls zum Hotel gehörte, und wahrscheinlich waren auch einige Urlauber in die Stadt gefahren, um in einem der vielen Spezialitätenlokale zu essen. Babette und Florian fanden jedenfalls schnell einen freien Tisch und wählten aus der umfangreichen Abendkarte.

      »Ich esse gerne etwas aus der Region«, begründete Florian seine Wahl, das hausgemachte Schwammerlragout, zu dem Semmelknödel und Salat gereicht wurden.

      Babette schloß sich dem an und bereute ihre Entscheidung nicht. Während sie auf das Essen warteten, wurde ihnen frisches Brot und Schmalz serviert, um die Wartezeit zu überbrücken.

      Für Florian war es das erste Mal seit der Trennung von Evelyn, daß er wieder mit einer Frau ausging, und er genoß den Abend. Endlich war es wieder da, dieses unbeschreibliche Gefühl, das man hatte, wenn man verliebt war.

      Und Babette Mertens? Fühlte sie ebenso?

      Florian versuchte, in ihrem Gesicht zu lesen. Suchte nach Anzeichen, daß auch sie etwas für ihn empfand. Und manchmal glaubte er da

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