Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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einzuwenden haben, Frau Oberin.«

      »Nein, das habe ich nicht. So könnte es laufen. Aber ich will Josefa nicht einfach zum Draxel Hof schicken. Ich will ihr einige Tage Bedenkzeit geben.«

      »Des ist auch nur gut«, bemerkte Pfarrer Zandler. »Außerdem kann sich die Cäcilia dann auch auf den Zuwachs einstellen. Wir haben vereinbart, daß die Pläne, die sie mit einem Madl verbindet, erst einmal net erwähnt werden sollten. Sie will das Madl erst mal kennenlernen.«

      Die Oberin stimmte zu. Sie schlug vor, daß Josi auf dem Draxel Hof ihren Resturlaub verbringen könnte. Dann würden sich die beiden Frauen näher kennen- und hoffentlich auch schätzenlernen.

      »Dann hoffen wir, der Himmel gibt uns seinen Segen, Oberin!«

      »Das wird er bestimmt! Hat er das nicht schon? Wie heißt es? Wenn irgendwo eine Tür zugeht, dann öffnet der Herrgott ein Fenster.«

      »Ja, da ist etwas Wahres daran! Es fügt sich alles. Ich suchte nach einer Haustochter für die Cäcilia – und Sie machten sich Sorgen um Josefa. Das geht alles gut zusammen. Dann packen wir es an!«

      Es war alles gesagt. Außer dem Foto gab die Oberin Pfarrer Zandler noch einen Briefumschlag mit. Darin hatte sie auf die Schnelle bis zum Eintreffen des Pfarrers für die Draxelbäuerin einiges notiert.

      »Geben Sie der Bäuerin einfach meinen Brief!«

      »Des mache ich doch gern!«

      Pfarrer Zandler bedankte sich noch einmal. Er fuhr an diesem Abend noch zurück nach Waldkogel. Der Draxel Hof lag in völliger Dunkelheit, als der Geistliche auf der Straße davor hielt. Leise ging er zur Haustür und warf den Brief der Oberin durch den Briefschlitz, verbunden mit einigen Worten, die er auf die Rückseite des großen Kuverts geschrieben hatte. Dann fuhr er zum Pfarrhaus. Er parkte sein Auto und betrat zuerst die Kirche. Dort zündete er vor dem Marienaltar eine große Kerze an. Sie würde die ganze Nacht brennen und auch noch am Morgen, wenn die Draxelbäuerin den Brief finden würde.

      Helene Träutlein war noch auf, als Pfarrer Zandler von der Kirche aus das Pfarrerhaus betrat.

      »Sie sind doch noch gekommen. Ist alles in Ordnung? Alles geregelt?«

      Pfarrer Zandler lachte.

      »Bist ganz schön neugierig, Träutlein! Ja, wenn du es wissen willst. Es ist alles auf einem guten Weg! Und jetzt ›Gute Nacht‹!«

      »Gute Nacht, Herr Pfarrer!«

      Dann ging Pfarrer Zandler sofort auf sein Zimmer.

      *

      Es war Sonntag. Familie Hansen saß im großen Eßzimmer und nahm das Frühstück ein. Die Tür zum Garten war offen. Die Sonne schien herein und ein leichter Wind bewegte die Vorhänge. Der Tisch war schön gedeckt und alle waren guter Stimmung. Viola, die Jüngste der Hansens, redete und redete. Ihre Augen strahlten. Sie sah richtig glücklich aus. Dr. Ingo Hansen beobachtete seinen Sohn Dirk. Dieser hörte seiner Schwester zu und stelle einige Zwischenfragen. Viola überlegte, im Winter mit ihrem Verlobten eine längere Kreuzfahrt zu machen.

      »Sag etwas dazu, Papa!«

      »Das ist eine gute Idee, Viola! Mache das ruhig. Später, wenn ihr erst einmal verheiratet seid, wenn Kinder da sind, dann sind solche Pläne nicht mehr so leicht zu verwirklichen.«

      Da kam ihm ein Gedanke und er fügte hinzu: »Allerdings muß ich dir sagen, daß du ein ganz klein wenig egoistisch bist, Viola. Das will ich dir aber nicht zum Vorwurf machen, denn mir wurde klar, daß ich es auch bin.«

      »Klingt bei dir nach heftiger Selbstkritik, Papa! Du willst mich auf den Arm nehmen, wie?«

      »Nein, liebste Viola. Es ist mir ernst. Ich denke dabei an deinen Bruder Dirk. Er ist jetzt schon so lange in der Firma. Er macht nie Urlaub. Wenn du Urlaub machst, übernimmt er deine Aufgaben, Viola. Wäre es nicht an der Zeit, daß er einmal in Urlaub fährt und du ihn vertrittst?«

      »Klar! Richtig, Vater!«

      Dirk Hansen räusperte sich.

