Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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für die Nachricht auf meinem Anrufbeantworter. Werde mich mit Gesa treffen. Sie brauchte mal wieder nur jemandem zum Reden – rein freundschaftlich.

      Wenn ich schon mal auf der Hochalm bin, gehe ich auch mal beim Toni vorbei. Den habe ich schon lange nicht mehr gesehen.

      Grüße Dieter

      Dann verließ Dieter das Haus. Er ließ sein Auto stehen. Der Fahrersitz war durchnäßt. So ging Dieter zu Fuß. Er wanderte die Hauptstraße entlang und nahm den schmalen Fußweg, der hinauf zu den Almen führte. Es war ein weiter Weg bis zur Wasmayr Hochalm.

      Die Sonne ging schon auf. Der Senner und die Sennerin waren bereits beim Melken, als Dieter ankam. Sie wunderten sich.

      »Willst uns kontrollieren? Mußt ja mitten in der Nacht daheim aufgebrochen sein.«

      »Ich will net lange bleiben!« war Dieters knappe Antwort.

      Stumm ging er durch die Reihen der Kühe. Dann sah er sich die Notizen über die Milcherträge an.

      »Diese Kühe kannst runter auf den Hof bringen! Die werden verkauft. Die Milchleistung ist dürftig. Des kannst du morgen gleich erledigen. Ich habe hier hinter den Namen im Milchbuch einen Kringel gemacht.«

      Der Senn wunderte sich. Er sagte aber nichts. Er wechselte mit seiner Frau nur Blicke.

      »Wird gemacht, Dieter! Willst net schon mal reingehen? Wir sind gleich fertig! Dann gibt’s Kaffee. Siehst müde aus!«

      Dieter gab keine Antwort. Er verließ den Stall.

      Im großen Raum der Almhütte stand eine Kanne mit Kaffee auf dem Herd. Dieter schenkte sich ein, gab viel Milch und Zucker dazu. Er rührte um und trank den Becher aus. Der Kaffee tat ihm gut. Jetzt spürte er auch, daß er Hunger hatte. Er nahm sich ein großes Stück Käse und aß es auf. Dann schulterte er wieder seinen Rucksack.

      »Du willst schon gehen?« fragte die Sennerin.

      »Ich will rauf zum Toni! Da muß ich mich ranhalten! Also, wie gesagt: Die Kühe müssen morgen runter auf den Hof.«

      Dieter verabschiedete sich und ging davon.

      »Mei, so kenne ich den Dieter net!« schüttelte der Senn den Kopf. »Der sah richtig schlecht aus.«

      »Des geht uns nix an. Wir werden fürs Arbeiten bezahlt und nicht fürs Denken!« maßregelte ihn seine Frau.

      Dieter lief quer über die Wiesen, dann durch den Wald, bis er zum »Pilgerpfad« kam. Er beschleunigte seine Schritte, obwohl er sehr müde war. Bald kam er zur der Schutzhütte, in der das folgenschwere Ereignis geschehen sein sollte. Dieter hoffte, daß ihm vielleicht hier die Erinnerung wiederkam. Er setzte sich auf die Bank vor der Schutzhütte und versuchte jede Minute in Gedanken noch einmal zu durchleben. Dann ging er hinein und setzte sich auf das Lager. Wie sehr sich Dieter auch anstrengte. Er konnte sich an Gesas Besuch und die Ereignisse der Nacht nicht erinnern. Es fiel ihm nicht das geringste dazu ein.

      Resigniert gab Dieter auf. Er ging den »Pilgerpfad« weiter. Es war nur noch ein Fußmarsch von einer Stunde, bis er zu der Abzweigung kam. Der Pfad, der sich rechts vom »Pilgerpfad« zwischen Felsen durchschlängelte, führte am »Erkerchen« vorbei und dann zur Berghütte.

      Dieter erreichte das »Erkerchen«. Er war jetzt völlig entkräftet und setzte sich.

