Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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endlich! Ich versuche euch seit Stunden zu erreichen! Wozu gibt es Handys! Legt euch endlich mal solche Dinger zu!«

      Margit Tremmler, die Maggy gerufen wurde, hielt ihren Eltern ihr Handy hin.

      »Hier! Eine Nachricht von Rosi! Die muß den Verstand verloren haben! Lest selbst!«

      »Lies vor! Du weißt doch, daß wir das Handy nicht bedienen können.«

      »Gut! Aber setzt euch erst einmal hin! Das wird euch die Beine unter dem Körper wegziehen.«

      »Nun, so schlimm wird es schon nicht werden!« schmunzelte der Vater.

      Er kannte die dramatische Ader seiner jüngsten Tochter und sah es gelassen. Dann las Maggy vor. Jetzt mußte er sich doch setzen.

      »Siehst du! Wußte ich es doch! Das ist doch der absolute Hammer! Rosi muß den Verstand verloren haben! Die muß krank sein!«

      Die Mutter fand zuerst die Sprache wieder.

      »So etwas nennt man Torschlußpanik! Das kann vorkommen. Wenn ich da an mich denke, oh, oh, oh! Die letzten Wochen vor der Hochzeit mit deinem Vater, da ging ich auch durch ein Wechselbad der Gefühle. So eine Heirat ist ein großer Schritt. Ich nehme das nicht so ernst. Wir tun erst einmal nichts! Rosi liebt Stefan. Sie sind ein wunderbares Paar. Es war die letzten Wochen etwas viel für Rosi. Da waren die letzten Prüfungen an der Universität, die Wohnungssuche, der Möbelkauf, die Hochzeitsvorbereitungen. Das war zuviel. Da liegen die Nerven schon einmal blank! Vielleicht hat Rosi es sich schon wieder anders überlegt. Hat sich Stefan schon gemeldet?«

      »Nein! Keine Mail, keine SMS, keine Nachricht auf dem Anrufbeantworter!« berichtete Maggy.

      »Dann wird es nicht so schlimm sein! Was sich liebt, das neckt sich! So heißt es! Wir warten erst einmal ab!«

      Jetzt war es Maggy, die sich hinsetzen mußte. Sie verstand ihre Mutter nicht. Als auch ihr Vater seiner Frau noch zustimmte, war Maggy fassungslos.

      »Wie könnt ihr so ruhig sein? Wir müssen versuchen, Rosi zu finden! Die kann doch nicht einfach alles absagen! Das geht doch nicht!«

      »Wann hat sie die SMS geschickt?«

      »Das war am frühen Nachmittag, Vater!«

      Er warf einen Blick auf die Uhr. Das war fünf Stunden her. Wenn sich Stefan bisher nicht gemeldet hat, dann ist die Sache nicht ernst, dachte er. Thomas Tremmler hielt viel von Stefan. Er schätzte seine ruhige Art und Geduld. Stefan wußte immer, was er wollte und wie er es erreichen konnte. Einen besseren Mann konnte Rosi nicht finden. Stefan würde es schon richten, dachte Thomas. Sicherlich haben sich die beiden inzwischen schon wieder versöhnt, dachte er.

      Er versuchte seine jüngere Tochter zu beruhigen. Thomas mußte seine ganze Autorität in die Waagschale werfen, um Maggy davon abzuhalten, sofort in die gemeinsame Wohnung von Stefam und Rosi zu fahren.

      »In Ehestreitigkeiten mischt man sich nicht ein, Maggy!«

      »Das sind keine Ehestreitigkeiten, Vater! Wenn wir nichts tun, dann platzt am Ende wirklich die Hochzeit!«

      »Es ist aber das Leben deiner Schwester! Sie ist alt genug. Sie muß wissen, was sie tut.«

      Maggy schüttelte den Kopf.

