Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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gezogen sind.«

      »Ja, des ist es gewesen. Mir war des net so recht. Des Austragshäuserl, wie man sagt, des ist ja so die letzte Station im Leben. Ich hoffe, daß es noch recht lange dauert, bis der Herrgott sie abruft und sie mit den Füßen zuerst rausgetragen werden, aus dem Austragshäuserl. Aber ich konnte sie net überreden, zusammen mit mir im großen Haus wohnen zu bleiben. Sie sind der Meinung, daß alles seine richtige Ordnung haben muß. Sie meinen, daß ich sonst net des Gefühl hätte, der Bauer zu sein. Doch ich habe in diesem Punkt nachgeben müssen. Ich hoffe, daß sie es sich vielleicht noch mal anders überlegen und wieder zu mir unter des große Dach ziehen. Es wäre mein Wunsch, wenn sie näher bei mir wären, den ganzen Tag, auch wenn nur der Hof zwischen uns liegt.«

      »Der Toni hat deinen Onkel beim Angeln getroffen. Dem scheint das Rentnerdasein zu gefallen!«

      Gustl lachte.

      »Ja, das sagt er! Doch ich denke auch, daß es ein bissel langweilig ist. Er ist immer heilfroh, wenn ich ihn bitte, mir zu helfen.«

      Xaver Baumberger rieb sich das Kinn.

      »Also, Gustl! Willst mir nicht sagen, warum dich des rote Auto so interessiert? Vielleicht kann ich dir dann helfen.«

      Gustl errötete. Er steckte die Hände in die Hosentaschen. Xaver Baumberger sah ihm seine Verlegenheit an. Gustl war ein feiner Kerl. Er war kein Draufgänger.

      »Also, ich habe das Auto vor der Kirche gesehen – neulich. Da stieg ein junges Madl aus, ein fesches Madl. Es ist weniger des Auto, des mich interessieren tut. So ein Auto ist nix für die Berge. Da braucht man einen Jeep oder einen noch größeren Geländewagen.«

      »Willst net endlich zur Sache kommen, Gustl?«

      »Also, ich versuche des Madl wiederzufinden! Des war ein ganz fesches Madl. Es war net so, wie man es bei so einem Sportwagen erwartet. Es sah eher aus, als gehörte es in die Berge. So natürlich ist es gewesen. Ein ganz liebes Madl! Blondes schulterlanges Haar hat des Madl gehabt und wunderschöne blaue Augen. Es ist vor mir davongelaufen, hat sich in die Kirche geflüchtet! So denke ich jedenfalls. Ich wußte net, wie ich das Madl ansprechen sollte. Ich hatte ein Gespräch über des Auto angefangen.«

      »Des war ganz falsch, Gustl! Da hast du voll danebengegriffen. Dem Madl gefällt des Auto net. Es würde es sofort gegen einen Jeep austauschen. Des weiß ich genau.«

      »Mei, Baumberger! Dann kennst des Madl näher? Wie lange tut’s bleiben hier in Waldkogel? Was kannst mir raten? Ist es da?«

      Gustl blickte in Richtung Haus.

      »Na, das Madl ist nimmer da! Es ist rauf in die Berge. Und so viel ich weiß, wird es auch noch eine Weile dort bleiben.«

      »Willst mir nicht sagen, wie des Madl heißt, Baumberger?«

      »Ich gebe die Namen von Madln, die bei uns Gast sind, generell net raus. Dafür sage ich dir etwas! Des wird dich freuen. Du scheinst einen bleibenden Eindruck bei ihr hinterlassen zu haben.«

      »Mei, Baumberger! Des läßt mich hoffen! Ist sie oben auf der Berghütte?«

      »Des ist schon möglich!« blinzelte Xaver Baumberger Gustl zu.

      Gustl Straubinger strahlte. Er schaute hinauf in den Abendhimmel.