      Er saß nicht lange alleine. Eine Gruppe von Wanderern kam. Sie grüßten kurz. Dann standen sie am Geländer und schauten über das Tal. Dieter schwamm alles vor den Augen.

      Plötzlich spürte er, wie ihn jemand an der Schulter rüttelte.

      »Mei! Bist krank?«

      Dieter blickte auf.

      »Es geht schon!«

      »Nix da! Du bist ja schweißgebadet.«

      Dieter spürte, wie jemand seinen Puls fühlte und ihm die Hand auf die Stirn legte.

      »Du hast Fieber! Dein Puls geht so schnell wie bei einem Rennpferd, das auf des Ziel losrennt.«

      Dieter war alles zuviel. Er hörte nur, wie von weitem Worte an sein Ohr drangen.

      »Wir bringen dich zur Berghütte! Doch zuerst nimmst das hier!«

      Jemand reichte Dieter eine Trinkflasche. Gierig trank Dieter die Flasche mit dem süßen Tee leer. Dann gab man ihm Schokolade zu essen.

      »Kannst gehen oder sollen wir dich tragen?«

      »Danke, es geht schon wieder! Es muß auch niemand mit zur Berghütte kommen. Ich finde den Weg auch alleine.«

      Doch das ließen die Wanderer nicht zu. Das ungeschriebene Gesetz der Berge verhinderte dies auch. Wenn ein Bergkamerad so geschwächt war, dann überließ man ihn nicht sich selbst.

      So kam es, daß sie Dieter zur Berghütte brachten. Ihm wurde sogar der Rucksack getragen.

      »Toni! Da haben wir jemanden gefunden! Dem geht es schlecht! Wo kann er sich hinlegen?«

      »Mei, Dieter! Wie schaust du denn aus?«

      Toni war entsetzt. Er rief sofort nach Anna und dem alten Alois.

      Gemeinsam brachten sie Dieter ins Wohnzimmer und legten ihn dort auf das Sofa. Anna kochte Kräutertee. Toni zog Dieter die Wanderschuhe aus und deckte ihn zu.

      »Du hast hohes Fieber! Was ist passiert? Ich rufe den Leo an. Der kann mit dem Hubschrauber von der Bergwacht kommen und dich abholen. Der fliegt dich heim oder ins Krankenhaus.«

      Dieter schüttelte den Kopf.

      »Naa! Ins Krankenhaus, des ist net nötig und heim will ich auf keinen Fall. Ich will net heim. Naa, naa! Laß mich nur ein bissel schlafen, Toni!«

      Mir vielen Unterbrechungen erzählte Dieter stockend, daß er seit gestern früh auf den Beinen war. Er sei den ganzen Tag im Schlachthof gewesen, dann sei er abends in des Wetter gekommen, während eines Spazierganges. Der Weg hier herauf von der Wasmayr Hochalm über den Pilgerweg sei sehr anstrengend gewesen nach den Erlebnissen des Tages.

      »Du bist narrisch, Dieter! Du bekommst am Ende eine Lungenentzündung! Du hast hohes Fieber! Du mußt zum Doktor!«

      Dieter griff nach Tonis Hand. Er schaute ihn mit glasigen Augen an.

      »Naa! Gib mir ein paar Tabletten und laß mich erst mal schlafen!«

      Anna brachte den Tee mit Honig. Sie hatte die Tabletten schon dabei. Außerdem gab sie Dieter einen Löffel von Ella Waldners Kräutertinktur. Anna schicke Toni und Alois aus dem Zimmer. Sie blieb bei Dieter sitzen und legte ihm kalte Kompressen auf die Stirn, bis er eingeschlafen war. Dann schlich sie leise hinaus.

      »Er schläft jetzt, Toni.«

      »Des ist gut! Hoffentlich hilft es! Der sieht ja erbärmlich aus. Mei, ich hätte den Dieter fast net erkannt, so schlecht sieht der aus. Dabei ist der Dieter eigentlich ein Bulle von Mann, ein richtiger Naturbursche ist er.«

      »Es gibt Sachen.

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