Passwort zur Seele | Erotischer SM-Roman. Alexandra Gehring

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Passwort zur Seele | Erotischer SM-Roman - Alexandra Gehring BDSM-Romane

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durch das Plastik auf seine hochgehaltene Hand, musste ihre verwässerten Augen bewusst aufreißen. Es dauerte einige Sekunden. Alles war unwirklich, schwammig, unscharf.

      »Drei.«

      Zufrieden lief er um sie herum, betrachtete das Objekt seiner Züchtigung. Rücken, Arsch und Titten hatte er gezeichnet. Sie war am Ende, konnte nicht mehr, stand auf sichtbar zittrigen Beinen. Er hatte die Erfahrung, wusste, wann er eingreifen musste, wusste, wann es reichte. Nochmals einige Sekunden. Er war in seinem Element. Blitzartig riss er ihr die Tüte vom Kopf.

      Kräftig hustend, nach Luft ringend, war sie an ihre Grenzen gekommen. Die Haare klebten ihr am Kopf, ihre wenige Schminke war verlaufen. Er sah in ein leeres, ausgebranntes, Gesicht. Sie hustete mehrfach. Es war sein Werk, wie liebte er diesen Anblick.

      Keuchend zog sie die Luft ein. Benommen schaute sie ihn mit glasigen Augen an.

      »Was soll das? Habe ich dir gesagt, du sollst mich ansehen?«

      Trotz ihres Zustandes wusste sie sofort, dass sie einen Fehler begangen hatte, der Konsequenzen haben würde.

      Schnell senkte sie den Kopf nach vorn, ging in die devote Grundhaltung zurück. Mit offenem Mund atmete sie tief und bewusst, versuchte, nicht zu hyperventilieren. Ihr war bewusst, sie musste schnellstens den Puls senken, ruhiger werden, sich mehr fallenlassen, sich erden.

      »Ohne deinen Fehler hätte ich die Klammern endgültig entfernt. So aber nicht!« Er nahm die Brustklammern ab.

      Ein heftiger Aufschrei. Das Entfernen erzeugte einen kurzen, intensiven Schmerz, den sie nur zu gut kannte. Dann setzte er die Klammern erneut an. Sie verkrampfte, stöhnte, jammerte anhaltend. In diesen Sekunden hasste sie ihn. Es tat ihr gut, ihn zu hassen. Tränen liefen über ihre Wangen. Ihr Denken, ihre Reaktion, alles lief wie in Zeitlupe ab.

      Genussvoll schaute er auf mitgenommene, tiefrote Nippel. »Schau mich an!«

      Er schaute in ein ausgemergeltes Gesicht, in stark gerötete Augen, unterlegt mit dunklen Augenringen, löste die Klammern, ließ sie eine Zeitlang einfach so stehen.

      »Trink jetzt!«

      Nach einem kräftigen Schluck, schüttete sie etwas Wasser über ihr Gesicht. Wie gut das tat! Ihr Herz klopfte, ihr Puls raste. Sie taumelte, war benommen, musste unbedingt versuchen, ihren Kreislauf zu stabilisieren. Wieder Tränen, wieder ein unkontrollierbarer, emotionaler Ausbruch. Aber da war auch noch ein anderes, unbeschreibliches Gefühl.

      ER war da, führte sie, ließ sie leiden, ließ sie taumeln. Was für eine Achterbahnfahrt ihrer Gefühle.

      Schmerz ...Wut ... Hass ... Stolz ... Lust ...Wille ...

      Sie wollte es ihm beweisen, wollte seinen Respekt, zog daraus ihre Kraft.

      »Gib mir die Flasche!«, verlangte er.

      Nochmals band er ihre Hände an den Strick, betätigte die Kurbel, ließ sie aber flach auf den Beinen stehen.

      Nicht noch einmal, ging ihr durch den Kopf. Das konnte er nicht machen. Mit weichen Beinen, nach oben gestreckten Händen ließ er sie stehen.

      »Noch fünf mit dem Rohrstock!«

      Sie hatte ihre Augen geschlossen, als der letzte Hieb sie in den Seilen hängend traf.