      »Fahre ruhig, Viola. Ich brauche keinen Urlaub. Ich vertrete dich gerne.«

      »Danke, Bruderherz! Aber das lasse ich nicht gelten. Papa hat recht. Wir sind alle etwas egoistisch. Nun, egoistisch ist vielleicht zu hart gesagt. Ich will es ›gedankenlos‹ nennen.«

      »Diese Diskussion bringt nichts. Ich plane keinen Urlaub. Du kannst deine Pläne verwirklichen, Viola. Da unterstütze ich dich gerne.«

      Ein winziges warmherziges Lächeln huschte über Dirks Gesicht.

      Viola schüttelte den Kopf. Sie war eine hochintelligente junge Frau, die sich nicht scheute, Dinge ohne Umschweife beim Namen zu nennen. Das tat sie bei geschäftlichen Verhandlungen und noch mehr im familiären Kreis. So sagte sie es Dirk auf den Kopf zu.

      »Dirk! Du drückst dich! Du willst nicht in Urlaub, weil du vor irgend etwas Angst hast!«

      Dirk errötete leicht. Er schaute seiner Schwester direkt in die Augen.

      »Unsinn! Wovor soll ich Angst haben?«

      »Vielleicht davor, daß ich an deinem Stuhl säge. Da kannst du unbesorgt sein. Das Unternehmen ist so groß und Vater braucht uns beide. Es muß etwas anderes sein. Du bist ein unverbesserliches Arbeitstier. Du vergräbst dich in deine Arbeit. Es gibt noch anderes, sehr viel Schönes im Leben.«

      Viola zählte auf:

      »Segeln, Golf, Tennis, Disko und dann auch noch die Liebe. Wie willst du eine Frau finden, Dirk, wenn

      du nicht entspannt unter die Leute gehst? Es wird langsam Zeit für dich, daß du dich umsiehst. Dirk!«

      »Willst du mich verkuppeln? Bitte beschränke dein Managementtalent auf den Betrieb. Laß mein Privatleben da raus!«

      »Papperlapapp! Ich kann mich nicht raushalten, Dirk. Oder doch? Ja, wenn ich es recht bedenke, ist es leicht, sich da herauszuhalten. Du hast nämlich überhaupt kein Privatleben.«

      »Mein Leben ist die Arbeit, meine Aufgabe! Ich bin zufrieden, so wie es ist. Beenden wir das Thema, Viola! Ich mische mich nicht in dein Leben ein und verlange, daß du mich mein Leben leben läßt.«

      »Gern, Dirk! Nur noch ein Wort zum Schluß! Du lebst dein Leben nicht. Du lebst ein fremdes Leben. Du bist wie ein Schauspieler in eine fremde Rolle geschlüpft. Allerdings muß ich anerkennen, daß du darin eine nicht mehr zu steigernde Perfektion entwickelt hast. Das hat einen »Oskar« verdient. Du spielst nicht, du lebst diese Rolle, vierundzwanzig Stunden am Tag, sieben Tage die Woche!«

      Die Eltern warfen sich Blicke zu. Viola hatte den Part des Themas übernommen, den eigentlich ihr Vater anschneiden wollte. Sie beobachteten Dirk genau. Er bekam rote Wangen. Das war immer das einzige Zeichen gewesen, wenn er sich über etwas erregte.

      »Jetzt gehst du zu weit, Viola! Woher willst du wissen, daß ich nicht mein Leben lebe? Wie kommst du darauf? Höre auf! Ich will nicht darüber reden. Wenn dich Menschen und ihr angebliches fremdes Leben interessieren, dann studierte Psychologie und mache eine Praxis auf«, sagte Dirk mit Härte in der Stimme

      Seine

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