Perry Rhodan 3082: Ein kalkuliertes Risiko. Kai Hirdt

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Perry Rhodan 3082: Ein kalkuliertes Risiko - Kai Hirdt Perry Rhodan-Erstauflage

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in die Geschichte dieses Kriegs eingehen als Machtdemonstration.«

      Da Valgathan runzelte die Stirn.

      »Zum Wohl der Baronien«, beantwortete er die unausgesprochene Frage. »Wenn wir die Ladhonen nur verhalten bekämpfen, könnten sie den Fehlschluss ziehen, dass wir zu mehr nicht in der Lage sind. Dann werden sie den vermeintlichen Vorteil nutzen wollen und mit ihrer ganzen Flotte angreifen. Wenn wir nicht hart zuschlagen, haben wir bald eine Schlacht am Hals, die wir nicht führen wollen.« Er lächelte gequält. »Auch wenn wir dadurch ein paar Informationen herausgeben, die ich gerne ein wenig länger für mich behalten hätte.«

      Niemand außer da Valgathan verstand, worauf er anspielte. Und niemand fragte nach, denn alle anwesenden Offiziere arbeiteten hoch konzentriert an den Gefechtsstationen.

      »Schwere Geschützstellungen kampfbereit«, meldete Ver'ark del Ties von der Feuerleitstelle. »Die Owes'Coort-Strahler ...«

      »Nein, wir müssen sofort Wirkungstreffer erzielen«, unterbrach agh Fermi. »Die Transformkanonen legen einen Bombenteppich. Zugleich Thermo- und Intervallfeuer im KN-Modus, in zufälliger Abfolge. Sie sollen ihre Schirme nicht kalibrieren können. Wir machen sie kampfunfähig, wenn möglich. Ansonsten vernichten.«

      Die Owes'Coort-Strahler, für die sich der sperrige Spitzname Alles-Verneiner eingebürgert hatte, gehörten zu den stärksten Waffen von Schiffen der GAUMAROL-Klasse. Sie schufen im Zielgebiet Antimaterie, die mit der dort vorhandenen Materie reagierte und eine gewaltige Explosion auslöste. Allerdings musste man diese Waffe auf die Feindschiffe kalibrieren, um die größtmögliche Wirkung zu erzielen. Falls die Antimaterie nicht genau spiegelbildlich auf die Zielmaterie abgestimmt war, entfaltete der Strahler zwar immer noch eine eindrucksvolle Zerstörungskraft, aber erreichte eben nicht das Maximum.

      Da die genaue Beschaffenheit von Ladhonenraumern immer noch ein gut gehütetes Geheimnis dieses Volkes war, ließ sich die Waffenwirkung nur im laufenden Gefecht über Versuch und Irrtum optimieren. Das wollte agh Fermi jedoch nicht. Er wollte einen schnellen Schlag, der die Ladhonen und alle andere Parteien im System nachhaltig davon überzeugte, sich besser nicht mit den Arkoniden anzulegen.

      »Gegenfeuer nach eigenem Ermessen, sobald sie den ersten Schuss abgeben«, befahl agh Fermi dem Ver'ark an den Waffenkontrollen.

      Da Valgathan unterstrich die Order mit einem knappen Nicken. In den anderen Schiffen ihres kleinen Verbands würden die Kommandanten agh Fermis Befehle an ihre Offiziere weitergeben. In der TARTS hörten die Adressaten direkt, was verlangt wurde. Da Valgathan verzichtete darauf, sich in die Befehlskette einzuschalten, obwohl es ihr Recht gewesen wäre.

      Die erste Energiebahn strahlte auf: ein überlichtschneller Thermostrahl, der in den Paratronschirm der TARTS schlug.

      Die Reaktion fiel so massiv aus, wie agh Fermi es verlangt hatte. Die Transformbomben schufen neue, kurzlebige Sonnen in der Flugbahn der Ladhonenraumer. Thermostrahlen und Beschuss der Intervallkanonen prasselten zusätzlich auf die gegnerischen Schiffe ein, jeweils im schirmbrechenden Konstantriss-Nadelpunkt-Modus.

      Bisher hielten die Defensivmechanismen der Ladhonen stand. Angesichts der Härte des Gegenschlags mochte sich das bald ändern. Aber das dauerte zu lange für die Machtdemonstration, die agh Fermi im Sinn hatte.

      »Konzertierter Einsatz der Hyperpulswerfer«, rief er, einer plötzlichen Eingebung folgend. »Zielgebiete abstimmen für möglichst flächendeckenden Beschuss der gegnerischen Einheiten!«

      In der Nähe der TARTS standen insgesamt 32 arkonidische Einheiten: drei weitere GAUMAROL-Raumer, sonst kleinere Einheiten der DAGOR-, YILLD- und CARAN-Klasse. Davon verfügten nur die CARANS nicht über den benötigten Waffentyp. Die GAUMAROLS hatten je 48 Geschützstellungen mit Hyperpulswerfern, die DAGORS 16 und die YILLDS immerhin zwei pro Einheit an ihren Polkappen.

