Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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Laß mich mal überlegen! Ja, etwas besser waren deine Küsse schon. Also, ich will sie so bewerten: Auf der Skala von Schulnoten zwischen Eins und Sechs, da belegst du heute nur eine Drei! Damit bin ich nicht zufrieden, auch wenn die Note ›Befriedigend‹ heißt. Ich denke, du benötigst Nachhilfe.«

      Sie lachten.

      »Du bist wunderbar, Ina! Ich liebe dich so!«

      »Ich liebe dich!«

      Ina schaute Dieter in seine großen blauen Augen.

      »So, mein Liebster! Jetzt sagst du mir, was los ist! Zwar haben wir noch nicht vor dem Altar geschworen, in guten wie in schlechten Tagen zusammenzuhalten und füreinander da zu sein. Aber das spielt für mich keine Rolle. Mein Herz hat Ja zu dir gesagt. Das zählt! Also, was ist los?«

      Ina sah Dieter streng an.

      »Du mußt wissen, Dieter, daß ich als deine Frau später auch keine Geheimnisse dulde. Keiner von uns beiden sollte sich alleine mit Sorgen herumschlagen. Wie heißt es? Geteilte Freude ist doppelte Freude und geteiltes Leid ist halbes Leid!«

      Ina gab Dieter einen Kuß auf die Wange.

      »So, genug der lange Vorrede! Was ist los?«

      Dieter seufzte.

      Er erzählte, daß seine Mutter ihm eine für ihn verwirrende Nachricht auf dem Anrufbeantworter seines Handy hinterlassen hatte. Es habe seltsamen Besuch auf dem Hof gegeben.

      »Ich kann mir darauf keinen Reim machen, Ina! Es war jemand von einem Nachbarhof da und wollte mich dringend sprechen.«

      »Habt ihr Ärger?«

      Ina wartete nicht ab, bis Dieter ihr antwortete.

      »Mache dir nicht so viele Gedanken! Die Welt ist voll von Menschen, die sich ungeheuer wichtig nehmen! Alles ist für sie wichtig – wichtig – wichtig! Sie spielen die kleinste Frage zu einem Drama hoch. Also, du fährst jetzt heim! Du klärst die Sache! Wir können uns morgen sehen!«

      Dieter nahm Ina in den Arm.

      »Du bist so wunderbar! Du be­hältst immer einen kühlen Kopf, wie?«

      »Ich bemühe mich darum! Also, wann sehen wir uns? Kommst du morgen?«

      »Ich rufe dich an!«

      Dieter nahm zum Abschied seine Ina fest in den Arm und küßte sie lange. Ina lächelte ihn an.

      »Schon viel besser! Note Gut!«

      Sie stiegen in die Autos und fuhren davon.

      *

      Dieter fuhr zurück nach Waldkogel. Unterwegs überlegte er, ob er zuerst bei seinen Eltern vorbeischauen sollte. Doch dann entschied er sich, zuerst Gesa zu treffen. Er bog vor Waldkogel in einen Feldweg ab. Über einen Umweg näherte er sich so von hinten dem Krumbacher Hof.

      Die Sonne stand tief über den Bergen. Dieter parkte sein Auto. Er stieg aus und lehnte sich gegen das Fahrzeug. Er schaute hinauf zu den Gipfeln der beiden Hausberge von Waldkogel, »Engelssteig« und »Höllentor«.

      Dieter schmunzelte, als er die dunklen Wolken über dem »Höllentor« sah. Vielleicht haben die Alten doch nicht so Unrecht mit den Geschichten, die sie über den Berg erzählen. Seit alters her sagen sie, der Teufel hätte auf dem Gipfel des »Höllentor« eine Tür zur Hölle. Immer wenn etwas Böses geschehe, dann sei der Satan dort herausgekommen. Daran mußte Dieter jetzt denken. Genau wie die schwarzen Wolken bedrohlich über den Gipfel des Berges hingen, so bedrohlich empfand Dieter, daß Gesa den Wasmayr Hof aufgesucht hatte.

