Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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Joschka hat lange, lange auf dich gewartet. Immer wieder wollte er gehen. Doch dann blieb er noch und noch und noch. Fast hättest du ihn noch angetroffen. Er ist erst vor fünf Minuten gegangen. Wenn du ihm nachgehen willst? Er hat den Weg über die Wiesen genommen.«

      Rosi brachte keinen Ton heraus. Sie schüttelte nur heftig den Kopf.

      »Also, wir glauben, du hast beim Joschka einen wirklich bleibenden Eindruck hinterlassen. Nun ja, bist ja auch eine hübsche junge Frau.«

      Frau Schöller schlug in die Hände.

      »Und in diesem Dirndl siehst du aus wie ein echtes Madl aus Waldkogel, net wie ein Fremde.«

      Rosi war es sehr peinlich. Ich muß glühen, dachte sie und befühlte ihre Wangen. Sie waren ganz heiß. Dankbar nahm sie das große Glas kaltes Wasser, das ihr Herr Schöller reichte. Sie trank es in einem Zug aus.

      »Rosi, mußt dich net schämen! Es muß dir net peinlich sein, daß der Joschka… Ich meine, bist auch ein fesches Madl. Da bleibt so etwas nicht aus.«

      Rosi fand ihre Sprache wieder.

      »Was kostet das Heu? Hat der junge Bauer vom Unterbühler Hof etwas gesagt?« fragte Rosi, die sich scheute den Namen Joschka auszusprechen.

      Die Schöllers schauten sich an.

      »Den Preis hat er nicht genannt. Er wird wohl noch einmal kommen.«

      Rosi errötete erneut. Frau Schöller erlöste Rosi. Sie griff nach den Tüten.

      »Komm, Rosi! Ich helfe dir, die Sachen raufzubringen. Du wirst auch Kleiderbügel brauchen. Ich glaube, es sind keine im Schrank.«

      Rosi nahm die restlichen Tüten und folgte Frau Schöller.

      Rosi nahm die Kleiderbügel entgegen und schloß die Tür. Sie war froh alleine zu sein. Schnell stand Rosis Entschluß fest. Sie wollte so schnell wie möglich in die Berge. Wenn ich mich beeile, dann treffe ich Anna im Forsthaus. Ich kann mit ihr hinauf zur Berghütte. Das war Rosis Überlegung. Flink packte sie die Sachen aus. Sie wählte einige der neuen Kleidungsstücke und verstaute sie im Rucksack. Dann kniete sie sich neben Bunny auf den Boden.

      »Bunny, jetzt geht es in die Berge! Du kommst mit!«

      Rosi schulterte den Rucksack und ergriff Bunnys Stall. Zum Glück war er nicht groß.

      So bepackt stieg sie die Treppe herunter. Fast wäre sie die letzten Stufen heruntergefallen. Denn unten an der Treppe stand Joschka.

      »Grüß dich, Rosi! Willst schon wieder fort?«

      Klang da ein tiefes Bedauern mit in seiner Stimme?

      »Fort? Ja! Nein! Ja!«

      Joschka lachte.

      »Was willst sagen, Madl?«

      »Was kostet das Heu? Wo kommst du so schnell her?«

      Joschka schmunzelte. Er nahm ihr den Käfig ab.

      »Das sind zwei Fragen auf einmal! Aber ich habe zuerst gefragt! Also? Willst fort ? Soll ich das Heu wieder mitnehmen? Brauchst des nimmer?«

      »Ich gehe mit Anna auf die Berghütte!« stieß Rosi hervor. »Jetzt bist du an der Reihe.«

      »Ich bin auf dem halben Weg umgekehrt. Ich dachte, es wird Mittag. Da wirst du wohl kommen! Und schau! Da bist du! Schaust fesch aus in den Kniebundhosen.«

      Rosi errötete.

      »Was kostet das Heu? Ich brauche es noch! Ich will nur einige Tage auf die Berghütte.«

      Joschka grinste. Er rieb sich das Kinn.

      »Also, des Heu! Des hat einen besonderen Preis. Das habe ich mit meinem Vater auch so beredet. Du bekommst das Heu kostenlos und das Grünfutter dazu, wenn du mit mir einen schönen Spaziergang machst. Ich wollte dich heute abend abholen. Was machen wir jetzt? Jetzt muß ich wohl warten, bis du von der Berghütte zurückkommst, wie?«

      Rosi wurde dunkelrot im Gesicht.

      »Ich redete von Geld – von Euros!«

      »Ich habe dich zu einem Spaziergang eingeladen. Ich verspreche feierlich, dich nicht zu beißen«, witzelte Joschka.

      Rosi schaute in seine großen Augen. Welch ehrliche Augen er hat! Sein Blick ist so ganz anders als der von Stefan, verglich Rosi.

      »Rosi, gib dir einen Ruck und geh’ mit dem Joschka spazieren. Auf die Berghütte kannst du immer noch«, rief ihr Herr Schöller zu.

      »Ja, mach das! Schau, er hat fast den ganzen Vormittag auf dich gewartet. Es wäre wirklich unhöflich, wenn du ihn vertrösten würdest.«

      Gegen ihre Gefühle im Herzen, die sie zu Joschka zogen, und das gute Zureden von Herrn Schöller war Rosi machtlos.

      »Gut! Wann und wo?«

      »Ich kann dich abholen, wie es sich für einen Burschen gehört!«

      »Du bist aber nicht mein Bursche!« stieß Rosi hervor, dabei erzählte ihm ihr Blick etwas von einem ganz anderen Gefühl.

      »Noch net! Aber ich gebe die Hoffnung net auf! Mußt mich erst mal kennenlernen! Also, dann mach du einen Vorschlag!«

      »Ich kenne nur den Marktplatz! Wir könnten uns da treffen?«

      Joschka grinste, und die Schöllers warfen sich Blicke zu. Rosi verstand nichts.

      »Paßt dir der Treffpunkt nicht?«

      »Oh, doch! Der paßt mir sehr gut! Des ist famos!«

      »Um achtzehn Uhr, Joschka?« lächelte ihn Rosi an.

      »Ein halbes Stündchen später wäre mir lieber. Wir essen daheim, wenn um achtzehn Uhr des Angelusläuten erklingt.«

      »Gut!«

      »Servus, Rosi! Bis heute abend!«

      »Auf Wiedersehen, Joschka!«

      Joschka drehte sich um. Er blinzelte den Schöllers zu und ging fort.

      Herr Schöller trug Bunny in den Garten. Rosi folgte.

      »Ich habe einen schönen Gemüseeintopf gekocht, Rosi! Ich nehme an, daß du noch keine Lebensmittel gekauft hast. Iß mit uns!«

      Rosi ließ sich überreden. Sie setzte sich an den Tisch unter dem Gartenschirm. Mechanisch löffelte sie die Suppe. Ihre Gedanken kreisten um Joschka. An Stefan dachte sie in diesem Augenblick nicht mehr.

      *

      Bürgermeister Fritz Fellbacher verließ an diesem Tag später das Rathaus. Die Ausarbeitung des Berichtes war mühevoller gewesen, als er angenommen hatte. Als er die wenigen Stufen der Rathaustreppe hinunterschritt, fiel sein Blick auf die gegen-überliegende Straßenseite. Dort ging eine junge Frau unruhig auf und ab. Der Bürgermeister beobachtete sie. Jetzt setzte

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