Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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schaute auf die Uhr.

      »Der Kumpel und ich, wir wollen in einer Stunde schon losfahren! Er fährt die erste Schicht. Ich lege mich in die Koje und schlafe einige Stunden.«

      Jochen nahm Gesa fest in die Arme und küßte sie.

      »Gesa, ich liebe dich! Du bist wunderbar!« hauchte er.

      Gesa sagte nicht, daß sie ihn liebte. Sie küßte ihn nur. Er bemerkte nicht, daß sie geschwiegen hatte.

      Als Gesa den Rücklichtern des Autos nachsah, hakte sie einen weiteren Punkt auf ihrer Liste ab. Jochen ist jetzt erst einmal eine Zeitlang fort. Jetzt bin ich diese Sorge los, dachte Gesa.

      *

      Das Angelusläuten der Glocken der schönen Barockkirche war überall im Tal von Waldkogel zu hören. Seit alters her setzten sich die Waldkogeler, sobald das Angelusläuten zu hören war, zum Abendbrot nieder. Es war der Augenblick, zu dem sich alle Familienmitglieder trafen, wenn sie es irgendwie einrichten konnten und das Wetter sie nicht auf den Feldern und Wiesen hielt.

      Der Tisch auf dem Wasmayr Hof war für drei gedeckt.

      »Der Dieter kommt heute wohl wieder später«, bemerkte Gudrun Wasmayr.

      Sie setzte sich. Wilfried, ihr Mann, sprach das Tischgebet. Sie bekreuzigten sich. Die Bäuerin reichte ihrem Mann das Brot.

      »Immer wenn der Bub zum Schlachthof fährt, kommt er erst spät in der Nacht heim. Allmählich kommt mir des sehr sonderbar vor, Wilfried. Dir net auch?«

      »Naa! Der Dieter ist eben gewissenhaft. Er paßt auf, daß in die Konservendosen nur wirklich des hineinkommt, was wirklich von unserem Hof stammt. So hat er mir des erklärt!«

      »Dann hast schon mit ihm drüber gesprochen?«

      »Ja! Der Schlachthof arbeitet ja rund um die Uhr, jedenfalls die Produktion. Es war ja Jochens Idee. Wenn wir draufschreiben ›Vom Wasmayr Hof‹, dann darf nur Fleisch und Wurst von unserem Vieh drin sein. Deshalb kostest uns die Verarbeitung auch ein bissel mehr. Aber es rechnet sich. Der Verkauf läuft gut. Gudrun, wir können stolz auf unseren Bub sein. Er ist tüchtig und fleißig und anständig.«

      Gudrun warf ihrem Mann einen vielsagenden Blick zu.

      »Ich weiß, was du sagen willst, Gudrun! Es wird schon werden. Irgendwann bringt er schon noch ein Madl heim. Wirst sehen! Des war beim Dieter doch immer so, daß er alles für sich behalten tut. Dann schafft er einen auf den anderen Tag Tatsachen. Er ist eben keiner, der sein Herz auf der Zunge trägt. Er ist keiner, der laut denkt. Er ist niemand, der gern mit jemanden über die Gedanken und Pläne spricht, die ihn bewegen.«

      Dieters Eltern seufzten.

      Draußen fuhr ein Auto vor. Wilfried und Gudrun beobachteten, wie das Auto auf dem Hof hielt.

      »Wer kann des Madl sein? Erkennst du es?«

      »Ich sehe des Madl genau wie du nur von hinten!«

      Der Bauer und die Bäuerin liefen hinaus.

      »Grüß Gott!«

      »Grüß Gott! Mei, des ist ja die Gesa! Madl, des ist aber eine Überraschung!« begrüßte die Wasmayrbäuerin Gesa.

      Der Bauer gab ihr nur still die Hand und nickte.

      »Was führt dich zu uns?«

      Eine leichte Röte stieg in Gesas Wangen.

