Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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ehrlich, Evi! Du bist mir wertvoller als dieser Auftrag. Ich bin mit deinem Bruder befreundet. Ich möchte dich auch näher kennenlernen und nichts liegt mir ferner, als Mißverständnisse zwischen uns. Ich suche nach einer Möglichkeit, daß wir ganz normal reden können. Wenn ich etwas Falsches sage, dann weise mich darauf hin. Korrigiere mich! Können wir uns für das erste darauf einigen?«

      »Ja, das können wir!«

      »Danke! Wirklich danke, Evi! Dann bitte ich dich, über das Angebot nachzudenken. Laß dir Zeit!«

      Evi schwieg eine Weile. Dann drehte sie endlich ihren Kopf in Boyds Richtung.

      »Boyd! Was soll ich da vorführen?«

      »Festtagsdirndl und Brautdirndl!«

      »Wo sollen die Aufnahmen gemacht werden?«

      »Ist das wichtig für dich?«

      »Ja!«

      »Wenn ich die Bilder mache, dann sichere ich dir zu, daß du die Plätze bestimmen kannst.«

      »Gut! Das gefällt mir! Ich will nicht ins Gerede kommen. Damit sage ich aber noch nicht zu. Nur, daß du mich richtig verstehst, Boyd. Unsere sprachlichen Mißverständnisse, die hatten wir ja schon.«

      »Richtig, die hatten wir schon!«

      »Weißt du, ich will nicht ins Gerede kommen. Wenn, dann würde ich es auch nur ein einziges Mal machen. Wie gesagt – wenn! Ich war nicht sehr nett zu dir. Vielleicht sogar etwas garstig! Das will ich wiedergutmachen. Das ist aber keine Zusage, Boyd. Ich verspreche dir nur, daß ich mir die Sache ernsthaft überlege. Allerdings ist dabei in Haken.«

      »Welcher?«

      »Festtagsdirndl! Das geht in Ordnung! Damit könnte ich leben. Hochzeitsdirndl! Nein! Ich lasse mich nicht in einem Hochzeitsdirndl für einen Katalog ablichten. Das mag dir vielleicht unverständlich sein und deinem Freund und seinem Chef auch. Aber ich habe vor, nur einmal in meinem Leben ein Hochzeitsdirndl zu tragen – auf meiner eigenen Hochzeit. Darin lasse ich mich mit meinem Bräutigam fotografieren. Das Bild hängen wir dann ins Schlafzimmer. So wird das hier gemacht. Ein Hochzeitsdirndl, das ist etwas Besonderes. Es ist fast etwas Heiliges. Ich kann das nur schwer erklären. Vielleicht bin ich auch altmodisch.«

      »Nein, das bist du nicht! Evi, es gefällt mir, was du sagst.«

      »Wirklich?« fragte Evi erstaunt.

      »Ja, wirklich! Ich achte deine Entscheidung. Sie gefällt mir sogar. Einverstanden! Keine Aufnahmen in Hochzeitsdirndl! Ich habe Fotos von den Kleidern dabei! Willst du sie sehen?«

      »Ja! Gern!« Evi lachte. »So verschieden von anderen jungen Frauen bin ich nicht. Ich betrachte auch gern schöne Sachen zum Anziehen.«

      Sie lachte noch einmal.

      »Übrigens, so weit ich das hier in der Dunkelheit sehen kann, hast du Berglersachen an. Stehen dir ganz gut!«

      »Kannst mich ja mal anleuchten?«

      Evi schaltete die Lampe wieder ein. Boyd blinzelte ins Licht.

      »Mm, schaut urig aus! Aber net schlecht!«

      »Danke!«

      Boyd kramte in seinem Rucksack. Er holte eine Plastikmappe heraus. Darin waren Fotos von Kleidern.

      Er sah sie in der Dunkelheit an.

      »Also, wenn Bello hier etwas Platz machen würde und du näher kommen würdest, dann könnten wir die Bilder zusammen ansehen. Ich verspreche, ich beiße auch nicht!«

      »Runter, Bello!« sagte Evi und gab dem Hund einen zärtlichen Klaps.

      Bello sprang von der Bank und legte sich davor. Boyd und Evi rückten in die Mitte der Bank, aber nicht dicht zusammen. Boyd legte Bild für Bild auf die Sitzfläche zwischen ihnen. Evi hielt die Lampe und sie betrachteten die Aufnahmen.

      »Die sind sehr schön. Sie sind wirklich sehr schön«, lobte Evi. »Einige der Feststagsdirndl gefallen mir so gut, daß ich sie sogar kaufen würde. Da hab’ ich wirklich die Qual der Wahl.«

      »Blau müßte dir gut stehen! Du hast wunderschöne große blaue Augen!«

      »Daran erinnerst du dich?«

      »Ja! Ich werde deinen ersten Blick nie vergessen! Und du hast blonde schulterlange Locken, die du jetzt leider unter der Mütze verbirgst.«

      Evi griff sich an den Kopf und zog langsam die Wollmütze herunter. Sie schüttelte den Kopf. Ihre Locken umrahmten ihr liebliches Gesicht.

      Boyd konnte sich nicht zurückhalten, zu flüstern:

      »Du bist wunderschön! Lieblich wie ein...«

      Dann brach er erschrocken ab.

      Er sah, wie ihn Evi im Mondlicht anlächelte.

      »Ich weiß! Wie ein Engel, das wolltest du doch sagen, oder?«

      »Ja, wenn es nicht verboten ist. Du könntest mir etwas Nachhilfe geben, was ein Mann – pardon! Das heißt Bursche hier! Was ein Bursche hier zu einem Madl sagen darf!«

      »Das ist wahrscheinlich auch nicht viel anders als überall auf der Welt, Boyd. Es kommt nur darauf an, wie er es meint und ob es auch wirklich so gemeint ist und nicht einfach so dahergeredet.«

      »Es war nicht nur so dahergeredet, Evi! Du gefällst mir wirklich!«

      Evi spürte, wie ihr warm wurde. Ihr Herz raste. Ihr war heiß. Sie öffnete den Reißverschluß ihrer Jacke ein Stück.

      »Wollen wir die Bilder weiter ansehen?« fragte sie leise.

      Boyd spürte deutlich, daß es zwischen ihnen knisterte und Evi auch Schmetterlinge im Bauch spürte. Ihm war aber bewußt, daß er vorsichtig sein mußte. Er war schon sehr glücklich, daß Evi so in seiner Nähe saß und er mit ihr sprechen konnte.

      »Wir sind schon fast durch! Du kannst die Bilder behalten. Vielleicht willst du sie morgen noch einmal bei Tageslicht besehen?«

      »Das wäre gut!«

      Boyd reichte ihr den Stapel.

      »Bitte schön! Und überlege es dir in Ruhe! Ich habe Arnold zwar versprochen, daß ich ihm am Montag Nachricht gebe. Aber ich will dich nicht drängen. Nimm dir so viel Zeit, wie du brauchst.«

      Boyd lächelte.

      »Eines habe ich in den Bergen, von der Natur, schon gelernt. Alles hat seine Zeit.«

      »Richtig! Sommer und Winter, Frühling und Herbst! Tag und Nacht! Werktag und Sonntag! Nur das Vieh muß wirklich jeden Tag versorgt werden.«

      »Ja, so ist es!«

      Evi deutete auf den anderen Stapel von Bildern, die auf der Sitzbank zwischen ihnen lagen.

      »Was ist damit?«

      »Ach,

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