Der Bergpfarrer Staffel 18 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Staffel 18 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer Staffel

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      »Verstehe«, erwiderte die Gruber-Tochter knapp. Einöde! Was anderes hab’ ich von der auch net erwartet! dachte sie leicht pikiert.

      Gerade wollte sie damit beginnen, der Frau, die ihr von vornherein nicht gerade sehr sympathisch war, den Weg zu erklären, da kehrte der Florian zurück.

      Noch stand die Unbekannte mit dem Rücken zu ihm. Jetzt aber drehte sie sich um, und Alexandra sah, wie sich Florians eben noch fröhlicher Gesichtsausdruck schlagartig veränderte.

      »Du?« fragte er verdutzt, an die Unbekannte gewandt. »Was… was machst du denn hier?«

      Jetzt blickte er zu Alex und sah ihre fragende Miene.

      »Ähm, das ist übrigens Monika«, stellte er Alex die Frau vor. »Monika Thiemann. Eine alte Bekannte«, fügte er rasch hinzu. »Und das«, sagte er an Monika Thiemann gerichtet, »ist Alexandra Gruber, meine Nachhilfelehrerin.«

      »Freut mich, Sie kennenzulernen«, sagte Monika Thiemann knapp zu Alexandra. Dann, wieder an Florian gerichtet: »Aber der Ausdruck alte Bekannte trifft es doch wahrlich nicht ganz, nicht wahr, Florian? Schließlich waren wir einmal verlobt!«

      Bei diesen Worten zuckte Alexandra erneut zusammen, und diesmal nicht nur innerlich, sondern so gut sichtbar, daß diese Reaktion auch dem Florian nicht entging.

      »Die Zeiten sind aber längst vorbei«, sagte der Bursche rasch, und es war nicht zu übersehen, daß er ziemlich nervös wurde. Keine Frage, daß ihm die Situation mehr als peinlich war. »Außerdem haben wir die Verlobung schon nach zwei Monaten wieder aufgelöst.«

      Während er das Thema am liebsten auf der Stelle beendet hätte, dachte die Monika Thiemann gar nicht daran, es dabei bewenden zu lassen.

      »Aber nur, weil du es wolltest«, entgegnete sie bissig. »Ich wollte mich nicht von dir trennen!«

      Er winkte ab. »Ich dachte eigentlich, das Thema hätten wir längst hinter uns gelassen. Was willst’ überhaupt hier?«

      »Na, dir einen Besuch abstatten!« erwiderte sie und fügte hinzu: »Damit du nicht so einsam bist, hier in dieser Einöde…«

      Florian verzog die Miene, »wäre net nötig gewesen, Monika. Woher weißt du eigentlich, daß ich in Steinbach bin?«

      »Na, von deinem Vater. Ich wollte dich eigentlich daheim besuchen, und dein Vater sagte mir dann, wo ich dich finde. Da dachte ich mir, gerade jetzt ist ein Besuch noch besser. Als Abwechslung zu der Lernerei, meine ich.«

      Er hob die Schultern. »Den Weg hättest’ dir ebensogut sparen können. Mir geht’s hier nämlich sehr gut, auch ohne deine Anwesenheit.«

      »Ach, nun stell dich doch net so an«, schlug sie seine Worte in den Wind und bedachte ihn eines Augenaufschlages, wie er im Buche stand. »Denk doch nur an die schöne Zeit, die wir hatten!«

      Für Alexandra waren die Worte wie ein Stich ins Herz. Abrupt erhob sie sich.

      »Na, dann will ich mal net stören, wenn ihr euch so viel zu erzählen habt«, meinte sie trocken. »Ich geh dann schon mal nach Haus, Florian. Wir sehen uns dann morgen früh zum Unterricht, nehme ich mal an?«

      »Aber…« Der Florian wollte noch etwas sagen, sie aufhalten, doch da lief Alexandra schon schnellen Schrittes davon.

      *

      Florian wollte der jungen Frau sofort folgen, doch Monika Thiemann hielt ihn zurück.

