Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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gefällt des Madl auch, wie! Der Blick von ihr geht einem durch und durch. Des war bei uns eine Aufregung, als sie angekommen ist! Schade, daß ich dich aus dem Dreck ziehen mußte. Jetzt habe ich des auf dem Hof versäumt«, duzte er Dirk sofort.

      »Dann bist du vom Draxel Hof?«

      »Ja! Ich bin«, lachte er, »modern gesagt: der Vorarbeiter. Traditionell heißt des Großknecht. Ich werde Seppel gerufen.«

      »Danke, Seppel! Ich bin der Dirk. Ich wünsche dir einen schönen Abend und danke für die Auskunft.«

      Dirk zögerte einen Augenblick.

      »Bestelle Josefa Grüße und ein herzliches Dankeschön. Sage ihr, ich würde mich die Tage noch persönlich bei ihr bedanken. Jetzt muß ich los. Will noch zur Oberländer Alm. Von dort aus soll es zur Berghütte gehen.«

      »Des ist richtig. Aber mit dem Auto kommst net auf die Berghütte. Da führt keine Straße hinauf. Da mußt du schon wandern. Und bei der Almwiese, dort wo die Touristen parken, da mußt du aufpassen, sonst hängst du mit deinem Sportflitzer wieder fest.«

      »Danke, Seppel!« rief ihm Dirk zu und fuhr weiter.

      Es war wirklich nicht weit bis Waldkogel. Dirk schaute auf dem Zettel nach, auf dem seine Mutter, nach dem Telefonat mit Annas Großmutter, die Wegbeschreibung notiert hatte. Er fand den Milchpfad und erreichte bald die Oberländer Alm.

      Wenzel und seine Frau Hildegard, Hilda genannt, saßen vor der Almhütte in der Abendsonne.

      Dirk nickte ihnen zu und wollte gleich den Weg zur Berghütte einschlagen.

      »Grüß Gott! Willst heute abend noch rauf auf die Berghütte? Da mußt du dich beeilen, daß du noch vor der Dunkelheit raufkommst. Des ist gefährlich, wenn es dunkel wird.«

      »Ich werde mich schon nicht verlaufen. Wie lange ist die Strecke?«

      »Nun, wenn du net trödelst, dann schaffst du des in einer Stunde. Die Kinder sind schneller. Aber die machen die Strecke am Tag auch mindestens zweimal, morgens runter zu uns und mittag nach der Schule wieder hinauf.«

      »Danke für die Auskunft. Noch einen angenehmen Abend!« rief ihnen Dirk zu.

      Wenzel zog an seiner Pfeife und wartete, bis er sicher war, daß ihn der junge Wanderer nicht mehr hören konnte. Dann sagte er zu seiner Hilda:

      »Des war ein ganz vornehmer Bursche. Er wünscht einen angenehmen Abend. So ein dalkerts Gered’! Als hätt’ irgend jemand in den Bergen einen angenehmen Abend. Schmarrn! Wir haben einen schönen Abend, einen geruhsamen Feierabend, wenn es möglich ist. Mei, wir sind doch hier in den Bergen und net in der Stadt.«

      »Wenzel, nun reg’ dich net auf! Der Bursch wollte nur höflich sein!« sagte Hilda und stopfte weiter die Löcher in Wenzels Socken.

      Dirk kam gut voran. Er spürte zwar, daß er die letzten Jahre hinter dem Schreibtisch verbracht hatte. Doch sein Ehrgeiz trieb ihn an, auch auf die Gefahr, daß er sich einen Muskelkater holen würde. Er setzte Fuß vor Fuß, um noch vor Einbruch der Dunkelheit die Berghütte zu erreichen. Die Sonne war nur noch zur Hälfte über den Bergen zu sehen. Sie leuchtete rotgolden im Westen und strahlte die Berge mit ihren nackten Felswänden und den schneegedeckten Gletschern an, daß sie in zartem Rosa bis tiefem Dunkelrot leuchteten.

      Atemlos erreichte Dirk die Berghütte.

      Viele der Hüttengäste saßen auf der Terrasse und schauten der untergehenden Sonne nach.

