Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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da! Ich lasse mit mir nicht handeln!«

      Dirk trank seinen Tee aus. Er stand auf. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Seine Augen strahlten wie schon lange nicht mehr.

      »Dann muß ich mich dir und der Familie wohl fügen, wie?«

      »Das mußt du!« lachte sein Vater.

      Ingo stand auf und legte seinen Arm um die Schultern seines Sohnes.

      »Bist ein guter Sohn! Doch jetzt denke an dich, was auch kommt. Ich wünsche dir alles, alles Gute! Und wenn du länger bleiben willst, dann mache dir keine Gedanken. Versprichst du mir das? Schau mal, Junge. Da gibt es etwas, was ich dir noch nie gesagt habe. Du mußt nicht mein Nachfolger werden. Viola ist auch da! Und wenn sie und ihr Zukünftiger nicht wollen, dann verkaufe ich das Unternehmen. Mein Herz hing daran. Es muß nicht automatisch so sein, daß es auch eure Lebensplanung ist.«

      »Du würdest wirklich verkaufen, Vater?« staunte Dirk.

      »Ja!«

      »Da habe ich auch noch etwas mitzureden. Vielleicht findet sich aus der nächsten Generation jemand, der Interesse hat, Papa! Wir wollen im nächsten Frühling heiraten und Kinder haben. Also, du mußt schon noch etwas durchhalten«, warf Viola ein.

      Dirk lächelte.

      »Es soll vorkommen, daß in einer Unternehmensnachfolge eine Generation übersprungen wird. Aber darüber sollten wir reden, Papa!«

      »Das werden wir! Nach deinem Besuch in Waldkogel. Ich denke, du solltest jetzt packen. Frauke kommt gleich nach. Ich denke, sie sollte sich bei der alten Frau Zwirner nach der Telefonnummer dieser Berghütte erkundigen und dich dort ankündigen.«

      Dirk nickte. Er rannte fast in sein Zimmer. Etwas in seinem Innern beflügelte ihn. Es war die Vorfreude auf die Berge.

      Dann ging alles ganz schnell. Nach einer Stunde saß er mit Viola und ihrem Bräutigam im Flugzeug auf dem Weg in den Süden. Als sie Stunden später in München landeten, schloß Dirk seine Schwester in die Arme.

      »Viola, ich danke dir! Danke, daß du mich gezwungen hast, meine Träume auszugraben und einen Anfang zu machen. Ich stimme dir zu. Ich habe Angst, daß ich etwas finden könnte, das mich wirklich glücklich macht.«

      »Dann mußt du diesem Ruf, dieser Stimme in deinem Herzen folgen, Dirk. Das mußt du mir versprechen, ja?«

      Statt einer Antwort drückte Dirk seine Schwester fest an sich. Dann stieg er in den Leihwagen und fuhr davon in Richtung Berge, in Richtung Waldkogel. Viola winkte ihm nach. Im Herzen schickte sie ihm viele gute Wünsche hinterher.

      *

      Trotz des Sonntagsverkehrs an diesem frühen Abend kam Dirk gut voran. Das lag vielleicht auch daran, daß er in die entgegengesetzte Richtung fuhr. Die Wochenendausflügler fuhren aus den Bergen zurück und Dirk steuerte gegen Waldkogel und die Berge. Er fuhr langsam und genoß den lauen Fahrtwind des offenen Sportwagens. Er atmete tief ein. Es duftete nach Tannen und Wiesen. Immer wieder schweifte sein Blick hinauf zu den Bergen.

      Da geschah es. Erst im letzten Augenblick sah er die junge Frau, die mit einem Rucksack die Straße entlangging. Dirk trat auf die Bremse. Gleichzeitig zog er den Wagen nach links. Zum Glück kam ihm in diesem Augenblick kein Fahrzeug entgegen. Er landete im Graben auf der anderen Straßenseite.

      Dirk blieb hinter dem Steuer sitzen. Er war unfähig, sich zu bewegen. Er fühlte sich wie gelähmt. Es war nicht auszudenken, wenn er genau wie sein älterer Bruder in einen Autounfall verwickelt würde – ihm am Ende vielleicht noch etwas zustoßen würde. Dirk klopfte das Herz bis zum Hals. Er legte die Arme über das Lenkrad und den Kopf darauf. Es drehte sich alles.