      Das machte 206 Hyperpulswerfer. Gut die Hälfte davon ließ sich auf die Ladhonen ausrichten. Feuerten alle gleichzeitig auf leicht überlappende Zielzonen, konnten sie in einer gewaltigen Raumkugel einen Hypersturm entfachen, der fast den kompletten ladhonischen Verband einschloss.

      »Exzellenter Einfall«, lobte da Valgathan.

      »Sofern es funktioniert«, gab agh Fermi zurück.

      Es funktionierte.

      Die energetischen Impulse des Hypersturms störten höherdimensionale Technik innerhalb seines Wirkungsradius. Ein einzelner Schuss hätte einen Kampfraumer eigentlich nicht nachhaltig stören sollen – üblicherweise setzte man auf Dauerpunktfeuer aus vielen Geschützbatterien statt einer groß gestreuten Breitseite. Aber die Hypertechnik der Ladhonenschiffe war vorgeschädigt, genau wie die aller anderen Einheiten, die vom Auftauchen des Sternenrads in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Dass die Raumer wieder kämpfen konnten, hieß nicht, dass sämtliche Redundanzsysteme voll einsatzfähig wären.

      Tatsächlich zerfiel die Formation der Ladhonen sofort. Es gelang nicht mehr allen Schiffen, die Manöver des Verbands nachzuvollziehen. Ihre Schirme konnten dem folgenden Konstantriss-Nadelpunkt-Beschuss nichts mehr entgegensetzen, sodass die ersten Antriebssektionen in hellen Flammen aufgingen. Die drei am stärksten getroffenen Einheiten flohen mit Nottransitionen.

      »So habe ich mir das vorgestellt«, lobte agh Fermi.

      Zwei weitere ladhonische Einheiten brachten sich in Sicherheit. Fünf insgesamt erledigt. In den ersten Momenten des Gefechts hatte der Gegner schon zehn Prozent seiner Einheiten verloren, der Rest war nur noch eingeschränkt einsatzfähig. Er würde in kürzester Zeit ...

      »Transition«, rief der Orter. »Sie sind alle gleichzeitig gesprungen!«

      »Die THORA!«, rief da Valgathan.

      Fermi fluchte still. Er hatte sich hereinlegen lassen, oder er hatte zumindest den Ausweichplan der Ladhonen nicht durchschaut. Da sie dem Flaggschiff der Arkoniden nicht beikommen konnten, griffen sie nun die terranische Einheit mit ihren Begleitschiffen an. Das Manöver gegen die TARTS hatte sie dabei so dicht an die THORA herangebracht, dass hochpräzise Sprünge möglich waren. Die Ladhonen fielen direkt in Angriffsformation wieder in den Normalraum zurück.

      Die THORA hatte ihre Funktion im System nicht offiziell erklärt. Die Liga Freier Galaktiker, der das Schiff angehörte, war keine Partei des schwelenden Konflikts, sondern neutraler Beobachter. Dass Atlan da Gonozal, Mascant der arkonidischen Flotte, an Bord war, wusste niemand außerhalb der THORA, ihrer drei Begleitschiffe SYKE, KARYA und BALANOS und natürlich der TARTS. Was also sollte diese Attacke?

      Von einst 44 Ladhonen waren 36 kampffähig. Zu viel für die vier Terraner.

      Das sahen auch die positronisch-biologischen Roboter so. Ihre 1200 BOXEN, die seit sieben Tagen im System standen und ihre erste Schlacht bereits hinter sich hatten, setzten sich in Bewegung und sprangen der THORA bei.

      Darauf reagierten die Naats: Knapp 2000 ihrer Schiffe verließen die Formation und beschleunigten.

      Nun trat genau das ein, was agh Fermi befürchtet hatte: Die Lage eskalierte, in wenigen Zentitontas würde eine gewaltige Schlacht zwischen Sternenrad und Bleisphäre toben. Es gab nur eine Chance, das zu verhindern.

      »De-Keon'athor agh Fermi an alle arkonidischen Einheiten«, begann er seinen Rundruf. »Wir legen einen Sperrriegel zwischen die Naats und die Liga-Einheiten. Alle unsere Einheiten beteiligen sich an dem Manöver. Einsatz der Owes'Coort-Strahler, sobald sich die Naats auf zwei Lichtsekunden annähern.«

      Die Owes'Coort-Strahler

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