      »Vater! Mutter! Rosi kann sehr impulsiv sein. Sie wird sich die ganze Zukunft verbauen. Später wird es ihr leid tun! Der arme Stefan! Das muß ganz schrecklich für ihn sein. Von seiner Braut sitzengelassen zu werden, das ist so ziemlich das Schlimmste, was man jemandem zufügen kann. Er wird zum Gespött seiner Freunde werden. Der arme Stefan!«

      Thomas und seine Frau Ute warfen sich kurz einen Blick zu. Ihnen schoß beiden ein Gedanke durch den Kopf. Konnte es sein, daß Maggy sich mehr um Stefan sorgte, als um ihre Schwester? Sie sprachen es aber nicht aus.

      Die nächsten Stunden im Hause Tremmler waren schwierig. Maggy ging nervös im Wohnzimmer auf und ab. Die Eltern bemühten sich, Ruhe zu bewahren. Sie aßen zu Abend und schauten sich einen Film im Fernsehen an. Der Inhalt rollte einfach an ihnen vorbei, denn jeder mußte immer wieder an Rosi und Stefan denken. Je später es wurde, desto unruhiger wurden sie. Sie gaben es aber nicht zu.

      »Das hat sich wieder gegeben, Ute! Eine Versöhnung nach einem Streit ist doch am schönsten, oder?«

      Ute Tremmler schmunzelte.

      Dann läutete es an der Tür Sturm.

      »Das werden Rosi und Stefan sein!«

      Maggy sprang auf und raste zur Tür. Es war Stefan.

      Er war weiß wie eine frischgekalkte Wand. In der Hand schwenkte er einen Zettel.

      »Ist Rosi hier?« stieß er fast tonlos hervor.

      »Nein! Komm rein, Stefan!« rief Thomas aus dem Wohnzimmer.

      Während sich Stefan setzte und Ute und Maggy Rosis Zettel zu lesen gab, schenkte Thomas Stefan einen doppelten Cognac ein.

      »Austrinken!«

      »Ich muß noch Auto fahren!«

      »Dann bleibst du über Nacht hier, oder du nimmst ein Taxi!«

      Stefan trank aus. Langsam kehrte wieder Farbe in sein Gesicht zurück.

      »Der Zettel und der Wohnungsschlüssel lagen auf dem Küchentisch!«

      Nach und nach erzählte Stefan von der Auseinandersetzung, die er und Rosi am frühen Nachmittag hatten. Dabei sparte er nicht mit Selbstkritik. Thomas Tremmler hörte genau zu. Stefan bedauerte nicht seine Einstellung, daß er die Hasensammlung und Bunny ablehnte. Er bedauerte nur, daß er so undiplomatisch gewesen war.

      »Ich war ungeschickt. Ich hätte anders vorgehen müssen. Ich war im Streß und fand da vielleicht nicht die richtigen Worte. Außerdem war ich völlig überrascht über diesen ganzen Hasenzirkus. Da habe ich eben die Nerven verloren.«

      Er schaute in die Runde.

      »Ich hoffte, Rosi sei hier!«

      »Nein, das ist sie nicht. Sie hat Maggy eine SMS geschrieben.«

      Auf das Stichwort ihres Vaters reichte Maggy Stefan ihr Handy. Er rief die Nachricht auf und las sie.

      »Was meint ihr? Das kann doch nicht ihr Ernst sein? Könnt ihr euch nicht vorstellen, wo sie hin ist?«

      »Hast du bei ihren Freundinnen schon angerufen?«

      Stefan schüttelte den Kopf.

      »Wie würde das aussehen? Kannst du das vielleicht für mich machen, Maggy?«

      »Nun wartet doch einmal! Vielleicht sieht morgen schon wieder alles anders aus«, versuchte Thomas zu beschwichtigen.

      Seine Frau stimmte ihm zu.

      Die vier saßen noch bis lange nach Mitternacht zusammen und redeten und redeten. Als Eltern wußten sie, wie sehr Rosi seit ihrer Kindheit für alles schwärmte, was zwei lange Löffel hatte. Sie war vier Jahre, als sie das erste Zwergkaninchen

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