Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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zurück.«

      »Das werde ich! Ich werde dich auch so oft anrufen, wie es geht. Ich verspreche dir, daß ich mich beeile. Aber ursprünglich wollte ich nur eine Woche bleiben. Doch jetzt nehme ich Vaters Angebot gerne an und bleibe ein Jahr. Doch ich muß dafür noch einiges in der Firma regeln. Viola wird meine Aufgaben übernehmen. Da will ich ihr selbst die Aufgaben übergeben.«

      »Das verstehe ich doch! Mir wird es hier auch nicht langweilig werden. Ich habe nie auf einem Hof gelebt. Schließlich gehört der Draxel Hof eines Tages mir. Ich werde viel lernen müssen, sehr viel, und das in ganz kurzer Zeit. Kinder, die auf einem Hof aufwachsen, die haben es da leichter. Sie wachsen mit den Jahren langsam hinein. Ich will und muß das in kurzer Zeit schaffen.«

      »Das wirst du! Außerdem bist du nicht alleine. Cäcilia hilft dir. Ich komme auch bald wieder und bin dann jeden Tag an deiner Seite. Ich verstehe auch nichts von Landwirtschaft. Zusammen werden wir es schaffen.«

      Dirk nahm sie zum Abschied noch einmal fest in den Arm. Sie küßten sich innig und voller Hingabe, Zärtlichkeit und Leidenschaft. Dann gingen sie zusammen zu Dirks Auto. Josefa sah dem Wagen nach, bis sie ihn in der Dunkelheit der Nacht nicht mehr erkennen konnte.

      Gedankenversunken ging sie die Stufen hinauf. Die Tür zu Cäcilias Schlafzimmer stand offen. Eine Lampe wurde angeknipst. Der Schein fiel durch den Spalt auf den Flur.

      Josefa drückte leicht die Tür auf.

      »Kannst du nicht schlafen, Ma-ma?«

      Die Bäuerin lachte.

      »Auch für mich ist die Situation neu. Ich werde morgen mit Meta Baumberger plaudern. Ich will wissen, ob sie auch unter Schlaflosigkeit litt, als Tonis jüngere Schwester Maria sich verliebt hatte. Kannst mich ruhig auslachen, Josi!«

      »Ich lache dich nicht aus! Vielleicht habe ich eines Tages auch Kinder. Wenn die sich verlieben, dann werden wir wohl beide wachliegen und uns Gedanken machen.«

      Sie lachten herzlich.

      »Dann mußt du dich mit dem Kinderkriegen beeilen. Ich werde fünfzig Jahre!«

      »Nun hab’ dich nicht so mit deinem Alter! Da muß ich dich mal tadeln. Du machst mir richtig Angst. Du hast seit heute eine junge Tochter. Also bist du eine junge Mutter! Basta!«

      Cäcilia lachte laut.

      »Bist mir schon ein robustes Madl! Aber wenn du recht hast, dann hast du recht. Ich werde mich danach richten! Ist Dirk zu den Baumbergers gefahren?«

      »Ja! Er will morgen nach Hamburg und dort Verschiedenes regeln. Er wollte ja eigentlich nur eine Woche bleiben. Er übergibt seiner jüngeren Schwester sein Aufgabenfeld.«

      Josi gähnte.

      »Mama! Ich bin sehr glücklich! Das war der ereignisreichste Tag in meinem Leben! Ich sehne mich nach meinem Bett! Gute Nacht!«

      »Gute Nacht, mein Kindl!«

      Josi trat ans Bett ihrer Mutter und gab ihr einen Kuß auf die Wange.

      »Dir auch eine gute Nacht, Ma-ma!«

      Dann ging Josi in ihr Zimmer. Kaum, daß sie sich in die Federn gekuschelt hatte, war sie auch schon eingeschlafen. Sie träumte von Dirk, wie sie mit ihm im Garten unter dem Sternenhimmel saß und sie sich küßten. Josi lächelte glücklich im Schlaf. Sie bekam nicht mit, daß Cäcilia noch einmal nach ihr sah. Erst danach fand Zilli den erholsamen Schlaf. Sie träumte von ihrem Mann und von Josi.

      *

      Dirk schlief doch dann etwas länger, als er geplant hatte. Es war ein glücklicher tiefer Schlaf gewesen. Im Traum war er mit Josi den Pfad zur Berghütte hinaufgewandert.

