Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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als könnte hier nur das Glück wohnen. Dabei hatte ihr die Oberin von dem schweren Schicksal des Bauern und besonders der Bäuerin erzählt, die jetzt in Folge ihrer Kinderlosigkeit, nach dem Tode ihres Mannes, sehr einsam war. Josefa wußte aus eigener Erfahrung, was Einsamkeit bedeutete. So war sie der Bitte der Oberin gerne nachgekommen, eine Weile auf dem Draxel Hof zu leben.

      Die Haustür ging auf. Eine Frau trat heraus. Was Josefa zuerst auffiel, war ihr dichtes schwarzes Haar, das sie wie ein junges Mädchen auf der einen Seite zu einem Zopf geflochten trug, genau wie sie selbst.

      »Grüß Gott! Du mußt die Josefa sein. Soll ich Josefa sagen oder Josi? Ich bin die Cäcilia und gerufen werde ich Zilli! Sei mir recht herzlich willkommen!«

      »Grüß Gott! Josi – nicht Josefa!«

      Die Bäuerin lachte die junge Frau an.

      »Ich denke, wir passen gut zusammen. Du trägst dein Haar genauso wie ich. So etwas nennt man in der heutigen Zeit doch Partnerlook, denke ich. Es ist eigentlich etwas für junge Madln. Aber meinem verstorbenen Mann hat des immer gefallen. Da habe ich die Frisur beibehalten. Ich denke mir, wenn er von dort oben aus dem Himmel auf die Erde schaut und mich so sieht, dann wird er seine Freude dran haben. Jetzt sieht er zwei mit schwarzen seitlichen Zöpfen. Mei, des wird ihn freuen!«

      Josefa war verlegen. Die Bäuerin bat sie in die Küche.

      »So setze dich! Ich habe schon früher mit dir gerechnet. Deshalb habe ich den Kaffeetisch gedeckt. Magst ein Stück Kuchen?«

      »Oh, Gott! Den hätte ich fast vergessen!«

      Josefa schlug die Hände vor das Gesicht.

      Dann sprudelte es aus ihr heraus, daß der Zug mit Verspätung in Kirchwalden angekommen war, daß sie den Bus verpaßt hatte, daß sie die Landstraße entlanggegangen war und auf einen jungen Mann im Sportwagen getroffen war, der dann im Graben landete. Dort auf dem Acker wartete er darauf, abgeschleppt zu werden.

      »Ich muß noch jemanden finden, der ihn da rauszieht!«

      »Keine Sorge! Des haben wir gleich!«

      Zilli ging hinaus. Noch bevor sie zurückkam, hörte Josefa, wie ein Traktor vom Hof rollte.

      »So, der Seppel macht des!« sagte Zilli, als sie wiederkam.

      Ihr entging nicht, daß Josefa verlegen errötete.

      »War des ein fescher Bursch’?«

      Jetzt wurde Josefa tief dunkelrot.

      »Sehr fesch!«

      »Na, wenn er in Waldkogel ist, dann siehst du ihn bestimmt wieder. Willst jetzt ein Stück Kuchen?«

      Ohne eine Antwort abzuwarten, legte die Bäuerin der jungen Frau ein Stück Kuchen auf den Teller und schenkte ihr Kaffee ein. Zilli trank auch Kaffee und aß Kuchen. Die beiden Frauen musterten sich.

      »Ich freue mich wirklich, daß du hier bist. Ich werde dir anschließend dein Zimmer zeigen. Dann kannst du dich ein bisserl frisch machen. Ich will dich net ganz verplanen an deinem ersten Abend. Aber ich schlage vor, wir machen einen Spaziergang durch das Dorf. Du bist doch noch nie in Waldkogel gewesen, oder?«

      Josefa schüttelte den Kopf.

      »Scheint ein schönes Dorf zu sein, auf den ersten Blick!«

      »Des ist es. Des ist es mit Gewißheit. Und die Leut’, die haben alle das Herz auf dem rechten Fleck. Des wirst du aber auch selbst herausfinden.«

      Die Bäuerin beobachtete Josi genau. Während die junge Frau aß, betrachtete sie die Kücheneinrichtung der großen Wohnküche.