      Dieter hatte Mühe, sich von dem Blick loszureißen. Es dauerte eine Weile, bis der schöne Anblick des »Engelssteigs« sein Herz wieder ruhiger schlagen ließ.

      Dieter konnte das große Gipfelkreuz in der Abendsonne leuchten sehen. Trost umfing sein unruhiges Herz. Unbewußt faltete er die Hände.

      Ihr Engel dort oben, ihr seid meine Zeugen. Ich bin mir keiner Schuld bewußt. Sicherlich habe ich ein bissel gesoffen. Aber tut das nicht jeder junge Bursche einmal? Sagt mir, ihr Engel, warum bin ich so unruhig? Habe ich im Rausch doch etwas Unrechtes getan? Oh, ihr Engel dort oben, sollte es so sein, dann bitte ich um Vergebung. Tragt meine Bitte hinauf in den Himmel. Steht mir bei! Ich fürchte mich! Seht drüben, wie bedrohlich das »Höllentor« ausschaut.

      Dieters Herz schrie nach Hilfe und Beistand.

      Dieter wartete, bis die Sonne ganz untergegangen war. Dann ging er über die Wiesen und Felder bis zum Krumbacher Hof.

      »Hier bin ich!« hörte er eine weibliche Stimme.

      Dann blitzte kurz eine Taschenlampe auf. Noch wenige Schritte, dann stand Dieter Gesa gegenüber.

      Dieters Augen hatten sich an die Dunkelheit der Nacht gewöhnt. Er erkannte Gesa im Mondlicht recht gut. Dieter grüßte Gesa nicht. Er vergrub die Hände in seiner Hose aus feinem Loden.

      »Was willst du?« fragte Dieter direkt.

      »Ich will mit dir reden! Ich habe dir etwas zu sagen!«

      »Ich wüßte nicht, was du mir zu sagen hast, Gesa! Aber ich will dir einen Augenblick zuhören. Los, rede! Ich höre!«

      »Warum bist du nicht gekommen? Ich habe jeden Abend hier auf dich gewartet?«

      »Warum sollte ich das tun?«

      »Weil du mir einiges versprochen hast in der Nacht auf der Schutzhütte. Tue nur nicht so, als würdest du dich nicht erinnern. Außerdem waren wir nicht alleine. Es gibt einen Zeugen – Hans. Auch wenn sich dieser bald vor die Hütte zurückgezogen hat. Du hast auch meinen Zettel bekommen, oder?«

      »Das Ganze ist ein ausgemachter Blödsinn, Gesa!«

      »Das ist kein Blödsinn, Dieter! Und es wird ganz schön Staub aufwirbeln, wenn es sich herumspricht, daß die Nacht nicht ohne Folgen geblieben ist! Ich wollte deshalb zuerst mit dir reden. Das finde ich nur fair.«

      »Du willst sagen, daß… daß… daß du…?«

      »Ja genau, das will ich sagen! Wie sagt man so schön? Wer A sagt, muß auch B sagen. Was machen wir jetzt?«

      »Ja, bist du dir sicher? Daß ich..? Mei, das Ganze kommt mir wie ein böser Traum vor. Ich hatte einen Rausch und kann mich an nichts erinnern. Wenn es so war, dann war ich net bei Sinnen. Gesa, du bist ein fesches Madl. Aber es kann doch net sein!«

      »Finde dich damit ab, Dieter! Jetzt geht es nur um Schadensbegrenzung. Sicherlich bin ich daran auch nicht ganz unschuldig. Aber du bist sehr charmant gewesen. Da ist es eben gekommen, wie es gekommen ist.«

      Dieter wurden die Knie weich. Er mußte sich mit der Hand an der Wand der Scheune festhalten.

      »Komm, wir laufen hinüber zum Wald. Dort setzen wir uns auf die Bank und reden!«

      Gesa lief davon. Dieter folgte ihr. In seinem Kopf drehte sich alles.

      Sie erreichten die Bank. Erst jetzt

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