Mami Staffel 4 – Familienroman. Diverse Autoren

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Mami Staffel 4 – Familienroman - Diverse Autoren Mami Staffel

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sie umgezogen, mit Blumen im Arm, und von einem ganzen Troß umgeben.

      »Wer sind diese Menschen?« raunte er ihr zu. »Schick sie weg.«

      »Unmöglich, Clemens, es sind die Veranstalter und Honoratioren der Stadt.« Sie wurden ihm vorgestellt. Man ging in den Speisesaal, wo die Tafel gedeckt war. Bianca pflegte immer erst nach dem Konzert zu speisen. Es gab diverse Köstlichkeiten, Champagnerpfropfen knallten dazu. Sie war auch hier strahlender Mittelpunkt, zeigte keine Anzeichen von Müdigkeit.

      Es war lange nach Mitternacht, als die Gesellschaft, etwas angeheitert, auseinanderging.

      Bianca verabschiedete ihren Mann vor ihrer Tür.

      »Ich hatte mir das ja etwas anders gedacht«, sagte Clemens.

      »Tut mir leid. Aber so geht das immer zu an einem solchen Abend. Ich gehöre nicht mir allein. Du bleibst doch bis übermorgen, und morgen bin ich frei. Ich werde schon mit euch frühstücken, aber bitte nicht vor zehn.« Sie gab ihm einen flüchtigen Kuß und verschwand in ihrem Zimmer.

      Bianca war reizend am nächsten Tag, zärtlich zu dem Kind, ganz liebevolle Gattin zu Clemens. Um

      die Mittagszeit unternahmen sie einen Spaziergang, eine glückliche Sandra zwischen sich. Den Nachmittag verbrachten sie in ihrem Appartement, zu dem ein Salon gehörte.

      »Ich streiche jeden Tag durch, bis du wiederkommst, Mama«, sagte Sandra. »Es sind noch vierzig Tage, hat Felix gesagt. Der kann schon rechnen.«

      »Es werden noch ein paar Tage mehr sein, Schätzchen. In einigen Städten wiederhole ich den Abend, weil nicht alle Platz bekommen haben.«

      »Du beabsichtigst die Tournée zu verlängern?« fragte Clemens betroffen.

      Als sie nur knapp bejahte, sagte er langsam: »Du nimmst dir sehr viel Freiheit, Bianca.«

      »Ich brauche sie, Clemens«, sagte sie kühn. Dabei sahen sie sich ernst und gerade in die Augen.

      »Ich habe meinen Urlaub geplant, wir wollten zusammen verreisen…«

      »Verschieb ihn«, sagte Bianca leichthin.

      »So einfach ist das nicht. Ich habe mich mit meinem Kollegen abgesprochen«, erwiderte Clemens mit gerunzelter Stirn.

      Seine Frau zuckte die Achseln. Sie sah auf Sandra, die mit ängstlichen Augen von einem zum anderen blickte.

      »Geh nach nebenan, Liebling, da steht ein Fernseher. Nachmittags sind doch Sendungen für Kinder, schau dir ein bißchen was an.«

      Sandra gehorchte. Das empfindsame Kind merkte wohl, daß da eine Mißstimmung aufkam. Bisher war alles so schön gewesen. Aber jetzt ärgerte sich der Papa, daß die Mama noch länger von zuhause fortbleiben wollte. Auch sie betrübte das sehr. Natürlich war sie sehr stolz auf ihre Mutter, zumal nach dem gestrigen Abend. Aber waren ihr all die vielen Leute denn wichtiger als sie und ihr Papa? Ein paar Tage länger… Aber wenn nun wieder Wochen daraus wurden?

      »Ich habe die Absicht«, begann Bianca, als sie allein waren, »mir von meinen Gagen ein Haus in Südfrankreich zu kaufen. Es ist ein äußerst günstiges Angebot, in traumhafter Lage.«

      Clemens glaubte nicht richtig gehört zu haben. »Was willst du mit einem Haus in Südfrankreich?« fragte er fassungslos.

