Perry Rhodan Neo 236: Das Ei der Loower. Lucy Guth

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Perry Rhodan Neo 236: Das Ei der Loower - Lucy Guth Perry Rhodan Neo

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ehe sie uns auf die Spur kommen.« Perry Rhodan fasste nach Thoras Hand und drückte sie kurz. Er wusste, dass sie es nicht schätzte, ihre Beziehung in der Zentrale öffentlich zu zeigen, aber manchmal war es nötig. Genau wie in diesem Moment: Thora genoss die kurze Berührung wie eine stärkende Umarmung.

      »Noch ist das Omnitische Herz nicht in Ortungsreichweite.« Mit gerunzelter Stirn rief Thora eine dreidimensionale Karte des Gebiets auf, die der Omnit in die Positronik gespeist hatte. »Diese Daten sind wirklich mehr als dürftig ...«

      »Ma'am, ich habe hier etwas Ungewöhnliches!«, meldete sich Maas.

      Sofort war Thora Rhodan da Zoltral alarmiert. »Die Shafakk?«

      »Nein, Ma'am. Es ist ein sehr schwaches Funksignal ...« Sarah Maas wandte der Arkonidin so ruckartig den Kopf zu, dass ihre zu einem Pferdeschwanz gebundenen braunen Haare wippten. »Ein automatischer Notruf!«

      5.

      Perry Rhodan

      »Können Sie uns Genaueres über den Notruf sagen?«, fragte Perry Rhodan. »Zu seinem Ursprung vielleicht?«

      »Ja und nein, Sir.« Sarah Maas fuhr mit den Fingern durch das größte Holo vor ihr. »Ich kann Ihnen die Koordinaten nennen, von denen er gesendet wird – was angesichts der zahlreichen überlappenden elektromagnetischen Felder in diesem Sektor beinahe ein Wunder ist.«

      »Das ist doch schon was.« Rhodan wandte sich an seine Frau. »Thora ...«

      »Natürlich helfen wir, wenn wir können«, sagte die Arkonidin. »Dazu würde ich aber gern mehr wissen.«

      »Laut der Messdaten ist die Signalquelle ganz in der Nähe, ziemlich dicht an einem kleinen Schwarzen Loch.« Maas vergrößerte ein Hologramm, das den Standort der CREST II und den Ursprung des Notrufs zeigte. »Die Sendestärke ist so schwach, dass es reines Glück war, dass wir den Funkruf überhaupt registriert haben.«

      Thora zögerte. Rhodan ahnte, was sie umtrieb: Die Befürchtung, dass die Shafakk die Menschen aufspürten, wenn das Expeditionsschiff zu lange an einem Ort verweilte. Er trat näher an seine Frau heran. »Es ist wahrscheinlich für uns von Vorteil, wenn wir dem nachgehen.« Er deutete auf den Emotionauten, der sich die Schläfen rieb. »Kosum braucht dringend eine Pause. Wir könnten in der Umgebung Deckung vor den hyperenergetischen Ferntastsystemen der Shafakk suchen und so zumindest ein paar Augenblicke der Erholung für uns herausholen.«

      Thora nickte langsam. »Du hast recht«, sagte sie leise. Laut fuhr sie fort: »Nun gut, machen wir uns auf den Weg dorthin, Mister Kosum.« Sie gab dem Piloten ein Zeichen.

      »Das halte ich für eine schlechte Idee«, protestierte Bingdu. »Es ist viel zu gefährlich, von dem Kurs abzuweichen, den ich berechnet habe – nur um irgendeinem ominösen Notruf zu folgen.«

      »Das mag sein, aber an Bord der CREST II pflegt man auf Notrufe zu reagieren.« Zusätzliche Erklärungen hielt Thora wohl für überflüssig, denn sie verschränkte in einer endgültigen Geste die Arme vor der Brust.

      Bingdu war es nicht gewöhnt, dass man ihm widersprach, und war davon offenbar so irritiert, dass er schwieg.

