Perry Rhodan Neo 236: Das Ei der Loower. Lucy Guth

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Perry Rhodan Neo 236: Das Ei der Loower - Lucy Guth страница 10

Perry Rhodan Neo 236: Das Ei der Loower - Lucy Guth Perry Rhodan Neo

Скачать книгу

hatte Sud als Letzte einen Fuß auf den Boden des Gangs gesetzt, erklang eine Stimme. Sie schien weiblich zu sein, und sie sprach zu Rhodans Erstaunen perfektes Englisch.

      »Eindringlinge – legitimieren Sie sich!«

      Rhodan wechselte einen Blick mit Gucky, der in einer Geste der Überraschung die Schultern hob. »Ich kann niemanden espern«, sagte der Ilt.

      »Wer spricht da?«, fragte Rhodan und machte einen weiteren Schritt in den Gang hinein. Seine Stimme hallte unwirklich in der Neuneckröhre wider, die das Raumschiff wie ein Rückgrat zu durchziehen schien.

      »Keinen Schritt weiter, Eindringling«, erklang wieder die Stimme. Sie schien von überall gleichzeitig zu kommen. »Legitimieren Sie sich, sonst werde ich geeignete Maßnahmen einleiten.«

      Na, das nenne ich einen herzlichen Empfang!

      Das Expeditionsteam stand wie erstarrt. Niemand wagte, sich zu rühren.

      »Ich legitimiere mich ungern Fremden gegenüber«, äußerte Rhodan. »Woher soll ich wissen, dass Sie das Recht haben, eine Legitimation zu fordern?« Oder was für dich eine Legitimation darstellt ... Rhodan war gespannt, wie die Fremde auf dieses Argument reagieren würde.

      Es dauerte einen Augenblick, dann sagte die Stimme: »Ich bin Myadra. Ich trage die Verantwortung für dieses Schiff. Legitimieren Sie sich.«

      Rhodan blieb ruhig. »Myadra also. Was genau fordern Sie von uns?«

      »Legitimieren Sie Ihre Anwesenheit an Bord der DONDERVAND, Eindringlinge.« Die Stimme klang unaufgeregt, fast teilnahmslos. Rhodan gelangte immer mehr zu der Überzeugung, dass er nicht mit einem Lebewesen sprach.

      »Nun, mein Raumschiff, die CREST II, hat die ... DONDERVAND, wenn Sie dieses Kegelschiff damit meinen, vor dem sicheren Ende bewahrt.« Rhodan hob in einer beruhigenden Geste die Hände. »Wären wir nicht gekommen, wären Sie früher oder später in das Schwarze Loch gezogen worden.«

      Wieder dauerte es einige Sekunden. »Das ist korrekt. Insofern ist Ihre Anwesenheit teillegitimiert.«

      »Wie beruhigend«, entfuhr es Hawk. Rhodan hatte den Eindruck, dass der Oxtorner die Situation auf surreale Weise genoss.

      »Woher kennen Sie unsere Sprache?«, fragte Rhodan.

      »Ich habe die Datenbanken Ihres Schiffs durchforstet und dieses Englisch erschien mir die gängigste Sprache in Ihrer Kultur zu sein, deswegen habe ich sie in meine Speicher übernommen.«

      Rhodan stieß ein Schnaufen aus. »Du bist die Schiffspositronik! Das erklärt einiges.«

      »Das bin ich. Ich danke Ihnen im Namen der Besatzung für die Rettung. Jetzt dürfen Sie wieder gehen.«

      Gucky gab einen schrillen Pfiff von sich, der Erheiterung oder Empörung bedeuten konnte. »Das ist eine sehr unhöfliche Positronik!«

      »Ich glaube, das ist mehr als eine einfache Positronik.« Sud fuhr mit den Fingern über ihr Intarsium, das seltsame Metallstück, das seit Jahrzehnten mit ihrer Schläfe verschmolzen war. »Mir fallen im Duktus und in der Argumentationsweise Ähnlichkeiten zu SENECA auf. Ich glaube, das ist eine Künstliche Intelligenz. Und zwar eine, die diese Bezeichnung verdient.«

      Rhodan drehte sich verblüfft zu Sud um. Das Mentamalgam hatte jüngst ein besonderes Verhältnis zur Bordpositronik der CREST II entwickelt, als SENECA über ihr Intarsium direkt Kontakt zu ihr aufgenommen hatte.