      Dirk überlegte, ob es sinnvoll wäre, seine Lieben daheim über sein Kommen zu verständigen. Er entschied, es nicht zu tun. Er konnte sich die Fragen denken, die sie ihm am Telefon stellen würden.

      Warum willst du schon zurück?

      Gefällt es dir in den Bergen nicht?

      Warum bleibst du nicht wenigstens bis zum nächsten Wochenende?

      Wenn es dir in Waldkogel nicht gefällt, warum suchst du dir dann nicht einen anderen Ort in den Bergen?

      Dirk wollte in die Gesichter seiner Familie sehen, wenn er ihnen sagte, daß es große Veränderungen in seinem Leben gibt. Den ganzen Weg von den Bergen bis nach Hamburg überlegte Dirk, wie er es in Worte fassen sollte. Sie werden überrascht sein, sehr überrascht, malte er sich aus. Er dachte immer wieder daran, daß sein Vater ihm gesagt hatte, daß das Unternehmen nicht das Wichtigste im Leben sei, es habe ihn glücklich gemacht, sei seine Lebensaufgabe neben der eigenen Familie gewesen. Aber aufdrängen wollte er es keinem von seinen Kindern. Dirk überlegte, wie er sich fühlen würde, wenn sein Vater die Firma verkaufte. Bei dieser Vorstellung wurde ihm klar, daß auch er Wurzeln hatte. Je mehr er darüber nachdachte, desto besser verstand er Cäcilia und Josi, die mit jeder Faser ihres Herzens am Hof hing.

      Dirk steckte in einem Konflikt. Er erinnerte sich daran, daß es ein altes Sprichwort gab:

      Man kann einen Kuchen nicht essen und gleichzeitig behalten!

      Tief in seinem Herzen wußte er, daß Josi es sehr schwerfallen würde, mit ihm nach Hamburg zu kommen. Außerdem bin ich meinem Traum von einem Leben in der freien Natur, in den Bergen, näher als jemals zuvor. Er war sich sicher, daß er auch in Kirchwalden eine Arbeit finden würde, die er nebenbei ausüben könnte, vielleicht eine freie Tätigkeit als Unternehmensberater für Landwirte. Er könnte sich die Zeit frei einteilen, Josi auf dem Hof unterstützen und mit ihr in die Berge gehen. Dirk malte sich es schön aus. Doch er spürte das starke Band, das ihn an Hamburg und seine bisherige Aufgabe fesselte.

      Immer wieder mußte er an Josi denken. Sie muß es gespürt haben. Sie hat tief in mein Herz gesehen. Sie muß geahnt haben, daß ich noch nicht endgültig mit meinem Leben abgeschlossen habe. Auf dem Weg nach Hamburg legte er mehrmals eine Rast ein. Er nutzte die Pausen, um auf dem Draxel Hof anzurufen. Beim ersten Mal erreichte er nur Cäcilia. Er war froh, als er später ausführlich mit Josi sprechen konnte. Sie war fröhlich und lachte viel. Den ganzen Tag würden sich die Neugierigen die Klinke in die Hand geben, erzählte sie. Wahrscheinlich hatte Veronika Boller geplaudert. So war schnell bekannt geworden, daß es Nachwuchs auf dem Draxel Hof gegeben hat, wie Josi es lachend ausdrückte.

      »Sie gaffen mich an, als sei ich ein seltenes Tier. Freundlich sind sie schon. Aber ich bin froh, wenn es vorbei ist. Mama springt in die Bresche, wenn die Frauen besonders aufdringlich werden. Sie wissen alle, wie vermögend der Draxel Hof ist und ich eine sehr gute Partie bin. Jede Mutter, die noch einen unverheirateten Buben daheim hat, will mich einladen. Mama sagt, ich soll die Anspielungen mit Fassung tragen. Das gehört nun einmal dazu.«

      »Hauptsache, du vergißt mich nicht!«

      »Dirk! Wie kannst du so etwas sagen! Ich freue mich schon, wenn du kommst und in den Altenteil einziehst. Übrigens, die Mama sagte jetzt Einliegerwohnung dazu.«

      »Ich komme bald! Ich rufe dich heute abend noch einmal an. Es kann aber spät werden, sehr spät. Hoffentlich wecke ich dich nicht.«

      »Mama hat mich eingeladen. Wir fahren nach Kirchwalden und gehen dort zu einer Aufführung der Volksbühne. Es soll ein lustiger Bauernschwank

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