Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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nach dem Hochzeitstermin wieder bei meiner Familie melden. Alle finden Stefan so toll, so wunderbar. Aber ich will ihn nicht – nicht mehr!«

      »Das ist deine Entscheidung! Ich bin neugierig! Warum hast du ihm den Laufpaß gegeben?«

      Rosi war froh, mit jemanden in ihrem Alter darüber reden zu können. Zudem war Beate eine aufmerksame Zuhörerin. Sie verstand Rosi.

      »Du meinst, ihr kommt nicht wieder zusammen? Denkst du nicht, daß er dich sucht?«

      Rosi schüttelte heftig den Kopf.

      »Und wenn? Es bringt nichts! Auf dem Weg hierher ist mir noch einmal klar geworden, daß wir zu verschieden sind.«

      »Aber es heißt doch: Gegensätze ziehen sich an!«

      »Stimmt, Beate. Aber Stefan hat kein Herz. Er ist nicht tierlieb. Er hat ein Herz aus Glas und Edelstahl, wie seine Einrichtung. Ihm fehlt so etwas wie… ich will es Güte, Herzenswärme nennen. Verstehst du?«

      »Theoretisch! Ich kann wenig dazu sagen, weil ich ihn nicht kenne. Aber ich glaube dir gerne, daß du einen Mann nicht heiraten magst, der keine Tierliebe kennt. Das könnte ich auch nicht.«

      Sie aßen weiter. Rosi erzählte ausführlich von Stefan. Dabei wurde ihr immer klarer, daß sie sich eigentlich die ganze Zeit so verhalten hatte, daß es zu keinen Konflikten kommen konnte. Das war auch der Einfluß ihrer Eltern, die in Stefan eine sehr gute Partie für ihre Tochter sahen.

      »Ich kann also keine Rückendeckung erwarten. Verstehst du?«

      »Ja! Aber wir selbständigen Frauen – brauchen wir Rückendeckung? Wir sind doch stark, oder?«

      »Ja, Beate, das sind wir! Hast du einen….«

      »Du meinst einen Burschen? So sagt man hier in den Bergen. Nein! Noch nicht den Richtigen gefunden. Da bleibe ich besser alleine. Entweder es passiert, daß ich ihn treffe oder nicht. Einen Kompromiß würde ich nie eingehen.«

      Beate trank einen Schluck Tee.

      »Nicht, daß du denkst, ich sei nicht schon einmal verliebt gewesen. Oh Gott! Ich war schon mehrmals verliebt. Aber immer war es ich, die Schluß gemacht hatte. Da war jedes mal sehr schlimm. Obwohl die Trennung von mir ausging, tat es weh. Ich litt wie ein wundes Tier.«

      »Oh, Beate! Genauso ist es! Eigentlich müßte ich doch glücklich sein, daß ich den Irrtum bemerkt habe. Das war ich auch für eine kurze Zeit. Aber irgendwie vermisse ich Stefan doch. Da ist so eine Leere.«

      »Das verstehe ich gut! Es wird auch eine Weile dauern, das sage ich dir aus Erfahrung. Aber dann bist du immun gegen ihn. Ich kann mich heute mit meinen Ex-Freunden treffen, ohne daß es weh tut.«

      »Du siehst sie noch?«

      »Ja! Die beiden sind ebenfalls Tierärzte. Man triff sich auf Kongressen und Tagungen. Das Leben ist ein Dorf! Wie heißt es so schön? Man sieht sich im Leben immer zweimal!«

      »Bewahre! Ich will Stefan nie wiedersehen! Nie wieder!«

      Das Telefon läutete. Beate stand auf.

      »Das werden die Schöllers sein. Ich habe ihnen wegen dir auf den Anrufbeantworter gesprochen.«

      Die Tierärztin nahm den Hörer ab.

      »Tierarztpraxis Beate Brand!«

      Rosi beobachtete, wie Beate telefonierte.

      »Ja, Frau Schöller, wir kommen dann gleich vorbei. Vorher schaue ich noch einmal nach Ihrer Katze. Vorhin schlief sie noch tief und fest nach der Narkose. Bis gleich!

