Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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wir uns verstehen, und daran hab’ ich keinen Zweifel, dann wünsche ich mir, daß du länger bleibst. Ich bin hier alleine und meine Abende sind sehr einsam.«

      »Das kenne ich!« sagte Josi leise. »Da habe ich oft lieber gearbeitet, statt alleine in meiner Wohnung zu sein.«

      Zilli stand auf und räumte den Tisch ab. Josi half ihr dabei.

      »So, jetzt zeige ich dir das Haus.«

      Zuerst führte Zilli das junge Madl durch die unteren Räume. Das Haus war groß und weitläufig. Es gab ein Eßzimmer, ein Wohnzimmer und ein Arbeitszimmer. Der Altenteil lag auch im Erdgeschoß. Alles war sehr gepflegt. Dann gingen sie hinauf. Zuerst zeigte Zilli Josefa ihr Zimmer. Es war ein großes Zimmer mit einem Balkon. Die Wände waren mit Tapete mit kleinen Rosenmustern beklebt. Die Möbel waren aus dunklem Holz. Es gab ein großes Bett mit einem Baldachin, einen Schrank, eine Kommode, einen Waschtisch, Nachtschränkchen rechts und links neben den Betten, Tisch und zwei Stühle. Die Bettwäsche war blütenweiß mit gehäkelten Spitzen.

      Josefa stand wie angewurzelt in der offenen Tür.

      »Das ist… das ist viel zu schön für mich. Das ist wie für eine Prinzessin.«

      Zilli legte den Arm um Josefa und lachte. Sie drückte sie an sich.

      »Madl! Dann ist es gerade recht. Es macht mir Freude, dich zu verwöhnen. In dem Zimmer wohnte die Schwester meines Mannes, bis sie heiratete. Es war immer eines der Mädchenzimmer hier im Haus. Komm, ich helfe dir deine Sachen auspacken.«

      Zilli nahm Josi den Rucksack aus der Hand und kippte ihn auf dem großen Bett aus.

      »Hast net viel dabei!«

      »Nein! Nur etwas Dünnes für heiße Tage und etwas Warmes, wenn das Wetter in den Bergen umschlägt. Ich lege auch keinen großen Wert auf Kleidung. Ich habe nicht viel und ich brauche auch nicht viel. Wann soll ich sie denn anziehen, die Sachen? In der Klinik bekomme ich die Dienstkleidung gestellt. Ich bin nicht wie andere. Ich gehe nicht aus und so…« Josis Stimme erstarb.

      Zilli schüttelte den Kopf.

      »Das ist aber kein Leben für ein Madl in deinem Alter«, sagte Zilli leise. »Aber irgendwie kann ich dich verstehen.«

      Zilli räumte Josis wenige Sachen in den großen Kleiderschrank. Dann hakte sie sich bei Josi unter und führte sie durch die anderen Räume.

      »So ein großes Haus! So viele Zimmer!«

      »Ja, die Draxelbauern, die hatten immer eine große Familie. Nur mein Mann und ich haben diese Tradition nicht fortsetzen können. Aber das ist eine andere Geschichte. Damit will ich dich jetzt nicht belasten.«

      Nachdem Zilli ihr das ganze Haus gezeigt hatte, führte sie Josi durch die Ställe. Mit Freude sah die Bäuerin, wie Josi auf die Tiere zuging.

      »Hier gibt es fast alles, was zu einem Hof gehört, Kühe und Kälbchen, Schweine mit den Ferkeln, Hühner, Hasen, Gänse, zwei Pferde und Katzen. Aber es gibt keinen Hofhund. Das finde ich gut. Es macht mich immer traurig, wenn ich die Hofhunde an der Kette angebunden sehe.«

      »Ich mag Hunde besonders gern. Sie sind so treu.«

      »Früher, bis zum letzten Winter, gab es auch noch einen Hund. Ich werde mir auch wieder einen zulegen. Welche Rasse magst du?«

      »Keine bestimmte Rasse. Also, ich würde mir einen Hund aus dem Tierheim holen und ihm ein schönes Zuhause geben.«

      Zilli streichelte Josi die Wange.