      »Mich von Zeit zu Zeit dort erholen. Süden, Sonne, das Meer… Ich habe diese Gegend immer sehr geliebt.«

      »Wir haben doch ein schönes Haus«, hielt er ihr entgegen. »Kannst du dich dort nicht erholen zwischen deinen Konzerten? Genügt dir das auf einmal nicht mehr? Soll ich, soll Sandra, noch öfter auf dich verzichten als wir das ohnehin schon müssen?«

      »Ich höre schon wieder einen versteckten Vorwurf aus deinen Worten«, behauptete Bianca gereizt.

      »Der wohl nicht ganz unberechtigt ist«, sagte Clemens bitter.

      »Ihr könnt doch kommen, sooft ihr wollt. Es wird euch als Ferienhaus ebenso gehören wie mir«, erklärte sie, ohne seinen Einwurf zu beachten.

      »Das sind doch leere Worte. Ich habe meinen Beruf.«

      »Eben«, fiel sie ihm heftig ins Wort, »der dir genauso wichtig ist wie mir der meine. Warum versuchst du immer wieder, mich darin einzuschränken?«

      »Das tue ich doch gar nicht.« Clemens schüttelte den Kopf. Sie redeten im Kreis. Das wurde zermürbend wie schon so oft. Und nun auch noch dies: Ein Haus wollte sie kaufen, in dem sie sich »erholen« konnte. Ohne ihn. Ohne ihr Kind.

      »Vielleicht willst du ganz deine Freiheit haben.« Seine Stimme schwankte ein wenig. »Manchmal hört es sich fast so an, als würden wir dir allmählich zu einer Last. – Oder«, der Gedanke durchzuckte ihn jäh, »ist da vielleicht ein anderer Mann? An Verehrern fehlt es dir ja nicht.«

      »Es gibt keinen anderen Mann, und es wird auch nie einen anderen geben«, widersprach sie erregt. »Ich gehöre meiner Musik und dir. Ich hasse es nur, wenn du mir Vorschriften machen willst. Warum soll ich mir nicht ein Haus in Südfrankreich kaufen, wenn es mir gerade so gefällt.« Herausfordernd sah sie ihn an.

      In diesem Augenblick kam Sandra von nebenan. »Ich mag nicht fernsehen«, klagte sie. »Ich möchte bei euch sein.« Und sie lehnte sich gegen ihre Mutter, die im Sessel saß.

      »Ja, Schätzchen, ist ja gut.« Bianca streichelte das kleine Gesicht. »Ist ja alles gut…«

      Mit einem dunklen Blick sah Clemens auf die beiden, die ihm das Liebste auf der Welt waren. Nichts war gut. Sie entfernten sich voneinander, und er wußte nicht, wie er das aufhalten sollte.

      *

      »Ingeborg ist zu ihrer Tante nach Karlsruhe gefahren«, sagte Bertold Basler. »Die ist nach ihrer Operation noch nicht so recht auf dem Posten, da will sie sich ein bißchen um sie kümmern an diesem Wochenende. Morgen abend kommt sie wieder. Gibt es einen besonderen Grund für deinen Anruf?«

      »Nein, ich wollte mich nur mal wieder melden, weil ich länger nichts von dir gehört habe«, gab Beate zurück. Eine Alarmglocke hatte bei ihr angeschlagen. War Ingeborg wirklich bei ihrer Tante? Sie erinnerte sich nicht, daß da jemals ein besonders herzliches Verhältnis bestanden hatte.

      »Ja, in der Praxis ist immer viel zu tun, manchmal kommt sie sehr spät nach Hause«, hörte sie den Mann ihrer Freundin sagen.

      Oh, du ahnungsloser Engel, dachte sie.

      Aber möglichst leichthin bemerkte sie: »Dann müßt ihr also sehen, wie ihr allein zurechtkommt, ihr beiden Männer. Ich wollte heute nachmittag mit Felix ins Freibad fahren. Es ist ja heute schon fast sommerlich warm.«

      »Das ist eigentlich eine gute Idee«, stimmte Bertold ihr zu. »Da könnte ich mich doch mit Uli anschließen.«

      »Natürlich, wenn ihr Lust habt«, sagte Beate lebhaft. »Felix wird sich freuen, wenn er Gesellschaft hat.«

      »Ich hole euch ab. Um zwei, paßt das?«

      Es paßte. Sie verstauten ihre Badesachen in Bertolds Wagen, die Söhne hatten sich gleich viel zu erzählen.

      Es

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