Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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des denke ich net! Die Arbeit macht ihm Freud’. Er ist mit Leib und Seel’ Bauer. Außerdem ist es net weit bis Kirchwalden. Wenn er Heimweh hätte, könnte er schnell hinfahren. Dazu kommt, daß er ja andauernd nach Kirchwalden zum Einkaufen fährt. Da geht er bestimmt daheim vorbei. Naa, naa! Traudel, des kann’s net sein.«

      Sie aßen weiter.

      Durch die offenen Fenster schien die Abendsonne. Ein warmer Südwind wehte von den Bergen herab.

      »Vielleicht steckt ein Madl dahinter?« bemerkte Traudel Straubinger.

      Ihr Mann hielt im Essen inne. Er bekam große Augen.

      »Meinst wirklich? Mei, des wäre eine Freud! Ein Madl! Dann bringt der Bub uns vielleicht bald eine Braut auf den Hof und sie werden Kinder haben. Des wäre schön. Dann könnten wir sicher sein, daß die Zukunft des Hofes gesichert ist.«

      »Mache dir da net so viel Hoffnung, Willi. Es war nur eine Vermutung von mir. Erzählt hat der Bub nix. Bemerkt hab’ ich auch nix. Man sagt doch, daß junge Burschen, wenn sie verliebt sind, Flaschen von Rasierwasser verbrauchen.«

      »Irgend etwas muß den Gustl aber beschäftigen, Traudel! An deinem Essen kann es net liegen. Du bist eine gute Köchin. Er nimmt sich immer eine zweite Portion, wenn er hier essen tut.«

      »Mache dir mal net so viele Gedanken, Willi! Der Bub ist jung. Was soll er abends daheim machen? Des muß doch langweilig für ihn sein. Da triff er sich mit anderen Burschen in seinem Alter im Wirtshaus. Des mußt verstehen. Gehe doch auch mal wieder ein Bier trinken. Bist schon lange nimmer ›Beim Baumberger‹ gewesen, Willi.«

      »Ich gehe ab und zu zum Stammtisch, des reicht!«

      Sie waren mit dem Abendessen fertig. Traudel Straubinger räumte ab. Sie spülte schnell die beiden Teller und das Besteck. Dann setzte sie sich zu ihrem Mann auf die Bank auf dem Hof.

      Wilhelm Straubinger rauchte seine Pfeife und Traudel strickte.

      Zur gleichen Zeit fuhr ihr Neffe Gustl Straubinger mit dem Jeep die Straßen von Waldkogel entlang. Er schaute in die Höfe und beobachtete die Leute, die spazierengingen. Er fuhr bei den Baumbergers vorbei.

      Was sah er da?

      Gustl trat auf die Bremse. Infolge der Vollbremsung quietschten die Reifen.

      Xaver Baumberger, der einen Korb über den Hof trug, schaute sich erschrocken um.

      »Mei! Den scheint der Teufel geritten zu haben!« murmelte Xaver.

      Der junge Mann ließ seinen Jeep mitten auf der Straße stehen. Er sprang heraus und kam auf Xaver Baumberger zu. Dabei starrte er in Richtung des offenen Scheunentors, streckte den Arm aus, deutete mit dem Finger und stieß aufgeregt hervor:

      »Wem gehört des rote Auto in der Scheune? Der offene Sportwagen?«

      Xaver Baumberger schaute den jungen Mann von oben bis unten an. Dann grinste Xaver.

      »Warum willst des wissen? Hast schon mal was von Datenschutz gehört? Ich bin zwar nur ein einfacher Wirt, aber Auskünfte über Gäste, die bekommt nur, wer dafür wirklich gute Gründe vorweisen kann.«

      Der Bursche fuhr sich mit beiden Händen durch das blonde Haar.

      »Bist net aus Waldkogel, wie? Aber irgendwie kommst du mir trotzdem bekannt vor«, redete Xaver weiter.

      »Mei, was soll ich da sagen?«

      »Wie wäre es erst mal mit Grüß Gott?«

      Gustl errötete.

