Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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Je früher ich oben bin, desto besser. Ich habe mir gedacht, ich schaue auf dem Hinweg auf unserer Hochalm vorbei.«

      Traudel Straubinger stellte Gustl den Teller mit dem Essen hin. Es gab Pichelsteiner Eintopf. Er aß. Seine Tante und sein Onkel schauten ihm zu.

      »Des mag euch ja alles ein bissel sonderbar vorkommen. Aber ich habe da oben auf der Berghütte etwas zu regeln. Mir geht da seit Tagen etwas im Kopf herum. Das muß jetzt geklärt werden. So oder so!«

      »Mmm! So oder so! Und du willst mit uns net drüber reden?«

      »Ist vielleicht noch ein bissel früh! Es hat was mit einem Auto zu tun! Mit einem roten Sportwagen.«

      »Mei, dafür mußt auf die Berghütte? Des verstehe ich net. Es führt doch gar keine Straße auf die Berghütte hinauf.«

      »Des Auto steht auch net auf der Oberländer Alm. Des Auto ist in der Scheune vom Baumberger geparkt.«

      »Aha! Jetzt kommen wir der Sach’ schon näher. Laß mich raten, Bub.«

      »Ich kann dich net daran hindern, Onkel Willi!«

      »Des Auto gehört einem Madl!«

      »Des scheint so zu sein!« sagte Gustl langsam.

      »Aha! Was interessiert dich, Gustl? Des Auto oder des Madl?«

      Statt einer Antwort errötete Gustl. Seine Tante und sein Onkel schmunzelten. Sie stellten keine weiteren Fragen. Sie wollten ihren Neffen nicht noch mehr in Verlegenheit bringen. Er war kein Bursche, der viel redete, besonders nicht über Angelegenheiten, die er innerlich noch nicht ganz durchdacht hatte. So, wie es schien, gab es in der Angelegenheit Auto und Madl noch Fragen. Deshalb wollte er hinauf auf die Berghütte, vermuteten seine Tante und sein Onkel.

      Nach dem Essen tranken die beiden Männer noch einen Schnaps. Sie besprachen kurz die anstehenden Arbeiten auf dem Hof, die Willi übernehmen sollte. Dann zog sich Gustl zurück.

      »Scheint mir, daß sich der Bursche verliebt hat, Traudel. Wie denkst du darüber?«

      »Willi, ja! Da scheint etwas in Bewegung zu kommen. Ich werde morgen mal die Meta Baumberger besuchen. Vielleicht erfahre ich dann mehr.«

      »Des ist eine gute Idee, Traudel. Mach des!«

      Dann gingen die beiden auch schlafen.

      Gustl lag im Bett und schaute durch das offene Fenster hinaus. Er betrachtete den Mond, der silbern am Nachthimmel stand. Sein Herz klopfte. Er dachte daran, daß er das Madl morgen wiedersehen würde. Hoffentlich läuft sie nicht wieder fort. Gustl überlegte, was er sagen sollte. Vielleicht schaffe ich es, daß ich oben bin, bevor sie wach ist. Dann könnte ich mit Toni und Anna sprechen. Er rechnete sich aus, wie lange er für den Aufstieg brauchen würde, wenn er vorher noch auf der Straubinger Hochalm vorbeischauen würde.

      Die Turmuhr schlug Mitternacht. Gustl fand keinen Schlaf. Er stand auf und zog sich an. Er packte den Rucksack und stieg in sein Auto. Leise fuhr er vom Hof. Er hoffte, daß seine Tante und sein Onkel ihn nicht hörten.

      Eine halbe Stunde später hielt er vor der großen Almhütte, die zur Straubinger Hochalm gehörte. Es brannte noch Licht. Das wunderte ihn. Fröhliches Lachen drang aus den offenen Fenstern.

      Gustl schlich sich leise heran und spähte hinein. Der Senn, den er über Sommer angestellt hatte, feierte inmitten einer Gruppe junger Leute ein feuchtfröhliches Fest.

