Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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er am Ende vielleicht denkt, wir wollten – ich wollte ihn verkuppeln. Erinnerst dich net, wie er gebrüllt hat, damals. Dabei habe ich doch nur beiläufig erwähnt, daß die Ria, die jüngere Schwester vom Toni, ein fesches Madl ist. Ich habe sie nur ein bissel angepriesen. Nix Schlimmes habe ich mir dabei gedacht.«

      »Vergiß die ganze Geschichte, Wilfried!«

      Sie setzten sich an den Tisch und aßen weiter. Beide waren mit den Gedanken bei Gesa.

      Die Bäuerin stand auf.

      »So, jetzt rufe ich den Dieter an. Wozu gibt es Telefon! Er kann dann entscheiden, ob er früher heimkommen kann und will.«

      »Mach’ des! Dann weiß er es schon einmal und kann überlegen.«

      Wilfried Wasmayr schob seinen Teller von sich. Er brachte keinen Bissen hinunter.

      Gudrun Wasmayr wählte die Telefonnummer von Dieters Handy. Es läutete lange, dann meldete sich der Anrufbeantworter. Dieters Mutter sprach darauf. Sie sagte ihm:

      »Hallo, Dieter! Hier ist die Mama! Wir hatten eben überraschend Besuch. Es war die Gesa Krumbach. Sie wollte zu dir. Sie wollte uns net sagen warum. Du wüßtest schon Bescheid. Sie wollte dich heute noch sprechen. Du wüßtest, wo sie ist. Du weißt hoffentlich, was des Madl damit meint. Sie will die ganze Nacht auf dich warten.«

      Die Bäuerin machte eine kleine Pause und fügte hinzu:

      »Ich habe die Gesa schon lange nimmer gesehen. Des ist ja ein ganz herziges und fesches Madl! Bis dann, Dieter! Ich soll dich auch vom Vater grüßen!«

      »Gudrun!« die Stimme des Bauern klang tadelnd.

      »Was soll’s! Ich darf doch noch meine Meinung sagen! Die Gesa ist wirklich ein liebes Madl. Des wirst du net leugnen können!«

      »Das mache ich auch net!«

      »Nun, dann ist es gut! Jedenfalls war es mir wichtig, daß unser Bub weiß, wie wir des Madl beurteilen. Vielleicht hilft es ja!«

      Die Bäuerin setzte sich wieder an den Tisch und aß zu Ende.

      »Wie kannst du nur so ruhig dasitzen und essen?« fragte sich der Bauer laut.

      »Meine Großmutter hat schon gesagt: Gutes Essen hält Leib und Seel’ zusammen.« Gudrun Wasmayr lä­chelte. »Jedenfalls bin ich überrascht. Angenehm überrascht! Da wird schon etwas sein zwischen den beiden, denke ich mir! Jedenfalls habe ich unserem Buben jetzt auf seinen Anrufbeantworter gesprochen. Jetzt weiß er Bescheid und wir müssen abwarten.«

      »Ja, das müssen wir! Aufgeregt bin ich trotzdem!«

      »Dann trinke einen Schnaps!«

      Die Bäuerin stand auf und holte die Flasche mit dem Selbstgebrannten. Sie schenkte ihrem Mann ein. Er trank.

      »Ich könnte rüber zum Krumbacher Hof gehen und ein bissel mit dem Franz reden!«

      »Nix da! Des machst du net! Da mischen wir uns net ein! Schluß jetzt!«

      Die Bäuerin räumte den Tisch ab. Ihr Mann blieb am Tisch sitzen und schaute zu. Zwischendrin warf er immer und immer wieder einen Blick auf die Standuhr in der Ecke. Doch die Zeiger bewegten sich nicht schneller, auch wenn sich Wilfried das wünschte. Er freundete sich mit dem Gedanken an, daß aus Dieter und Gesa ein Paar werden könnte. Der Gedanke gefiel ihm. Mit Franz verstand er sich gut. Er hatte größte Hochachtung vor ihm, wie tapfer er das Leben meisterte.

