Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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Er überquerte die Straße.

      »Guten Abend, Herr Bürgermeister!«

      »Ja, Grüß Gott! Des ist ja die Rosi! Jetzt erkenne ich dich, wo ich deine Stimme höre!«

      Der Bürgermeister gab ihr die Hand und musterte sie von oben bis unten.

      »Mei, Madl! Kein Wunder, daß ich dich net gleich erkannt habe. Mei, wie fesch du aussiehst! Des Dirndl steht dir, als hättest nie etwas anderes getragen!«

      Rosi errötete.

      »Mußt net verlegen werden. Des ist ein ehrliches Kompliment gewesen.«

      »Danke für die netten Worte!«

      »Des waren net nur nette Worte. Wenn ich dich so ansehe, dann überlege ich mir, was ich tun könnte, um dich dauerhaft in Waldkogel zu halten. Wir haben immer einen Bedarf an feschen Madln. Als Bürgermeister muß ich sehen, daß Waldkogel wachsen tut und damit eine selbständige Gemeinde bleibt. Da freue ich mich über jeden Neubürger und jede Neubürgerin.«

      Bürgermeister Fellbacher betrachtete Rosi mit Wohlwollen.

      »Was machst hier, Madl?«

      Rosi errötete. Sie schaute auf die Uhr.

      »Ich… ich… also, eigentlich bin ich viel zu früh. Ich habe eine Verabredung!«

      »So, eine Verabredung? Laß mich raten.«

      Bürgermeister Fellbacher blinzelte Rosel Tremmler zu.

      »Ist es vielleicht ein strammer Bursche, auf den du wartest?«

      Rosi wurde dunkelrot im Gesicht und senkte den Blick.

      »Ah, dann habe ich wohl ins Schwarze getroffen. Verlegen wollte ich dich net machen. Madl, mußt dich net schämen, wenn du dein Herz an einen Burschen verloren hast.«

      »Ich habe mein Herz nicht verloren! Es ist ein rein geschäftlicher Termin. Ich habe auf dem Unterbühler Hof nach Heu und Wiesenkräutern für mein Kaninchen gefragt. Die lassen mich nicht bezahlen! Der Sohn vom Bauern«, Rosi konnte den Namen Joschka immer noch nicht aussprechen, »und sogar der Bauer selbst wollen, daß ich statt dessen einen Spaziergang mit dem jungen Unterbühler mache. Sagen wir eine Art Fremdenführung! Eigentlich sollte ich dafür bezahlen – für die Führung. Aber mit dem jungen Unterbühler läßt es sich schlecht verhandeln.«

      Bürgermeister Fellbacher lachte.

      »Da mußt du dir keine Sorgen machen. Der Joschka ist kein Hallodri. Der ist ein anständiger Bursche. Ja, dann wünsche ich dir einen schönen Abend.«

      »Danke, Herr Fellbacher!«

      Fellbacher sah, wie Joschka die Hauptstraße entlang kam und ging schnell fort. Er wollte Rosi nicht noch mehr in Verlegenheit bringen.

      »Grüß Gott, Rosi! Des ist doch eben der Fellbacher gewesen, oder?«

      »Ja! Er sagte mir nur guten Abend!«

      Joschka musterte Rosi von oben bis unten.

      »Schaust gut aus in dem roten Dirndl mit der grauen Schürze. Des gefällt mir!«

      »Danke! Dein Bürgermeister hat mir auch schon ein Kompliment gemacht«, bemerkte Rosi leise.

      »Aufi, dann gehen wir jetzt. Hast du einen besonderen Wunsch? Was willst du zuerst sehen in Waldkogel? Was soll ich dir zeigen?«

      »Ich kenne nichts in Waldkogel außer der Hauptstraße, die Schöllers, die Tierarztpraxis von Beate, den Trachtenladen und den Bürgermeister. Was gibt es hier?«

      »Zum Beispiel den Bergsee! Aber den heben wir uns für ein anderes Mal auf.«

      Rosis Herz fing an zu klopfen. Sie tat, als hätte sie Joschkas letzten Satz nicht gehört.

      »Dann komm, gehen wir!«

      Joschka und Rosi gingen nebeneinander die Hauptstraße entlang. Dann bogen sie in eine Seitenstraße ein, die schließlich auf einen Weg mündete, der sich durch die Wiesen und Felder den Berghang hinaufzog.

      Jeden, dem sie begegneten, grüßte Joschka laut und wechselte einige Worte. Dabei stellte er jedesmal Rosi vor.

      »Des ist die Rosi! Ich zeige ihr ein bisserl unser schönes Waldkogel!«

      Rosi fiel auf, wie neugierig sie danach von allen angesehen wurde.

      Joschka führte Rosi zu einem breiten Weg, der oberhalb von Waldkogel am Hang entlang führte. Dort standen Bänke. Sie setzten sich.

      »Schau, was für ein schöner Anblick! Wie schön Waldkogel da unten im Tal liegt.«

      »Ja, es schaut wunderbar aus. Und mittendrin die Kirche mit dem schönen Turm!«

      »Dann gefällt es dir hier?«

      Rosi warf Joschka einen flüchtigen Blick zu.

      »Ja, es gefällt mir hier! Ich bin noch nicht lange hier, doch ich denke, es war eine gute Wahl, mich für Waldkogel zu entscheiden. Dabei war es eher ein Zufall.«

      »Ich bin dem Zufall dankbar, sonst hätten wir uns nie kennengelernt.«

      »Ja, das stimmt!«

      »Warum ist des zufällig gewesen, daß du hierher gekommen bist?«

      Rosi dachte einen Augenblick nach. Sie hatte mit Veronika Boller über ihre Vergangenheit gesprochen. Sicherlich würde es kein Geheimnis bleiben, überlegte Rosi. Es war eine harte Entscheidung für die junge Frau, mit Joschka zu reden. Doch sie hielt es für das Beste nach Abwägen aller Gründe, die dafür und dagegen sprachen, zu Joschka offen zu sein.

      »Ich habe gestern ein ganz neues Leben angefangen. Da fiel mein Blick auf die Broschüre von Waldkogel. Stefan hatte sie in den Papierkorb geworfen. Ich fischte sie heraus. Da steht drin, daß Tiere willkommen sind. Ich suchte einen Ort für mich und Bunny!«

      »Wer ist Stefan? Dein Bruder?«

      »Ich habe keinen Bruder, nur eine jüngere Schwester!«

      Es fiel Rosi schwer, über Stefan zu sprechen. So sagte sie nur knapp.

      »Stefan war mein Verlobter! Ich habe mich von ihm getrennt. Endgültig! Ich fand, daß es ein Irrtum war. Wir passen nicht zusammen. Zu mehr möchte ich mich nicht äußern. Das Kapitel ist abgeschlossen. Es war schmerzlich aber notwendig.«

      Rosi malte mit ihren Schuhspitzen kleine Kreise in den Sand des Weges.

      »Ja, das verstehe ich! Ich stand auch schon vor einer solchen Entscheidung. Das will ich dir nur kurz sagen. Auch wenn man sich selbst entschließt, das Verhältnis zu beenden – tut es doch weh. Da kämpft der Verstand gegen das Herz.«

      Rosi drehte den Kopf in Joschkas Richtung und schaute ihm in die Augen.

      »Ja, genauso ist es! Doch vorbei ist vorbei!«

      Joschka

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