Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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style="font-size:15px;">      »Ja! Ich will, daß daheim Gras über die Sache gewachsen ist. Ich habe alleine die Entscheidung getroffen, und ich möchte mich dem Druck der Familie nicht aussetzen. In vier Wochen hätte ich geheiratet. Ich habe mich entschlossen, mindestens sechs Wochen zu bleiben. «

      »Das verstehe ich! Ich bin damals einige Wochen in die Berge geflohen! Wollte mit niemanden drüber reden. Dabei sind die Eltern sehr verständnisvoll. Da mußte ich nichts befürchten. Aber ich wollte eben alleine sein.«

      »Das verstehe ich gut! Ich habe Anna kennengelernt. Sie sagte, bei Kummer sei es gut, in die Berge zu gehen und sich ganz alleine irgendwo hinzusetzen und auf sein Herz zu lauschen. Sie sagte, das hilft immer.«

      »Des kann ich nur bestätigen! Die Berge, die geben Ruhe und Geborgenheit. Dann wolltest du deshalb heute mittag mit der Anna rauf auf die Berghütte?«

      »Ja! Doch dich wollte ich auch nicht enttäuschen. Ich habe ja Zeit. Ich kann auch noch an einem anderen Tag gehen. Vielleicht schon morgen?«

      Der junge Bauer spielte mit dem Grannen des Gamsbartes auf seinem Hut.

      »Tragen hier alle Männer solche Hüte?«

      »Im Prinzip schon. Aber es gibt Unterschiede.« Joschka lachte. »Nun, heute sind die Unterschiede nimmer so groß.«

      »Erklärst du es mir? Du weißt, ich bin nicht aus der Gegend.«

      Joschka reichte ihr seinen Hut.

      »Hier, kannst ihn anfassen! Der Hut ist ein Geschenk meines Vaters. Ein schöner Hut mit einem solchen großen Gamsbart, der kann Tausende kosten. Jeder muß einzeln angefertigt werden. Wenn früher die Höfe von einer Generation auf die andere übergeben wurden, dann trug der junge Bauer zum Zeichen des Generationswechsel ab dem darauffolgenden Sonntag einen solchen Hut mit so einem mächtigen Gamsbart. Daran sah jeder, daß die Übergabe erfolgt war und der Junge jetzt das Sagen hatte und nimmer die Alten.«

      »Dann gehört dir der Unterbühler Hof und nicht deinem Vater und deiner Mutter?«

      Joschka zögerte mit der Antwort.

      »Nein! Net ganz! Trotzdem hat mir mein Vater den Hut anfertigen lassen – als äußeres Zeichen. Bei uns auf dem Unterbühler Hof ist des so geregelt. Der Vater hat mich zum Teilhaber gemacht. An dem Tag, an dem ich heirate, wird mir ein weiterer Teil überschrieben, dann gehören mir zwei Drittel. An dem Tag der Taufe von meinem ersten Kind, da überschreibt er mir noch ein Stück, dann gehört mir der Hof ganz. Die Eltern können sich dann beruhigt auf das Altenteil zurückziehen. Des nennen wir bei uns Austragshäusl, weil sie erst dann wieder hinausgehen, wenn sie auf den Friedhof getragen werden. Die Alten kommen net in ein Altersheim, jedenfalls war des auf dem Unterbühler Hof noch nie der Fall. Auf anderen Höfen soll das vorkommen.«

      »Das ist schön, daß ihr das so handhabt. Warum ist das nicht überall so?«

      »Wenn es Streit und Ärger gibt! Wenn es Unfrieden auf den Hof bringt, dann ist es besser, die Alten wohnen im Heim. Sonst gibt es jeden Tag Ärger, und das ist auch für die Kinder nicht gut. Weißt, es gibt immer Alte, die halten sich net daran, wie alles geregelt ist.«

      Rosi hörte interessiert zu.