      »Die Kücheneinrichtung ist wunderschön. So etwas Schönes habe ich bisher noch nie in Wirklichkeit gesehen, höchstens einmal im Film. Das Holz glänzt wunderschön.«

      »Du mußt einmal mit der Hand darüberfahren. Es fühlt sich wunderbar an. Die Urgroßmutter meines Mannes hat sie vom Tischler anfertigen lassen. Die Möbel reibe ich zweimal im Jahr mit Bienenwachs ein. Das gibt den schönen Glanz. Im Laufe der mehr als hundert Jahre ist die Oberfläche so mit Wachs getränkt, daß Feuchtigkeit abperlt wie auf einer Glasplatte. Du kannst die Möbel ruhig anfassen.«

      Zilli mußte Josi dann doch noch etwas ermutigen, bis sie aufstand. Ganz zart befühlte sie die bemalten Türen. Zilli trat neben Josi und öffnete die Schränke.

      »Da ist ja ein Kühlschrank drin und sogar ein Tiefkühlschrank!« staunte die junge Frau.

      Zilli lachte.

      »Ja, das stimmt. Mein Mann hat die Geräte einbauen lassen.«

      »Die Küche ist wirklich wunderschön und kein modernes Gerät stört die Ausstrahlung der alten Möbel. Aber es gibt sie. Sie sind nur versteckt.«

      Sie setzten sich wieder.

      »Josi! Was hat dir die Oberin über deinen Aufenthalt hier gesagt?«

      »Sie bat mich, meine Zeit hier zu verbringen. Damit würde ich ihr einen großen Gefallen tun.« Josi bekam rote Wangen. »Aber ich glaube, da steckt noch etwas ganz anderes dahinter.«

      »So? Was vermutest du?«

      »Nun, ich hatte nie eine eigene Familie. Ich weiß nicht, wie man in einem großen Haus oder auf einem Hof lebt. Ich weiß wenig vom Leben. Wahrscheinlich soll ich hier Erfahrungen sammeln.«

      Josi schaute auf ihren Teller.

      »Ich würde gern in das Kloster eintreten. Aber die Oberin sagte, daß das nichts für mich sei. Ich vertraue ihr. Sie kennt mich gut. Sie war lange Zeit die Oberschwester in dem Waisenhaus, in dem ich aufgewachsen bin. Dann sagte sie noch, daß du ein bisserl einsam wärst und dich nach Gesellschaft sehntest. Ich sollte mich wie eine Verwandte fühlen, die bei einer Tante… oder so… zu Besuch sei. Das ist schwer für mich. Ich habe doch keine Verwandte und weiß also nicht, wie das ist.«

      »Des ist ein bisserl viel verlangt, Josi. Da stimme ich dir zu. Aber ich denke, daß die Oberin dir damit etwas anderes sagen wollte. Du sollst keine Hemmungen haben. Du hast doch keine Angst vor mir, oder?«

      Josi lachte und schaute Zilli in die Augen.

      »Nein, das habe ich nicht.«

      »Das freut mich. Weißt du, andere fahren vielleicht in Urlaub, um neue Menschen kennenzulernen. Ich will nicht vom Hof fort. Da dachte ich mir, ich lade mir jemanden ein. Jetzt bist du hier.«

      »Aber es gibt doch den Seppel und wohl auch noch andere Helfer. So alleine kannst du nicht sein.«

      »Das ist richtig. Aber des sind Männer, die zupacken. Sie sind alle tüchtig. Aber Gesellschaft sind sie für mich nicht. Ich hoffe, dir gefällt es und du bleibst eine Weile.«

      »Ja, ich dachte erst einmal so vier Wochen.«

      »Nun, vier Wochen sind schon ein ganz guter Anfang. Alles andere wird sich ergeben.«

      Josi bekam große Augen.

      »Was soll sich ergeben?«

      Zilli

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