      »Ach, laß das Madel doch, Florian«, sagte sie und hielt ihn am Ärmel fest. »Dieses Mauerblümchen ist doch ohnehin weit unter deinem Niveau.«

      Florian sah sie entgeistert an. »Wie meinst du das denn jetzt schon wieder?« wollte er wissen.

      »Na, da fragst du noch? Du willst mir doch net ernsthaft erzählen, daß du was an dem Madel findest, oder etwa doch?«

      Florian erwiderte nichts.

      Aber das war für seine Ex-Verlobte Antwort genug. »Das kann doch unmöglich dein Ernst sein?« fragte sie fassungslos. »Du verläßt mich, und dann machst du dich hier in dieser Einöde an ein solches Madl heran?«

      »Aber Monika«, seufzte der Bursche. »Das eine hat doch nix mit dem anderen zu tun! Wir sind doch schon seit langer Zeit auseinander.«

      »Trotzdem!« erwiderte sie bockig. »Das Madl paßt überhaupt nicht zu dir. Mensch, Florian, sieh doch endlich ein, daß nur ich die Richtige für dich bin. Denk doch an unsere gemeinsame Zeit, wie schön damals alles war. Das kannst du wiederhaben. Du brauchst nur einen Ton zu sagen!«

      Er schüttelte heftig den Kopf. »Ich will dich aber net zurück, Monika. Ich mag dich, wirklich. Du bist ein nettes Mädchen, und ich habe mir auch nach unserer Trennung immer gewünscht, daß wir uns auch weiter gut verstehen. Ob du’s glaubst oder net, aber ich war sehr enttäuscht, als du gar nix mehr von mir wissen wolltest.«

      »Ach ja? Du warst es doch, der die Trennung wollte.«

      »Sicher.« Aber es war ein großer Wunsch von mir, daß wir im Guten auseinandergehen. Ich wünsch mir schon noch, daß wir weiterhin Kontakt haben. Aber nur als gute Freunde, verstehst du?«

      »Gute Freunde! Pah! Ich will dich ganz oder gar nicht, hörst du? Aber das hast du ja schon damals nicht verstanden.«

      »Und du hast schon damals nur schwer begriffen, daß wir einfach net zusammen passen. So leid es mir tut, aber du bist nun mal net die Frau, mit der ich den Rest meines Lebens verbringen will. Ich liebe dich nun mal net mehr! Ich wäre liebend gern mit dir befreundet, Monika. Aber mehr ist net mehr möglich. Versteh das bitte.«

      Mit diesen Worten riß er sich von ihr los. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, stapfte er davon.

      Monika Thiemann kochte vor Wut.

      *

      Währenddessen hatte Alexandra Gruber den elterlichen Hof erreicht. Jetzt lag sie in ihrer Kammer auf dem Bett und grübelte nach.

      Tausend Gedanken schossen ihr durch den Kopf. Immer wieder schob sich das Bild vom Florian und dieser Monika Thiemann vor ihr geistiges Auge.

      Mit so einer soll der Florian wirklich verlobt gewesen sein? fragte sie sich immer wieder. Sie konnte es einfach nicht glauben. Oder vielmehr wollte sie es einfach nicht glauben.

      Sicher, das gehörte anscheinend der Vergangenheit an. Und der Florian schien ja auch nicht gerade sehr erbaut gewesen zu sein, seine Ex-Verlobte wiederzusehen. Oder hatte er bloß so getan, weil sie gerade anwesend war? Denn die Monika schien sich ja ganz offensichtlich noch immer sehr zu dem Burschen hingezogen zu fühlen.

      Vielleicht erging es dem Florian tief in seinem Innern ebenfalls so, und er wollte es nur nicht vor Alex zugeben?

      Diese und ähnliche Fragen stellte sich Alexandra wieder und wieder.

      Antworten fand sie nicht.

      Als es einige Zeit später an ihrer Kammertür klopfte, reagierte sie nicht.

      »Alex?« hörte sie da die Stimme vom Florian. »Bist du da?«

      Sie

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