      Rhodan wandte sich wieder der Ortung zu. »Weitere Erkenntnisse, Miss Maas?«

      Die Ortungsoffizierin schüttelte den Kopf. »Nein, Sir. Wer das Signal gesendet hat, weiß ich nicht – die Signatur ist völlig fremdartig. Der Notrufcode ist laut Merkoshs Daten sehr alt und im Omnitischen Compariat nicht mehr gebräuchlich.«

      Bingdu trat an ihre Seite und studierte die eingehenden Funkimpulse, ließ sie sich auch akustisch vorspielen. Für Rhodan war es einfach nur ein unverständliches Quietschen. Der Omnit schien mehr darin zu erkennen. »Sie haben recht. Dieser Code ist nicht einfach nur alt – er ist geradezu antik. Ich kenne diese Notrufart nur aus Archiven. Dieser Typus wird seit Jahrzehntausenden nicht mehr gesendet.« Er drehte sich zu Thora um. »Das bestärkt mich in meiner Überzeugung, dass wir den Ruf ignorieren und unseren Weg zum Omnitischen Herzen fortsetzen sollten.«

      »Dann hat diese Information unterschiedliche Wirkungen auf Sie und mich«, erwiderte Rhodan. »Ich persönlich bin neugierig darauf, wer dort um Hilfe bittet. Außerdem können wir alle eine Atempause gebrauchen.«

      »Aber verstehen Sie denn nicht?« Bingdu kräuselte den Rüsselmund. »Entweder es ist eine Falle von Feinden, die die aktuellen Frequenzen und Signaturen nicht kennen, oder es ist ein uralter Ruf und dann ist dort ohnehin niemand mehr zu retten. Den Umweg zu machen, ist auf jeden Fall sinnlos, wenn nicht sogar gefährlich.«

      »Das werden wir sehen«, beschied Thora.

      Hinter ihr öffnete sich das Eingangsschott, und Gucky kam in die Zentrale. Er wirkte müde, sein Fell war struppig und glanzlos, aber er knabberte bereits wieder an einer Karotte. Er ließ sich neben John Marshall und Josue Moncadas in jenem Bereich nieder, für den sich bereits auf den Vorgängerschiffen der CREST II die Bezeichnung »Mutantenlounge« eingebürgert hatte.

      Thora lächelte ihm zu und sagte dann, an Bingdu gewandt: »Nicht jede Entscheidung muss mit Vernunft begründet sein.«

      Ihr Ziel kam bald darauf in Reichweite. Maas projizierte die Daten der Ortungssysteme umgehend ins Außenbeobachtungsholo. »Das Signal stammt von einem Raumschiff«, informierte Maas. »Es ist wohl zu nah an das Schwarze Loch geraten und droht von dessen Gravitation eingefangen und verschluckt zu werden!«

      »Wenn wir den Traktorstrahl einsetzen wollen, müssen wir näher heran«, verkündete Gabrielle Montoya.

      »Das ist zu riskant!« Bingdu hob warnend die Hände.

      »Keine Sorge«, beschwichtigte Thora. »Natürlich werden wir die CREST II nicht gefährden. Kosum, vorsichtig annähern, bis wir in Traktorreichweite sind. Beim geringsten Anzeichen, dass wir in das Gravitationsfeld des Schwarzen Lochs geraten könnten, geben Sie Gegenschub. Miss Maas, funken Sie das Schiff an, wir wollen die Fremden nicht erschrecken.« Thora sprach ruhig, wirkte aber abgelenkt.

      Tauscht sie sich mit ihrem Logiksektor aus?, rätselte Rhodan. Er hatte sich noch nicht vollständig daran gewöhnt, dass Thora nun einen Extrasinn hatte. Früher hatte sich seine Frau stets als Erstes mit ihm besprochen. Nun war er in dieser Hinsicht an zweite Stelle gerückt. Nicht, dass er eifersüchtig war – das wäre albern gewesen –, aber seltsam fand er es trotzdem.

      Doch es war nicht der Logiksektor, der Thoras Aufmerksamkeit forderte, das erkannte Rhodan an ihren nächsten Worten.

      »Vergrößern Sie das Bild, Miss Maas«, forderte die Arkonidin. »Ich will das Raumschiff sehen.«

      Maas gehorchte, und sofort füllte ein riesiges, wenngleich etwas unscharfes Bild das Hauptholo. Die Darstellung wurde ein paar Sekunden später deutlicher, was Rhodan daran erinnerte, mit welcher Geschwindigkeit die CREST II unterwegs war, selbst wenn sie »Schneckentempo« flog.

      Am Rand des Schwarzen Lochs schwebte ein Raumfahrzeug in Form eines Spitzkegels. Diese Bauart kam Rhodan vage bekannt vor. Er rief sich die Daten auf, die SENECA automatisch berechnete. Das Schiff war genau 200,02 Meter lang und durchmaß an seiner kreisförmigen Basis 53,3 Meter.

      »Wir sind in Reichweite«, meldete Montoya.

      »Traktorstrahl!«, befahl Thora knapp. Sie musterte das Holo fasziniert.

      »Jawohl,

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