Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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Bäuerin!« sagte Seppel mit Verwunderung in der Stimme.

      Zilli setzte sich zu Seppel an den Tisch. Sie musterte ihn genau.

      »Seppel! Du hast doch gestern den jungen Mann aus dem Acker gezogen. Hat er etwas gesagt? Wie heißt er? Wo kommt er her? Was weißt du von ihm?«

      »Auf was willst hinaus, Draxelbäuerin?«

      »Ich stelle hier die Fragen! Net du! Verstanden! Also rede jetzt!«

      Der ungewöhnlich scharfe Ton seiner Arbeitgeberin macht Seppel nervös.

      »Geredet haben wir net viel! Er wollte wissen, wo ich herkomme und wie ich heiße. Ich hab’ ihm gesagt, ich sei der Seppel vom Draxel Hof. Er heißt Dirk! Seinen Familiennamen hat er net genannt. Dann hat er sich noch nach dem Weg zur Berghütte erkundigt. Ich habe ihn gewarnt, daß er aufpassen muß, sich mit seinem Sportwagen nicht oben auf der Oberländer Alm erneut festzufahren.«

      »Was hast für einen Eindruck von ihm?«

      »Mei, Bäuerin! Des ist schwer zu sagen. Er ist eben ein Fremder, ein Tourist. Aber er machte einen freundlichen Eindruck auf mich. Und er hat bezahlt.«

      Seppel griff in seine Hosentasche und legte einhundertfünfzig Euro auf den Tisch.

      »Hier, Bäuerin, des gehört wohl dir. Gestern wollte ich dich net stören, weil doch die Josefa angekommen war. Wenn du mich jetzt net reingerufen hättest, dann wäre ich nach der Stallarbeit von selbst gekommen und hätte dir des Geld gebracht. Des mußt mir glauben!«

      »Ich glaube dir, Seppel! Warum hat er dir so viel gegeben?«

      »Richtig aufgedrängt hat er es mir. Er sagt, daß ein Abschleppdienst ihn mindestens diese Summe gekostet hätte, wenn nicht noch mehr, weil es Sonntag war. Also, wenn du mich fragen tust. Der hat Geld wie Heu! Aber ich hab’ net den Eindruck, daß er ein Großkotz ist.«

      Cäcilia kannte ihren Seppel gut. Er war damals, kurz nach ihrer Heirat, auf den Hof gekommen und bis heute geblieben. Er war zuverlässig, fleißig und sehr ruhig. Doch an diesem Morgen brachte er es kaum fertig, länger als einige Sekunden die Bäuerin anzusehen. Verlegen und nervös rührte er in dem Kaffeebecher.

      Cäcilia schlug einen freundlichen Ton an.

      »Dich beunruhigt doch etwas, Seppel. Willst du es mir net sagen? Die Wahrheit kommt immer raus, des weißt du doch, oder?«

      Seppel nickte.

      »Der Dirk, der wollte dann noch eine Auskunft von mir. Dafür hat er mir ein Trinkgeld versprochen. Aber ich hätte sie ihm auch so gegeben. Ich schäme mich, daß ich die Auskunft quasi verkauft habe.«

      Seppel räusperte sich.

      »Er hat sich nach dem Madl erkundigt. Er wußte ihren Namen net. Da habe ich ihm erzählt, daß sie Josefa heißt und hier auf dem Hof ist. Er sagte, ich soll ihr Grüße ausrichten und er wollte auch noch selbst vorbeikommen und sich für ihre Hilfe bedanken.«

      Die Bäuerin schmunzelte.

      »Ja, ja! Die Josi ist schon ein fesches Madl. Die fällt jedem Burschen auf. Sie schläft noch. Ich werde ihr die Grüße übermitteln. Danke, Seppel! Und des Geld kannst behalten. Des bisserl Benzin, des verbraucht wurde, des kann ich verschmerzen. Danke, daß du dich der Sache angenommen hast. Es war ja Sonntag und Abschlepparbeiten gehören net zu deinen eigentlichen Aufgaben. Aber wenn jemand in Not ist, dann tun wir helfen. So war des schon immer in Waldkogel. Dafür will ich kein Geld. Also behalte es und kaufe deiner Frau was Schönes davon. Dafür kriegst du bei den Bollers im Laden schon ein schönes Dirndl. Über ein neues Dirndl freut sich jede Frau.«

      »Danke, Bäuerin! Des mache ich!«

      Seppel mußte grinsen. Er rieb sich verlegen das Kinn.