      »Wie ist es denn geregelt?«

      »Des ist einfach zu sagen! Wenn die Alten ins Austragshäusl gehen, dann helfen sie nur noch, wenn sie wollen oder wenn richtig Not am Mann ist. Sie genießen ihren Lebensabend. Sie spielen mit den Enkeln und erzählen ihnen Geschichten. Das ist wichtig. Aber es kann auch sein, daß sie des net machen und den ganzen Tag nur kritisieren. Den einen paßt des Madl net, das der Hoferbe geheiratet hat, oder sie lassen den eingeheirateten Burschen jeden Tag spüren, daß er nix recht macht. Des ist dann schlimm für alle.«

      »Ja! Das kann ich mir gut vorstellen.«

      »Ich habe da Idealvorstellungen, wie alles laufen soll. Meine Eltern wollen auch, daß ich langsam in die Verantwortung reinwachse. Dann habe ich es später leichter.«

      »Das ist schön! Kommst du nie in Konflikt mit deinem Vater?«

      »Auseinandersetzungen bleiben nicht aus! Aber im Streitfall überläßt er mir die Entscheidung. Nicht immer war meine Entscheidung richtig! Einige Male ging es daneben. Doch gemeinsam haben wir es geschafft. Ich bekam auch keine Vorwürfe von meinem Vater oder meiner Mutter zu hören. Sie sagen, jeder Mensch hat auch das Recht, Erfahrungen und Fehler zu machen. Derjenige, dem der Fehler unterlaufen tut, der trägt schon schwer genug daran. Da muß man nicht noch Öl ins Feuer gießen, wie man so schön sagt im Volksmund.«

      »Deine Eltern sind weise!«

      »Wenn du das nächste Mal auf den Hof kommst, stelle ich sie dir vor – wenn du Freude daran hast, sie kennenzulernen?«

      »Doch das kann etwas dauern. Ich will zuerst einige Tage zu Anna auf die Berghütte.«

      Joschka schaute Rosi an.

      »Du willst Bunny mitnehmen? Das ist sehr beschwerlich. Dort oben gibt es kein Gras. Vor der Berghütte dehnt sich ein Geröllfeld aus. Da fühlt sich dein Bunny bestimmt nicht glücklich. Darf ich dir einen Vorschlag machen?« Ohne Rosis Antwort abzuwarten, sagte Joschka: »Ich nehme deinen Bunny in Pflege! Du kannst sicher sein, daß er es gut bei mir hat.«

      »Das wäre eine Idee!« sagte Rosi leise.

      »Mußt dir wirklich keine Gedanken um Bunny machen! Ich würde sehr gut für ihn sorgen.«

      Rosi mußte einen Augenblick überlegen.

      »Gut, dann bin ich einverstanden! Danke für deinen Vorschlag. Kann ich dann Bunny morgen früh bringen?«

      »Ja, das kannst du! Ich kann ihn auch heute abend schon holen. Dann verlierst du morgen früh keine Zeit.«

      Rosi blinzelte Joschka an. Die Abendsonne schien ihr ins Gesicht.

      Sie überlegte.

      »Die Entscheidung liegt bei dir! Du mußt wissen, ob du ihn mir anvertrauen willst?«

      »Joschka!« Rosi sprach seinen Namen zum ersten Mal aus. »Ich vertraue dir.«

      »Danke! Ich werde dich nicht enttäuschen! Nicht in bezug auf die Betreuung von deinem Bunny und auch nicht in irgendeiner anderen Art. Des mußt mir glauben!«

      Sie sahen sich an. Rosi errötete, und auch Joschkas Wangen färbten sich rot. Ihre Herzen klopften. Doch keiner der beiden konnte oder wollte jetzt schon einen weiteren Schritt tun.

      »Ja, dann sollten wir zurückgehen! Ich bringe dich zu den Schöllers und nehme Bunny mit. Sollte er keine ruhige Nacht haben, dann gebe ich dir gleich morgen früh Nachricht!«

      »Das ist ein guter Vorschlag! Kaninchen können sehr sensibel sein. Es war alles etwas turbulent für Bunny. Erst der Umzug von daheim in Stefans Wohnung, dann die Fahrt nach Waldkogel, danach der Aufenthalt bei den Schöllers und jetzt kommt Bunny zu dir.«

      »Keine Sorge! Außerdem kommt morgen Beate und schaut nach unseren Lämmern. Sie kann dann auch nach Bunny sehen.«

      »Ja, das wäre fein. Dann gehen wir! Hier, dein Hut!«

      Sie

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