      »So, das waren die Schöllers! Reizende Leute! Sie erwarten dich! Wir schauen jetzt noch schnell nach ihrer kranken Katze. Dann fahre ich mit dem Wagen voraus und lotse dich hin. Willst du mit in den ›Krankenstall‹ kommen, wie ich die Station nenne? Bunny kannst du hier hoppeln lassen. Wir machen die Tür zu. Er wird nichts anstellen.«

      Rosi begleitete Beate über den Hof. Dort lagen die Räumlichkeiten, in denen die kranken Tiere untergebracht waren, die länger in der Obhut der Tierärztin bleiben mußten. Sie sahen nach der Katze. Sie schlief noch fest. Der Verband war nicht verrutscht und nicht durchgeblutet. Sie atmete gleichmäßig und tief.

      »Was war mit ihr?«

      »Sie hat eine Bauchverletzung! Es war schlimm. Vielleicht ist sie angefahren worden. Das glaube ich kaum. Ich denke eher, daß sie ein Hund erwischt hat. Die meisten Hofhunde sind Katzen gewöhnt und tun auch einer fremden Katze nichts. Aber die freilaufenden Hunde der Touristen können schon gefährlich werden. Meistens sind die Katzen schneller. Wie es war? Das weiß keiner. Das arme Tier schleppte sich noch heim. Dann brach es zusammen. Die Schöllers riefen mich gleich an.«

      Sie gingen leise hinaus. Dann holten sie Bunny.

      Beate begleitete Rosi zu den Schöllers.

      Die Schöllers waren ganz reizende Leute. Rosi waren sie sofort sympathisch.

      Die kleine Dachwohnung war genau das, was sie suchte, ein großer Raum, eine kleine Küchenzeile und eine Dusche. Über den Preis wurden sie sich schnell einig.

      »Danke, Beate, daß du mich hergebracht hast und du mir die schöne Bleibe vermittelt hast.«

      »Das ist nicht der Rede wert. Das habe ich gern getan. Warte, ich helfe dir noch deine Sachen hereintragen.«

      »Danke, ich habe nur den Käfig mit Bunny und etwas Heu für ihn. Das reicht bis morgen. Dann gehe ich zum Unterbühler Hof. Die Plastiktüten lasse ich im Auto. Außer der kleinen Reisetasche habe ich kein Gepäck. Ich habe viel zu wenig Anziehsachen eingepackt. Ich war in Wut und so grenzenlos enttäuscht, daß ich nur fort wollte. Ich werde mir wohl noch etwas zum Anziehen kaufen müssen.«

      »Ich kann dir auch was geben! Ich habe so viele Sachen, die ich kaum anziehe. Wenn ich zu den Bauern muß, dann sind Gummistiefel, grobe Hosen und ein weiter Pulli am besten. Komme doch morgen gegen Abend vorbei – natürlich nur, wenn du willst.«

      »Mal sehen!« zögerte Rosi.

      »Auch wenn du jemanden zum Reden brauchst, bin ich für dich da! Wir Frauen müssen doch zusammenhalten. Außerdem hat dich der Fell-bacher mir anvertraut.«

      Rosi mußte lachen.

      »Ja, das kann ich mir gut vorstellen. Er war sehr besorgt, als ich so plötzlich in Tränen ausgebrochen bin.«

      »Fritz Fellbacher ist eine Seele von Bürgermeister. Er will alle glücklich machen. Deshalb herrscht auch solche Harmonie in Waldkogel. Du wirst das schon noch feststellen. Es ist wirklich schön hier. Du bist zum ersten Mal hier?«

      »Ja!«

      »Dann wünsche ich dir eine gute Nacht, Rosi! Sie wird einsam sein. Aber du hast ja deinen Bunny!«

      Sie schüttelten sich die Hände. Bea-te wendete ihren Geländewagen und fuhr ab. Rosi brachte Bunny mit dem Stall hinauf in das Dachzimmer. Dann holte sie ihre kleine Reisetasche.

      *

      Als Rosels Eltern am späten Nachmittag

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