      »Gibt es noch etwas?«

      »Also, Bäuerin, da ist noch was! Ich denke, der Bursche ist richtig narrisch nach dem Madl. Dem seine Augen, die haben geleuchtet, als er nach dem Madl gefragt hat und rot ist er geworden wie ein Schulbub. Des wollte ich noch sagen.«

      »Ist gut, Seppel! Danke! Aber kein Wort – zu niemanden. Ich will kein Getratsche auf dem Hof. Die Josefa wurde mir anvertraut und ich muß auch auf den Ruf des Madls achten.«

      »Kannst dich auf mich verlassen, Bäuerin!«

      »Das weiß ich doch, Seppel!«

      Sie tranken beide ihren Kaffee aus. Dabei sprachen sie über die anstehende Tagesarbeit. Dann ging Seppel hinaus in den Stall.

      *

      Cäcilia war nicht die einzige, die an diesem Morgen sehr früh aufgewacht war. Auch Dirk Hansen wachte früh auf. Die meisten Hüttengäste schliefen noch. Anna und Toni saßen in der Küche und frühstückten.

      »Guten Morgen, ihr beide!«

      »Guten Morgen, Dirk! Schon wach? Ausgeschlafen oder aufgehört?«

      »Diese Frage kann ich dir schwer beantworten, Toni. Aber ich will dir etwas anderes sagen. Es ist nicht so, daß es mir hier auf der Berghütte nicht gefällt. Ich komme auch später gern wieder. Doch jetzt suche ich mir ein Zimmer in Waldkogel.«

      Toni lachte. Anna schmunzelte. Dirk grinste verlegen.

      »Aha, willst in der Nähe des

      Madls sein, wie?«

      »Ja! Diese Josefa geht mir nicht aus dem Kopf. Dabei schaffe ich es normalerweise gut, vor dem Einschlafen abzuschalten. Aber ihr Anblick hat mich bis in meine Träume verfolgt.«

      Toni stellte noch einen Teller und einen Kaffeebecher auf den Tisch. Während er Dirk Kaffee einschenkte, sagte Toni:

      »Des ist net verwunderlich! Du bist in des Madl verliebt. Des ist so! Des ist ganz normal. Dabei hast du es einfacher als ich damals. Ich habe in der ersten Nacht, nach dem ich meine liebe Anna im Zug gesehen hatte, wahre Höllenqualen ausgestanden. Ich kannte nur einen Gedanken: Wie komme ich in Kontakt mit ihr? Wie kann ich ihr Herz erobern? Die Stunden an dem Tag, bis ihre Freundin Sue sie dann nach Waldkogel gebracht hatte, waren die längsten meines Lebens. Mei, war ich nervös! Ich war zu nix zu gebrauchen. Mit meinen Gedanken war ich nur bei meiner Anna. Was ich dir damit sagen will, Dirk? Tue, was immer du tun mußt. Du kannst hier oben deinem Madl net nahe kommen. Ich bringe später die Kinder runter in die Schule. Wir wechseln uns ab. Eine Woche holt mein Vater sie morgens auf der Oberländer Alm ab und eine Woche unser Freund, der Bürgermeister Fritz Fellbacher. In der dritten Woche bin ich an der Reihe. Kommst mit uns. Meine Eltern geben dir gern ein Zimmer. Dann kannst du deinem Madl nachstellen und ihr Herz erobern. Ich wünsche dir alles Gute dabei! Ich wünsche dir, daß du glücklich wirst.«

      »Danke, Toni!«

      Dirk schlug vor, daß sich Toni den Weg sparen könnte. Er würde die Kinder mit hinunternehmen. Toni und Anna waren einverstanden. Toni würde mit Bello bis zur Oberländer Alm mitgehen und dann die frische Milch, Sahne, Butter und Käse heraufbringen.

      Sie frühstückten. Toni rief bei seinen Eltern an und redete mit ihnen wegen einem Zimmer für Dirk.

      »Des geht klar, Dirk! Die Pensionszimmer

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