      »Geht es Ihnen nicht gut? Sind Sie verletzt? Hallo! Antworten Sie!«

      Dirk fühlte, wie ihn eine zarte Hand scheu an der Schulter berührte. Ihre Stimme klang lieblich. Dirk sortierte noch einen Augenblick die Gedanken. Was nehme ich mich so wichtig? Fast hätte ich die junge Frau überfahren!

      Er hob den Kopf und schaute sie an. Er blickte in zwei große wunderschöne leuchtendblaue Augen, die von langen schwarzen Wimpern umrahmt waren. Welch ein Anblick, dachte er. Er schaute sie nur an.

      »Hallo! Können Sie mich hören?« rief die junge Frau laut.

      »Ja! Ich höre und verstehe Sie!«

      Sie lachte ihn an. Dann fühlte sie seinen Puls.

      »Tut Ihnen etwas weh?«

      »Nein! Ich hätte Sie fast überfahren! Dann verlor ich die Kontrolle über das Auto. Es ist nicht mein Wagen. Es ist ein Leihwagen, der reagiert anders auf solch heftige Lenkmanöver.«

      Die junge Frau faßte sich an die Brust. Sie lächelte ihn an.

      »Dem Himmel sei Dank, daß Ihnen nichts geschehen ist. Das hätte ich mir nie verziehen. Es ist alles meine Schuld. Ich war zu weit auf der Straße.«

      »Und Sie liefen auf der falschen Straßenseite, oder? Wollten Sie nach Waldkogel? Dann waren Sie falsch. Wenn Sie allerdings zurück nach Kirchwalden wollten, dann war es die richtige Straßenseite.«

      »Ich will nach Waldkogel! Ich habe den Bus versäumt, weil mein Zug Verspätung hatte. Da dachte ich mir, ich laufe los. Vielleicht nimmt mich unterwegs ein Bauer mit dem Traktor mit. Ich dachte, es kommt auch ein Traktor. Das war ein Irrtum. Es war wohl Ihr Sportwagen, dessen Motor so unerwartet dröhnte. Bitte entschuldigen Sie mein Verhalten.«

      »Nur, wenn ich Sie mit nach Waldkogel nehmen darf.« Dirk lachte und stieg aus dem Auto. »Falls ich mit eigener Kraft aus dem Graben komme.«

      »Einen Versuch ist es wert, wenn nicht, dann muß doch ein Trecker her, denke ich!« kommentierte die junge Frau.

      Dirk stieg ins Auto. Er versuchte vergeblich, das Auto rückwärts aus dem Graben zu fahren. Es gelang ihm nicht. So gab er Gas und fuhr auf den Acker. Die ersten Meter gingen gut. Dann fraßen sich die Räder in der Erde fest.

      »Warten Sie! Es ist nicht mehr weit bis Waldkogel. Ich laufe die Straße weiter – diesmal auf der richtigen Seite – und organisiere Hilfe.«

      Dirk nickte.

      Er schaute ihr nach. Es wäre ein leichtes für ihn gewesen, über sein Handy eine Autowerkstatt anzurufen. Aber Dirk sah davon ab. Das wäre zu einfach gewesen und dann hätte er das zauberhafte Wesen mit den großen blauen Augen wohl nicht mehr wiedergesehen. So blieb Dirk im Auto sitzen und wartete.

      Es verging eine halbe Stunde. Dann kam ein Bauer mit einem Traktor und einem Abschleppseil und zog Dirks sportlichen Leihwagen aus dem Acker. Dirk entlohnte den Bauern.

      »Da wäre noch ein besonderes Trinkgeld drin, wenn ich erfahren kann, wo ich die junge Frau mit den blauen Augen finden kann.«

      »Mei, die findest du die nächste Zeit auf dem Draxel Hof. Sie ist so etwas wie eine Gesellschafterin oder auch Haustochter. So irgendwie dazwischen, hat uns die Bäuerin erklärt. Die muß anscheinend große Stücke auf des Madl halten. Sie hat uns allen einen langen Vortrag gehalten – schon gestern. Ja, ja, gestern hat sie von der Josefa erzählt.«

      »Josefa!« wiederholte

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