      »Bist ein gutes Madl. Hast ein Herz für die arme Kreatur.«

      Der Rundgang war beendet.

      Wie Zilli angekündigt hatte, machten die beiden Frauen einen Spaziergang durch Waldkogel. Dabei erzählte Zilli Josi viel über den Ort und die Berge. Die Geschichten über den »Engelssteig« und das »Höllentor« ließ Zilli nicht aus.

      »An den Geschichten muß etwas dran sein«, sagte Josefa leise. »Es ist ein sehr tröstlicher Gedanke, daß die Engel dort oben auf dem Gipfel sind.«

      »Ja, das ist ein wirklich tröstlicher Gedanke. Ich schaue auch oft hinauf und rede mit den Engeln. Dabei ist mir auch der Gedanke gekommen, daß ich mir jemanden einladen könnte. Und jetzt bist du da!«

      »Ja, jetzt bin ich da! Nochmals vielen Dank!«

      »Du mußt dich nicht bedanken, Josi. Ich freue mich, daß du hier bist. Wir werden uns eine schöne Zeit machen. Wanderst du gerne?«

      »Ich bin noch nicht viel gewandert.«

      »Dann werden wir das ändern. Du mußt doch die schönen Berge kennenlernen. Wir können auf die Berghütte wandern. Von dort aus hat man einen wunderschönen Blick über das ganze Tal.«

      Zilli redete und redete. Sie machte Pläne und Vorschläge. Dabei sah sie sehr glücklich aus. Josefa hörte zu. Sie nahm sich vor, die Zeit ihres Aufenthaltes auf dem Draxel Hof auch für Zilli schön zu machen.

      Sie gingen am Ufer des Bergsees entlang und setzten sich ins Gras. Dort blieben sie und sahen, wie die Sonne sich langsam neigte und die Nacht sich ankündigte. Die Wellenkämme leuchteten golden und rosa im Abendlicht. Als es kühler wurde, gingen sie langsam zurück zum Draxel Hof.

      Zilli tischte das Abendessen auf. Es gab selbstgemachte Wurst und Käse, Bauernbrot und Tomaten mit viel Schnittlauch aus dem Garten.

      »Das schmeckt wunderbar. Da schmeckt man richtig die Natur. Das sind Gartentomaten und keine Plastiktomaten«, kicherte Josi. »Das Gemüse aus dem Supermarkt nenne ich so: Plastikgemüse.«

      »Das hast du treffend gesagt«, lobte sie Zilli.

      Nach dem Essen räumten sie den Tisch ab. Zilli spülte das Geschirr und Josi trocknete ab. Dabei war sie ganz in Gedanken. Zilli bemerkte es.

      »Was denkst du, Madl?«

      Zilli errötete.

      »Es war ein wunderschöner Tag. Er war so ereignisreich. Ich muß das alles erst einmal verarbeiten.«

      »Das sollst du auch. Du wirst gut schlafen heute nacht. Ich verstehe, daß du erschöpft bist. Vielleich habe ich dir auch etwas viel zugemutet. Aber ich bin eben so glücklich, daß du da bist, Madl.«

      »Wann stehst du morgen früh auf? Kannst du mich bitte wecken? Ich habe keinen Wecker.«

      Zilli schmunzelte.

      »Einen Wecker, den habe ich auch nicht. Unser Hahn kräht ziemlich laut. Da wirst du schon wach werden. Aber dann mußt du net gleich aufstehen. Schlafe dich aus! Wirst sehen, die Luft hier in den Bergen macht auch müde. Ich klopfe dann später an deine Tür.«

      »Aber nicht zu spät! Es ist doch morgens bestimmt viel zu tun auf dem Hof. Ich möchte auch etwas tun. Allerdings mußt du mich anlernen. Ich weiß nichts – kenne die Arbeiten in der Landwirtschaft nicht, Melken und so.«

      »Zum Melken gibt es Melkmaschinen. Darum kümmert sich der Seppel. Du kannst dir alles ansehen und selbst entscheiden, wo du versuchen willst, Hand anzulegen. Einverstanden?«

      »Einverstanden,

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