      Gustl ging über die Weide und kontrollierte den Stall. Was er sah, gefiel ihm nicht. Der Senn nahm seine Aufgabe offensichtlich zu leicht. Wenn man nicht alles kontrolliert, dachte Gustl. Ich muß jemand anderes suchen. Leise schlich er davon. Er ließ sein Auto im Leerlauf den Weg hinunterrollen. Erst dann schaltete er den Motor ein und fuhr weiter. Nach einigen hundert Metern bog er auf den Milchpfad ein. Das Gestein knirschte unter den Reifen, als der Jeep langsam die Serpentinen hinauffuhr.

      Gustl parkte auf der Wiese hinter der Oberländer Alm. Er schulterte seinen Rucksack, nahm die Stablampe in die Hand und wanderte den Bergpfad hinauf. Gustl ging vorsichtig. Es war Nacht und er kannte den Weg nicht gut. Als Junge war er oft mit Toni zum alten Alois hinaufgegangen. Aber das war lange her.

      Auf halber Strecke legte Gustl eine Rast ein. Er betrachtete den Sternenhimmel und den Mond. Er spürte den milden Nachtwind auf seinem Gesicht. Er war glücklich. Vielleicht betrachte ich bald mit dem Madl meines Herzens den Sternenhimmel, dachte er.

      Gustl blieb sitzen, bis das erste Morgenlicht hinter den Berggipfeln im Osten den neuen Tag ankündigte. Dann ging er weiter.

      *

      In der gleichen Nacht wälzte sich Agathe Bergmann unruhig im Bett.

      »Agathe, wenn du nicht schlafen kannst, dann nimm wenigstens Rücksicht auf mich. Ich muß morgen früh pünktlich und ausgeschlafen in der Apotheke stehen.«

      »Schatz, es tut mir leid, wenn ich dich gestört habe. Ich bin wegen Karoline so unruhig. Das Kind ist jetzt schon zwei Wochen fort und hat noch kein Lebenszeichen von sich gegeben. Sie hat weder angerufen, noch geschrieben. Ich bin so wütend, daß ich am liebsten selbst in dieses Waldkogel fahren würde.«

      »Agathe! Nein! Pascal wird Karoline besuchen. So haben wir es vereinbart.«

      »Weißt du, wann er fahren wird?«

      »Nein! Du kannst ihn ja morgen anrufen und ihn fragen. Jetzt schlafe, Agathe! Wenn du nicht schlafen kannst, dann brühe dir einen Baldriantee auf.«

      Berthold drehte sich auf die andere Seite und versuchte wieder einzuschlafen.

      Als Stunden später der Wecker läutete, war seine Frau schon auf. Neben seinem Frühstücksteller lag eine E-Mail. Sie war von Pascal. Darin teilte er mit, daß er nach Waldkogel fahren werde.

      »Siehst du, Berthold, Pascal ist auch unruhig! Hast du gelesen, was er geschrieben hat? Der Junge konnte auch keine Ruhe finden und ist heute nacht noch losgefahren. Mit Karoline muß etwas nicht stimmen. Ich spüre das – und Pascal muß das auch spüren.«

      »Agathe! Nun höre auf! Was soll diese Gefühlsduselei! Laß mich in Ruhe frühstücken. Karoline macht Urlaub. Darauf haben wir uns verständigt. Irgendwie kann ich auch verstehen, daß sie mal Abstand braucht.«

      »Wie soll ich das jetzt verstehen, Berthold?«

      »Agathe! Dramatisiere nicht jedes Wort von mir. Das Kind war einfach urlaubsreif, sonst nichts. Bei Pascal ist sie in besten Händen. Laß die Sache laufen! Er wird das schon machen! Sie lieben sich doch!«

      Agathe Bergmann seufzte nun, schwieg aber dann.

      Zur gleichen Zeit steuerte Pas-

      cal Hubschmidt seinen Sportwagen durch Waldkogel. Die Autobahn war in der Nacht wenig befahren gewesen. Er war sehr zügig vorangekommen. Es waren nur noch wenige Kilometer bis Waldkogel. Er wußte nicht, wo Karoline sich einquartiert hatte. Er erinnerte sich nur, daß sie damals in einem Wirtshaus mit Pension ein Zimmer hatten. An den Namen konnte er sich nicht mehr erinnern, irgend etwas mit »B«.

      Am Ortanfang von Waldkogel kam Pascal ein Traktor entgegen. Pascal hielt an und winkte. Der Traktor hielt.

      »Guten Morgen!«

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