      »Eigentlich will ich zum Dieter!« sagte sie leise.

      »Mei! Des tut mir jetzt aber leid! Der Dieter ist net da. Der ist heute mittag nach Kirchwalden gefahren ins Schlachthaus. Da kommt er immer erst spät heim. Kann ich ihm etwas ausrichten?«

      Gesa errötete erneut. Sie senkte den Blick. Nervös spielte sie mit den Bändern ihrer Dirndlschürze.

      »Danke, aber das wäre zu kompliziert. Dann komme ich an einem anderen Tag noch einmal.«

      »Du kannst auch gerne auf ihn warten. Vielleicht kommt er heute ja früher heim.«

      »Danke, das ist nicht notwendig! Sagen Sie ihm nur, daß ich da gewesen bin. Wenn er mit mir reden will, dann weiß er, wo er mich findet.«

      Mit großen Augen schauten sich Gudrun und Wilfried Wasmayr an.

      »Mei, des ist ja eine faustdicke Überraschung! Heißt des, unser Bub trifft sich mit dir?«

      Gesa lächelte verlegen.

      Die Bäuerin stieß ihrem Mann sanft mit dem Ellenbogen in die Seite.

      »Sei net so neugierig, Wilfried. Was die beiden machen, des ist alleine deren ihre Sache!«

      Gesa räusperte sich. Sie hatte jetzt doch einen Kloß im Hals. Obwohl sie sich alles so schön ausgemalt hatte, war jetzt alles anders. Sie hatte nicht damit gerechnet, Dieter nicht anzutreffen.

      »Also, dann ein herzliches Grüß Gott! Bitte sagen Sie dem Dieter, daß er unbedingt kommen soll.«

      »Das machen wir! Darauf kannst dich verlassen. Willst nicht mit reinkommen und mit uns essen. Wir sind gerade beim Abendbrot.«

      »Danke! Ein anderes Mal gerne! Heute ist mir nicht danach! Dieter könnte es auch mißverstehen. Ich muß erst mit ihm reden.«

      Dieter Eltern schauten sich wieder an.

      »Ja, ja! Unser Dieter ist in gewisser Hinsicht ein bissel sonderbar!« bemerkte Gudrun Wasmayr. »Also wir schicken ihn gleich zu dir! Wie lange wirst dort auf ihn warten?«

      »Bis er kommt! Wenn es sein muß, die ganze Nacht!«

      »Gudrun, dann müssen die beiden wirklich etwas überaus Wichtiges zu bereden haben. Da sollten wir uns net einmischen!«

      Gesa hielt es nicht mehr aus. Die ganze Situation war peinlich. Sie lächelte Dieter Eltern an. Dann ging sie zu ihrem Auto. Hastig stieg sie ein und fuhr davon.

      Gudrun und Wilfried Wasmayr standen wie angewurzelt auf dem Hof. Sie mußten erst mal das Geschehene verarbeiten.

      »Sag mal, geträumt haben wir eben net, Gudrun?«

      »Naa, des haben wir net! Des war die Gesa vom Krumbacher Hof. Des Madl scheint eine sehr persönliche Angelegenheit mit unserem Dieter zu bereden haben. Na ja, da kann man viel rätseln, was des sein könnte.«

      »Ja, Gudrun! Da sollten wir uns raushalten. Du weißt, wie empfindlich Dieter ist.«

      »Wilfried! Rede keinen Schmarrn! Sagen müssen wir es dem Buben. Bin gespannt, wie er es aufnimmt. Des hat es ja noch nie gegeben, daß ein Madl nach ihm gefragt hat!«

      »Naa, des war so etwas wie eine Premiere! Also, ich denke, er wird spät kommen. Wir legen ihm einen Zettel hin!«

      Die Wasmayrbäuerin schüttelte den Kopf. Sie drehte sich um und ging ins Haus. Im Gehen sagte sie laut:

      »Bist

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