      »Ja, Grüß Gott! Mußt entschuldigen, Baumberger. Aber des rote Auto, des suche ich schon die zweite Woche. Ich hatte schon fast die Hoffnung aufgegeben, daß ich es finde. Ich hatte mir aber die Nummer notiert.«

      »Klingt, als wolltest du amtlich was unternehmen?«

      Gustl errötete wieder. Am liebsten hätte er geantwortet, daß er wohl was Amtliches unternehmen wollte mit der Fahrerin. Aber dabei würde es sich nicht um eine Anzeige handeln, sondern eine Amtshandlung, die zuerst der Bürgermeister und dann der Pfarrer zu vollziehen hätten. Doch das konnte Gustl net sagen.

      »Ich hab’, also ich hab’ da etwas verloren. Des hat was mit einer jungen Dame zu tun. Ich vermute, daß des Madl die Besitzerin des Autos ist. Ich hab’ sie vor einigen Tagen getroffen. Da muß ich, da will ich, da hab’ ich etwas zu klären mit ihr. Das muß ich schon selbst machen.«

      Aha, dachte Xaver Baumberger. Des scheint der junge Bursch mit den blonden Haaren zu sein. Er ließ sich aber nix anmerken.

      »Du kennst mich? Hast mich mit Namen angesprochen! Deinen Namen hast aber immer noch net genannt.«

      »Oh, da mußt entschuldigen, Baumberger. Ich bin so aufgeregt, daß ich des Auto gefunden hab’. Nur der Himmel weiß, wie verzweifelt ich gesucht habe! Ich wollte schon ein Detektivbüro beauftragen, die Besitzerin oder die Fahrerin des Autos ausfindig zu machen.«

      »Dann muß es wirklich was sehr Ernstes sein!« bemerkte Xaver Baumberger und unterdrückte ein Schmunzeln. »Also, Bursche! Du hast mir jetzt ja schon eine Menge erzählt. Nur net, wer du bist!«

      »Des kommt nur, weil ich so aufgeregt bin. Ich bin der Gustav Straubinger, der Gustl. Ich bin der Neffe vom alten Wilhelm Straubinger. Ich bin der älteste Bub von seinem Bruder. Der Onkel Willi und die Tante Traudel, die haben mir kürzlich den Straubinger Hof überschrieben, weil sie doch keine Kinder haben – also auch keine Erben.«

      »Mei, jetzt weiß ich es wieder! Richtig, du bist der Gustl! Als Kind bist du oft hier gewesen. Hast oft mit der Ria gespielt, unserer Tochter. Ja, ich hab’ schon gehört, daß der Willi den Hof an einen seiner Neffen gegeben hat. Des freut mich für dich, Gustl. Wolltest ja schon immer Bauer werden.«

      »Ja! Ich bin immer ein Landkind gewesen. Hab’ mich nie sonderlich wohlgefühlt in der Stadt. Der Vater freut sich auch, daß ich beim Onkel ein Nest gefunden hab’.«

      »Wie geht es deinem Vater?«

      »Dem geht es gut! Er ist glücklich in Kirchwalden. Er führt mit der Mutter das Geschäft für Haushaltswaren. Er ist glücklich und die Mutter auch. Die Großeltern helfen immer noch im Laden mit. Sie vergöttern meinen Vater, daß er in das Geschäft eingeheiratet hat. Einer meiner Brüder ist auch im Laden und wird des weitermachen. Ich gönne es ihm. Für mich ist des nix gewesen. Wenn ich morgens aufstehe, dann muß ich erst mal Stalluft schnuppern. Da komme ich mehr auf die Straubinger Großeltern raus. Ich bin in den Ferien und auch später im Urlaub immer bei Onkel Willi und Tante Traudel auf dem Straubinger Hof gewesen. Richtig alte Leute sind die ja noch net. Deshalb war ich sehr überrascht, als sie mich im Frühjahr gefragt hatten, ob ich Lust hätte, den Hof zu übernehmen. Sie haben ja leider keine Kinder.«

      »Ja! Aber jetzt haben s’ dich!«

      »Richtig! Sie sind auch glücklich drüber. Nun, gut! Verwöhnt haben mich die zwei immer schon, aber jetzt lesen sie mir jeden Wunsch von den Augen ab. Sie setzen auch viel Vertrauen in mich. Sie lassen mir wirklich freie Hand mit dem Hof. Oft ist es ja so, daß nach einer Hofübergabe an die nächste Generation die Alten immer reinreden. Des machen sie net. Auf der anderen Seite kann ich mir jeden Rat bei ihnen holen. Sie überlassen mir aber die Entscheidung. Die Tante kocht jeden Tag

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