      »Guten Tag, ich bin Dirk Hansen!« ging Dirk auf den großen sympathischen Mann zu, der hinter dem Tresen in der Berghütte Bier zapfte.

      »Mei, so, du bist also der Dirk! Da wird sich meine Anna freuen, Besuch aus ihrer Heimat zu haben. Ich bin der Antonius Baumberger, der Hüttenwirt. Gerufen werde ich Toni. Dann ein ›Herzliches Willkommen‹ und ein fröhliches ›Grüß Gott‹, Dirk! Die Anna bringt die Kinder ins Bett. Sie wird gleich kommen.«

      Toni rief Alois herbei und stellte ihn vor.

      »Alois, bist du so lieb und zeigst dem Dirk seine Kammer. Ich zapfe ihm inzwischen ein Bier und mache ihm eine Brotzeit. Er schaut aus, als könnte er eine Stärkung vertragen.«

      »Das kann ich wirklich! Bin in Sachen Bergwandern aus der Übung und habe auch seit dem Frühstück nichts mehr gegessen.«

      »Mei, Bub! Des war aber leichtsinnig, so in die Berge zu gehen«, tadelt ihn der alte Alois sofort. »Man muß immer eine Brotzeit dabei haben und auch eine Flasche mit einem Getränk.«

      Alois ging voraus und zeigte Dirk die Kammer. Sie war schlicht und einfach, ein Bett, ein Stuhl, ein Tisch vor dem Fenster, ein Hocker neben dem Bett und einige Haken an der Wand für die Kleider. Auf dem Tisch stand eine Waschschüssel und ein Krug mit kaltem Wasser.

      Dirk bedankte sich bei dem alten Alois. Dann schloß er die Tür. Er warf seinen Rucksack ab, zog sich aus und wusch sich mit dem kalten Wasser. Danach legte er frische Kleider an. Er fühlte sich jetzt schon besser.

      Als er hinaus in die Wirtsstube trat, sah er Anna, die für ihn den Tisch deckte.

      »Frau Zwirner – entschuldigen Sie – Sie sind ja jetzt Frau Baumberger!«

      »Ja, das bin ich! Das bin ich von Herzen gern. Aber hier in den Bergen sind wir doch alle Bergkameraden. Also ich bin die Anna! Zwar kennen wir uns aus einer anderen Welt, so kommt es mir oft vor, wenn ich an mein früheres Leben denke. Aber wir wollen es so halten mit Anna und Du, einverstanden?«

      »Gern! Dirk!« Er reichte Anna die Hand.

      Anna lachte.

      »Wie ist das Wetter an der Waterkant?«

      »Schön war es heute! Aber anders als hier!«

      Anna stimmte ihm zu.

      »Freut mich, daß du da bist. Deine Mutter hat schon zweimal angerufen.«

      Dirk lachte.

      »Das sieht Mama ähnlich! Nicht, daß sie in Sorge wäre über ihren großen Jungen. Es ist vielmehr, daß sie sicher sein will, daß ich wirklich bei euch auf der Berghütte bin. Du mußt nämlich wissen, daß der Familienrat mich mindestens eine Woche in Zwangsurlaub geschickt hat.«

      Anna lachte.

      Dann erzählte sie, daß ihre Freundin Sue sie damals auch gegen ihren Willen einfach bei Tonis Eltern in Waldkogel vor deren Wirtshaus und der Pension abgeladen hatte. Dirk hörte amüsiert zu.

      »Wie sich Lebensläufe ähneln können!«

      Toni trat hinzu.

      »So ist des net ganz, Dirk! Die Anna war in mich verliebt, auch wenn sie des damals noch net so richtig wahrhaben wollte. Aber ich wußte gleich, daß sie des Madl ist, des ich will. Bei dir ist es etwas anders. Du bist auf Familienrat hier.«

      Dirk biß in ein Stück Käse. Er kaute und schmunzelte.

      »Und doch gibt es eine Ähnlichkeit zwischen dir und mir, Toni! Dir ist auf dem Weg nach Waldkogel im Zug deine Zukünftige begegnet. Mir ist sie auf der Landstraße begegnet, kurz vor Waldkogel.

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