      Ehe er eine entsprechende Frage stellen konnte, meldete sich Myadra wieder zu Wort. »Ich muss Sie enttäuschen. Die Positronik, die Sie SENECA nennen, liegt in ihrer Evolution weit hinter mir. Ich bin das Produkt einer extrem hoch entwickelten Technik.«

      »Wenn das wirklich so ist, werden Sie unsere Hilfe nicht ausschlagen.« Rhodan machte einen vorsichtigen Schritt nach vorn. »Wir wissen, dass etwas nicht stimmt. Ganz offensichtlich ist das Schiff manövrierunfähig. Was ist mit der Besatzung geschehen?«

      »Ich bin nicht befugt, Ihnen darüber Auskunft zu erteilen.« Myadra klang abweisend, soweit das für eine Positronik möglich war. »Doch ich stimme Ihnen zu, dass die DONDERVAND Instandsetzungen benötigt, die ich nicht leisten kann.«

      »Was stimmt mit dem Schiff nicht?«

      »Ich habe nicht genug Daten, um diese Frage zu beantworten. Wenn ich es wüsste, könnte ich das Problem beheben.«

      Denkt Myadra, sie müsse sich für ihr Versagen verteidigen?

      »Also dürfen wir uns ein wenig umsehen?« Hoffnungsvoll wagte Rhodan einen weiteren Schritt vorwärts. Da er weder von Energiestrahlen geschmort noch von Kampfrobotern attackiert wurde, sah er das als positives Zeichen. Er ging ermutigt weiter, die anderen folgten ihm.

      »Ich warne Sie, Eindringlinge!«, erklang Myadras Stimme erneut. Sie klang irgendwie ... verschnupft. »Wenn Sie ins Schiff vordringen, werden Sie sich an meine Anweisungen halten – oder die Konsequenzen tragen müssen. Sie können den Sauerstoff Ihrer Anzugsysteme sparen. Die Umgebung ist für Ihre Spezies verträglich.«

      »In Ordnung, wir halten uns an Ihre Vorgaben«, versprach Rhodan. Um seinen guten Willen zu beweisen, öffnete er seinen Helm. Die anderen machten es ebenso. »Was ist mit der Mannschaft? Gibt es Überlebende?«

      »Dazu kann ich keine Auskunft geben.«

      Seltsam ... Wenn alle tot wären, könnte die Positronik uns das sagen. Und aus irgendeinem Grund hat sie Interesse daran, dass wir ihr und dem Schiff helfen.

      Der Gang war dazu geeignet, Klaustrophobien hervorzurufen. Selbst Rhodan, der sich nicht wie Hawk ducken musste, fühlte sich unwohl. Das dunkelorange Licht ließ alles aussehen wie in Blut getaucht, und ihre Schritte erzeugten einen dumpfen Widerhall. Außerdem mochte die Luft zwar atembar sein, aber sie roch metallisch, was den Eindruck von Blut verstärkte. Was Rhodan am meisten zu schaffen machte, waren die seltsamen Schwerkraftverhältnisse: Wechselte man im Gang die Seite, war es, als nähme man den Schwerkraftvektor mit sich. Dadurch konnte problemlos ein Teammitglied an der »Decke« gehen, während ein anderes quer an der Wand entlangstapfte.

      »Das müssen individuelle Schwerkraftgeneratoren sein«, staunte Sud.

      Am ersten Schott, zu dem sie kamen, hielt Rhodan an. »Was befindet sich dahinter?«, fragte er.

      »Der Hangar.«

      »Können wir ihn uns ansehen?«

      »Wenn es sein muss, Eindringlinge.«

      Während Rhodan das Schott untersuchte, um herauszufinden, wie es sich öffnen ließ, murrte Gucky: »Dafür, dass wir ihr den positronischen Hintern gerettet haben, ist Myadra ganz schön undankbar.«

      »Ich denke nicht, dass Künstliche Intelligenzen so etwas wie Dankbarkeit kennen.« Sud trat an Rhodans Seite und inspizierte die Pforte ebenfalls. Sie war pechschwarz, an einer Stelle jedoch nicht glänzend, sondern matt. Sud legte ihre Hand darauf.

      Das Schott glitt lautlos zur Seite und verschwand in der Wand. Vor ihnen öffnete sich eine weitläufige Halle, an der Außenwand befand sich das Tor, das sie von der Space-Disk aus gesehen hatten. Auch der Hangar war in das seltsame, dunkle Orange getaucht, das den Gang dominierte.

      »Das könnte glatt

Скачать книгу