Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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der Joschka gerufen wurde, ging hinaus auf den Hof.

      »Grüß Gott!«

      »Guten Morgen oder wie man hier sagt, wenn man Freunde gewinnen will, Grüß Gott. Den Rat gab mir der Bürgermeister.«

      Rosi lächelte freundlich.

      »Ah, dann schickt dich der Fellbacher?«

      »Nein! Aber ich soll dem Niklas Grüße ausrichten von Frau Doktor Brand, der Tierärztin.«

      »Ah, von der Beate!«

      Sie schauten sich an und musterten sich. Es entstand eine kleine Pause. Joschka vergrub seine Hände in den Arbeitshosen, die er bei der Stallarbeit trug.

      »Ist des alles? Ist des der Grund für den Besuch?«

      Rosi räusperte sich. Der Anblick dieses Mannes brachte sie irgendwie aus der Fassung. Sie errötete und stotterte:

      »Ich… also… es ist wegen des Heus!«

      Nimm dich zusammen! Du blamierst dich, ermahnte sich Rosi im stillen.

      Joschka räusperte sich.

      »Also, will die Beate Heu?« versuchte er zu erraten.

      Rosi schüttelte den Kopf.

      »Das Heu ist für Bunny!«

      »Bunny? Ist des ein Hase?«

      »Ja! Bunny ist mein Kaninchen«, strahlte Rosi.

      Rosi gelang, ihr klopfendes Herz zu beruhigen. So war es ihr möglich, wieder zusammenhängende Sätze zu sprechen.

      »Ich habe mein Kaninchen mit in Urlaub genommen. Beate sagt, hier auf dem Unterbühler Hof gibt es das beste Heu. Ich soll mich an Niklas wenden. Das ist doch der Bauer, stimmt es?«

      »Ja, der Niklas ist der Bauer! Der ist aber jetzt nicht zu sprechen«, antwortete Joschka.

      Er wollte Rosi noch etwas hinhalten. Die junge Frau gefiel ihm.

      »Wann ist er zu sprechen?«

      »Später! Willst warten oder noch mal vorbeikommen?« Mit dieser Frage zielte Joschka darauf ab, zu erfahren, wo Rosi in Waldkogel Quartier bezogen hatte. »Wenn du es weit hast, dann kannst du gerne warten. Es dauert nicht lange. Das liegt ganz bei dir. Hast du es weit?«

      »Nein, ich habe die kleine Dachwohnung bei den Schöllers gemietet.«

      »Dann hast du es net weit. Da kannst du über die Wiesen gehen, dann hast du’s noch näher zum Hof.«

      »Ist das nicht verboten? Kann man hier einfach über die Wiesen laufen?«

      Der junge Unterbühler starrte Rosi ungläubig an. Er konnte es kaum fassen, was sie da eben gesagt hatte.

      »Warum sollte man des net können?«

      »Ich dachte, es wäre verboten, so wie in der Stadt: Betreten des Rasens verboten.«

      Er brach in Gelächter aus. Er schüttelte sich vor Lachen. Hinter den Vorhängen beobachteten ihn seine Eltern.

      »Entschuldige! Des Lachen ist mir jetzt peinlich. Aber ich hab’ mir soeben vorgestellt, auf unseren Wies’n würden Schilder stehen mit so einer Aufschrift. Mei, Madl! Wir sind hier in Waldkogel. Wir sind hier in den schönen Bergen, in Gottes freier Natur. Hier kannst du überall rumlaufen, wenn du dich auskennst, keine Angst vor Kühen auf der Weide hast und dir es auch nichts ausmacht, mal in einen Kuhfladen zu treten. Dieses Risiko besteht allerdings.«

      Dabei schaute Joschka auf die leichten offenen Sommerschuhe, die Rosi an ihren Füßen trug. Rosi sah es. Sie konterte geschickt.

      »Ich gehe nie mit Schuhen über eine Wiese, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Ich gehe immer barfuß.«

      »Eins zu Null für dich! Also, noch einmal retour! Du willst Heu für dein Kaninchen. Wieviel?«

      »So ein Bündel, dachte ich mir. Ich kaufe in der Stadt immer drei Kilo, das ist ziemlich viel. Heu ist leicht, hat viel Volumen, auch wenn es gepreßt ist.

      »Wir haben nur loses Heu auf dem Heuboden. Aber das kriegen wir schon hin. Du kannst einen Sack Heu bekommen.«

      »Danke! Dann muß ich doch nicht auf den Niklas warten?«

      »Doch! Naa, net unbedingt. Aber der hat nix dagegen. Wir geben sonst nur Heu an die Beate ab. Aber wenn dich die Beate schickt und der Fell-bacher, dann ist das in Ordnung – denke ich mir. Brauchst sonst noch etwas für dein Bunny?«

      »Die Wiesen hier rundum, gehören die alle zu diesem Hof?«

      »Ja, seit alters her! Seit vielen, vielen Generationen! Der Unterbühler Hof ist so alt, daß die Anfänge zurückgehen bis zu der Zeit, als des Tal zum ersten Mal besiedelt wurde. Dokumente gibt’s darüber net. Aber wir haben bei Aushubarbeiten für den neuen Stall Funde gemacht. Die sind jetzt teilweise sogar im Heimatmuseum in Kirchwalden. Was ist mit den Wies’n?«

      »Ich würde gern einige frische Kräuter pflücken, wenn ich schon darüber gehen darf. Die sind gesund für Kaninchen. Ich bezahle auch dafür.«

      »Madl, sag’, bist deppert? Wer zahlt denn für Unkraut auf der Wiese? Nimm dir soviel, wie du brauchst!«

      »Danke! Muß ich da nicht erst auch den Niklas fragen?«

      »Do… doch! Naa! Nimm dir! Und ich bringe dir später einen Sack Heu rüber zu den Schöllers. Bist damit einverstanden?«

      »Nur, wenn es keine Umstände macht.«

      »Mei, Madl! Noch mal! Wir sind hier in Waldkogel. Da werden keine Spielchen gemacht. Wenn man jemandem anbietet, etwas zu bringen, dann tut man des gern. Dann sind des keine Umstände. Also soll ich oder soll ich dir net des Heu bringen?«

      »Doch, das wäre praktisch! Vielen Dank.«

      »Na gut! Nach wem soll ich fragen? Also, wie heißt du?«

      »Rosel Tremmler!«

      »Also Rosi!«

      »Woher weißt du, daß ich Rosi gerufen werde?«

      Joschka lachte erneut.

      »Mei, Madl, bist du herzig. Schau, ich heiße Joseph und werde Joschka gerufen. Kannst auch Joschka zu mir sagen und mich duzen. Der Nikolaus, mein Vater, wird Niklas gerufen. Die Bäuerin, meine Mutter, die heißt Ortraud und jeder nennt sie Trudi. Verstehst?«

      Rosi errötete.

      »Ja!« sagte sie leise.

      Sie wäre am liebsten in den Boden versunken. Das kommt nur daher, daß er mich so nervös macht. Ich stelle mich an wie der erste Mensch. Rosi räusperte sich.

      »Ja, dann wäre alles geregelt! Also muß ich nicht auf den Bauern warten, so sagt man hier doch, oder?«

      »Du

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