      Bis zum Schlafengehen saßen Gudrun und Wilfried auf der Bank vor dem Haus. Wie jeden Abend rauchte er seine Pfeife und Gudrun strickte. Es war nur so, daß die beiden Eheleute weniger als an anderen Abenden miteinander sprachen. Ihre Gedanken waren ganz bei Dieter und dem Madl, das er möglicherweise auf den Hof bringen würde. Und das Madl war wahrscheinlich Gesa Krumbach. So malten es sich Dieters Eltern aus.

      *

      Dieter saß auf der Bank oberhalb von Kirchwalden und wartete auf Ina. Er registrierte, daß jemand versuchte ihn anzurufen. Er dachte es sei Ina. Vielleicht will sie sagen, daß sie später kommt, dachte er. Dann schaute er auf das Display und erkannte die Telefonnummer vom Wasmayr Hof. Er ließ den Anrufbeantworter eingeschaltet und wartete.

      Dieter wunderte sich. In Gedanken ging er jedes Stück Vieh einzeln durch. Sicherlich waren einige tragend. Aber ihre Zeit war noch nicht gekommen.

      Warum wollten mich die Eltern erreichen?

      Dieter überlegte. Er wartete auf seine Ina und wollte sich nicht stören lassen. Doch sein Gewissen nagte an ihm. Seine Eltern riefen sehr selten an, wenn er unterwegs war und auch nur dann, wenn es wirklich wichtig war.

      Also hörte Dieter die Nachricht ab.

      Sein Herz stand fast still. Er erschrak. Gesa daheim auf dem Wasmayr Hof? Sie will mich sprechen? Was kann das bedeuten? Irgendwie war es Dieter sehr mulmig zumute, erinnerte er sich doch immer noch nicht an die Ereignisse in der Nacht auf der Schutzhütte. Er bereute sehr, daß er mit seinem Bergkameraden so ein Saufgelage veranstaltet hatte. Doch unter Männern konnte das schon einmal vorkommen. Dieter konnte sich auch noch daran erinnern, daß die Flaschen leer waren und sie sich dann hinlegten. Daß danach noch etwas passiert sein sollte, das war Dieter unerklärlich.

      Er überlegte. Was sollte er tun?

      Dieter war ein Mann der Tat. Er packte Schwierigkeiten beruflicher Art immer sofort an. Er stellte sich jeder Anforderung, auch wenn er alles auf seine Art und Weise machte, was seinen Eltern nicht immer verständlich war.

      »Ich muß hin! Ich muß mit Gesa reden! Ich kann noch so viel denken, zu einem Ergebnis komme ich nicht!« flüsterte er leise vor sich hin.

      »Dieter! Was ist? Du hast mich gar nicht kommen gehört?«

      Dieter erschrak bis ins Mark.

      »Ina? Ina!«

      »Ja, ich bin es! Was ist mit dir? Du bist ganz blaß. Du schaust aus, als hättest du selbst den Teufel gesehen, wie er aus dem Gipfel des ›Höllentor‹ herausgekommen ist. Was ist? Was hast du?«

      Dieter versuchte zu lächeln. Es gelang ihm nur ungenügend.

      Endlich zog er Ina in seine Arme. Er hielt sie ganz fest.

      »Dieter! Du zitterst ja! Was ist mit dir? Dieter, du kannst es mir sagen, was immer es auch ist. Wir gehören doch zusammen. So ist es doch, oder?«

      »Ja, liebste Ina! Wir gehören zusammen!«

      Dieter hielt Ina fest und küßte sie.

      Sie schob ihn fort.

      »Du bist mit deinen Gedanken nicht bei mir. Du küßt mechanisch! Du bist mit deinem Herzen nicht dabei!«

      Dieter lächelte Ina an.

      »Mein Herz ist immer bei dir, auch wenn ich an andere Dinge denke!«

      »Beweise es mir!«

      Ina drückte sich an Dieter und schloß die Augen. Wieder fanden sich ihre Lippen zu Küssen.

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