      »Scheint morgen gutes Wetter zu geben, Baumberger.«

      »Ja, des Wetter wird gut werden. Genau richtig für eine Wanderung hinauf in die Berge.«

      »Richtig! Ich denke, der Toni und die Anna, die werden sich freuen, wenn ich sie mal besuche.«

      »Bestimmt!«

      Gustl schüttelte Xaver Baumberger die Hand.

      »Ich danke dir schön, Baumberger! Wirklich, ein herzliches ­›Ver­gelt’s Gott!‹«

      »Dir wünsche ich alles, alles Gute!«

      Gustl Straubinger ging zu seinem Auto und fuhr laut hupend davon. Xaver Baumberger schmunzelte. Er ging ins Haus.

      »Was war des für ein Lärm? Diese Autofahrer stören die Ruhe der Berge!« schimpfte Meta.

      »Des war keine Ruhestörung! Des war ein Jubelschrei, auch wenn der Bursche dazu die Autohupe seines Jeeps benutzt hat. Des war der junge Straubingerbauer, der Gustl, der Neffe vom Willi. Ihm hat er den Hof überschrieben. Der Bursche ist blond und hat sich für des rote Auto in

      der Scheune interessiert, verstehst, Meta?«

      »Mei, was du net sagst, Xaver! An den Burschen hab’ ich net gedacht. Der Gustl ist ein sehr ordentlicher Bursche. Und jetzt? Hast ihm von der Karoline erzählt?«

      Xaver berichtete kurz seiner Frau. Dann gingen sie wieder an die Arbeit. Die Wirtsstube war voller Gäste. Meta nahm sich vor, später Toni anzurufen, um ihm alles zu erzählen.

      Gustl war mit schnellem Tempo durch Waldkogel gebraust. Laut hupend hielt er auf dem Straubinger Hof. Er sprang vom Auto.

      »Tante Traudel! Hast noch etwas zu essen? Mei, hab’ ich einen Hunger!«

      »Hast im Wirtshaus nix bekommen?« bemerkte sein Onkel.

      »Ich bin zwar beim Xaver gewesen, aber net zum Essen oder Trinken. Wir haben nur ein bissel geredet.«

      Traudel und Wilhelm Straubinger schauten sich an. Sie standen beide auf und gingen hinein. Traudel wärmte Gustl das Essen auf. Währenddessen saß Gustl am Tisch. Sein Onkel schenkte zwei Gläser Bier ein.

      »Gibt es etwas zu berichten, Gustl? Bist ein bissel aufgekratzt, nachdem du in den letzten Tagen so ruhig gewesen bist.«

      »Berichten? Ich hab’ mich nett mit dem Baumberger unterhalten.«

      »Über was denn?«

      »Über was unterhalten sich Männer schon? Über Autos und Madln! Übrigens, ich will morgen rauf auf die Berghütte, Onkel. Ich meine, wenn es dir paßt. Könntest du morgen die Arbeit auf dem Hof übernehmen? Würdest mir eine Freud’ machen!«

      Traudel und Willi warfen sich Blicke zu.

      »Eine Bergwanderung mitten in der Woche, des ist ungewöhnlich. Da darfst mir net böse sein, wenn ich verwundert bin. Aber du wirst schon deine Gründe haben, Bub!«

      »Ja, die habe ich!«

      »Willi, dann kann der Gustl der Anna doch einige geräucherte Fische mitnehmen. Du wolltest der Anna doch die Freud’ machen, Willi!«

      »Ja, des ist eine gute Idee! Die nehme ich gern mit. Ich gehe gleich bei Sonnenaufgang los. Dann bin ich oben, wenn die Hüttengäste aufstehen.«

      Gustls Tante und Onkel warfen sich wieder Blicke zu.

      »Scheint ja ein sehr wichtiger Termin zu sein, Traudel?«

      »Ja, das denke ich auch, Willi! Dann richte dem Buben heute Abend die Fisch. Er wird ja noch vor uns aufstehen, wenn er zum Frühstück der Hüttengäste oben sein will.«

      Gustl wurde rot.

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