Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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fertig. Weil Josi einige Male herzhaft gähnen mußte, beschloß Zilli, daß sie schlafen gingen. Sie brachte Zilli bis zu ihrer Zimmertür.

      »Gute Nacht, Madl! Träume schön die erste Nacht auf dem Draxel Hof.«

      »Danke! Dir auch eine gute Nacht, Zilli!«

      »Die werde ich bestimmt haben!«

      *

      Es war mitten in der Nacht, als Cäcilia Draxel aus dem Tiefschlaf aufschreckte. Eine Unruhe beschlich sie. Wie eine Mutter nach ihrem Kind schaute, ob es auch schlief und gut zugedeckt war, wollte Zilli, einem inneren Drang folgend, nach Josi sehen. Sie stand auf und warf sich ein großes wollenes Umschlagtuch um die Schultern. Dann schlich Zilli den Flur entlang. Die alten breiten, dunklen Holzdielen knarrten unter ihren Schritten.

      Richtig! Unter der Tür von Josefas Zimmer war Licht zu sehen.

      »Des Madl hat das Licht brennen lassen. Vielleicht hat es Angst in der ersten Nacht im fremden Haus«, flüsterte Zilli vor sich hin.

      Leise drückte sie die Klinke herunter und öffnete die Tür.

      Josi saß im Bett und schrieb.

      »Du bist noch wach? Kannst net schlafen?«

      Josi raffte eilig das Heft zusammen und verbarg es unter der Bettdecke. Zilli schmunzelte.

      »Schreibst du Tagebuch?«

      »Ja! Immer, wenn ich mir über etwas klarwerden muß, dann schreibe ich darüber. Nicht immer wird die Sache dann gelöst. Aber ich fühle mich besser.«

      »Dann bereitet dir etwas Kummer? Habe ich etwas Falsches getan oder gesagt? Es würde mir sehr leid tun.«

      »Bewahre, Zilli! Das hat nichts mit dir zu tun! Ich bin gestern nicht nur hier angekommen, ich habe auch noch etwas anderes erlebt. Jetzt bin ich wegen der Sache etwas verwirrt. Ich muß immer wieder daran denken. Das wundert mich selbst und ist auch beunruhigend. So etwas ist mir noch nie passiert!«

      Die Bäuerin zog ihr Schultertuch enger um ihren Körper.

      »Magst mit mir drüber reden, Josi? Vielleicht kann ich dir einen Rat geben?«

      Josi zuckte mit den Schultern. Sie überlegte. Zilli trat zu ihr ans Bett und setzte sich. Sie schaute Josi liebevoll an.

      Josi nahm ihren ganzen Mut zusammen.

      »Zilli, ich muß immer wieder an den jungen Mann mit dem Sportwagen denken, der im Acker festsaß.

      Er geht mir einfach nicht aus dem Kopf. Wenn ich das Licht ausmache, dann sehe ich ihn in Gedanken vor mir.«

      »Nur das ist es?« Zilli lachte herzlich. »Mei, Madl! Gute Josi! Die Antwort ist einfach. Du hast dich verliebt!«

      Josi starrte Zilli mit großen Augen an.

      »Verliebt? Ja – nein – ich weiß nicht! Aber ich kenne ihn doch nicht! Ich habe ihn nur kurz gesehen.«

      Zilli tätschelte Josis Hand.

      »Des genügt, Madl! Bei dir hat der Blitz eingeschlagen. Du bist verliebt! Das war dann wohl Liebe auf den ersten Blick, wie man sagt.«

      Josi sah Zilli mit großen Augen an. Sie schluckte.

      »Meinst du wirklich? Ist das so? Geht das so, wenn man sich verliebt? So schnell? So plötzlich? Ich kenne nicht einmal seinen Namen. Außerdem… wenn es so wäre… es geht nicht! Zwar hat die Mutter Oberin gesagt, daß es besser für mich wäre, wenn ich heiraten und eine Familie gründen würde. Das wäre auch eine Berufung. Und diese Aufgabe würde besser sein für mich. Aber dieser Fremde mit dem großen Auto verwirrt mich.« Josi schüttelte den Kopf. »Der braucht nicht mich. Der nimmt mich auch nicht. Der nimmt ein reiches Madl. Das ist genau wie mit den jungen Ärzten im Krankenhaus. Die heiraten auch immer reich. Geld kommt zu Geld, sagte die alte Stationsschwester immer. Damit hat sie recht.«

      »So einen Schmarren! Liebe kommt zur Liebe! Wer nicht der Liebe folgt, den bestraft das Leben. Wenn du und dieser junge Autofahrer füreinander bestimmt sind, dann kommt ihr auch zusammen. Das ist so mit der Liebe.«

      Dann erzählte Zilli Josi die Geschichte von Toni und Anna. Josefa hörte aufmerksam zu und staunte.

      »Das muß dann wirklich Liebe gewesen sein, bei der Anna und dem Toni.«

      »Das war es! Es war wirkliche Liebe! Jetzt erzählst du mir einmal ganz ausführlich, wie das war mit dir und dem jungen Mann. Versuche dich an jede Einzelheit zu erinnern.«

      Josi preßte die Hände auf ihre Brust. Ihr Herz klopfte ganz schnell. Sie spürte jeden Schlag. Sie erzählte Zilli, wie sich alles zugetragen hatte.

      »Ja, so ist es gewesen! Jetzt muß ich immer an ihn denken!«

      »Das ist Liebe! Du bist verliebt! Das ist wunderbar!« freute sich Zilli. »Der Bursche muß hier irgendwo in Waldkogel stecken. Willst du ihn finden?«

      Josi errötete und zuckte unsicher mit den Schultern.

      »Zuerst mußt du dir selbst zugestehen, daß du dich verliebt hast. Das ist das Schönste, was so einem herzigen Madl wie dir passieren kann. Wehre dich nicht gegen das Gefühl. Ändern kannst du es ohnehin nicht.«

      »Was soll ich jetzt machen?«

      »Du lauschst auf dein Herz. Das wird dir den Weg schon zeigen. Die Zeit, in der man verliebt ist, gehört zu der schönsten und besten Zeit im Leben einer Frau. Jetzt versuchst du, noch ein bisserl zu schlafen. Laß das Licht brennen, wenn du besser einschlafen kannst und wenn du magst, dann kannst du auch die Tür einen Spalt auflassen.«

      Josi nickte eifrig. Zilli stellte die Nachttischlampe auf den Fußboden. Das Licht war jetzt gedämpfter. Zilli griff nach der Bettdecke und deckte Josi zu. Sie streichelte ihr über das Haar wie einem kleinen Mädchen.

      »Nun versuche zu schlafen! Träume von ihm! Augen zu! Ich bleibe noch eine Weile hier sitzen.«

      Josi schloß gehorsam die Lider.

      »So lieb und fürsorglich war noch niemand zu mir, Zilli. Danke!« murmelte Josi leise.

      »Schon gut, Madl!« sagte Zilli leise. »Schlaf jetzt!«

      Es dauerte nicht lange, dann gewann Zilli den Eindruck, daß Josefa eingeschlafen war. Die Bäuerin blieb noch eine Weile am Bett sitzen und betrachtete sie.

      Josi ist wie ein Kind, dachte die Bäuerin. Sie ist zwar eine junge Frau, aber das Leid, das sie in ihrem Leben erfahren mußte, wiegt schwer. Sie konnte das alles nur durchstehen, weil sie sich allen Gefühlen gegenüber verschloß. Da ist die Liebe ein großer Schritt für sie. Niemand hat sie darauf vorbereitet. Das wird jetzt meine Aufgabe sein. Dafür will ich dankbar sein.

      Zilli streichelte Josefa über das schwarzes Haar und ging hinaus. Sie lehnte die Tür nur an.

      *

      Am nächsten Morgen war Cäcilia früh auf den Beinen. Sie rief Seppel zu sich in die Küche.

      »Was gibt

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