      »Fünf Minuten Pause!«, erklärte er der völlig Erschöpften.

      Der Spot wurde abgeschaltet, der Raum lag in vollkommener Dunkelheit. Er ließ sie in dieser Position stehen, verließ den Raum. Absolute Stille.

      Die Dunkelheit tat ihrer Psyche nicht gut. Er wusste das. Ihr Körper brannte. Wirre Gedanken gingen ihr durch den Kopf. Was kam nach der Pause? Hatte sie sich doch überschätzt? Es reichte. Sie war unsicher, war sich nicht sicher, ob sie die Kraft für eine Fortsetzung noch hatte. Dann wieder dieses dumpfe Gefühl der Leere. Sie senkte ihren Kopf auf ihre Brust, schloss die Augen, eine kurze Erholung. Deutlich hörte sie ihr Herz pochen.

      ***

      Fünf Minuten später kam Lars zurück, schaltete die sich am Balken befindenden zwei Rotlichtstrahler ein und dimmte sie etwas herunter. Dann trat er hinter Melanie, fuhr mit seinen Fingern langsam, fast zärtlich, über ihren Rücken, ihren Arsch, hob ihre Haare an, betrachtete ihren verschwitzten Nacken. Sanft fuhr er mit zwei Fingern über ihre Schultern und ihre Oberarme.

      Ihre Härchen stellten sich auf, ein Kribbeln durchzog ihren Körper. Wiederholt fuhren seine Finger behutsam, sinnlich von oben nach unten über ihre Wirbelsäule, dann spielerisch über ihre total gestriemten Arschbacken, ließ sie zusammenzucken.

      Sie schloss die Augen, spürte, wie hoch sensibilisiert sie war. Er berührte ihre Haut, trat vor sie, strich gefühlvoll über ihre linke, dann über ihre rechte tiefrot gezeichnete Titte, berührte nur leicht ihre Nippel.

      Ein Schauern, diesmal nicht aus Schmerz. Die Stille im Raum ließ sie ihren Herzschlag hören. Was für ein exzentrischer Mann, was für ein emotionaler Moment!

      Wieder schaute er sie von allen Seiten an, trat dann hinter sie, umarmte Melanie, drückte seinen Körper für einige Sekunden an den ihren. Mit zittrigen Beinen, einem bebenden Körper, genoss sie diese Sekunden. Jetzt müsste sie ihn spüren. Er hatte keine Erektion. Was ging in seinem Kopf vor?

      Begutachtend lief er wortlos um Melanie herum, nahm etwas Öl, begann Rücken, Arsch und Titten damit abzutupfen. Besonders kümmerte er sich um ihre Nippel.

      Sie spürte ein unangenehmes Brennen, nahm jede Berührung schmerzhaft wahr ... aber ihr Ego jubelte. Was für überraschende Momente der Achtsamkeit von ihm, wieder diese hörige, tiefe Dankbarkeit. Sie gehörte ihm. Was für ein wirres, aber inniges, stolzes Feeling.

      Lars entfernte die Fesselung. »Beine auseinander! Nimm zwei Finger, geh an deine Votze, zeig sie mir!«

      Sie war patschnass. Der Votzensaft tropfte von ihren Fingern, verriet sie.

      »Leg dich dort über den Bock!«

      Melanie warf einen kurzen Blick auf die digitale Uhr über der Eingangstür. Schon mehr als zwei Stunden waren um.

      Lars hielt sich nicht zurück. Sie spürte seine Lust, spürte, wie er sich an ihrem Körper austobte. Es war sein Fetisch.

      Nach zehn Peitschenhieben auf ihren gestriemten, gezeichneten Rücken, setzte ihre körperliche Schutzfunktion voll ein. Endorphine wirken wie Opiate. Dazu das schummrige Licht. Alles fühlte sich unwirklich, leicht, fast schwerelos an. Die nachfolgenden zehn weiteren Rohrstockhiebe erzeugten einen lustvollen Kick all ihrer Sinne, wurden von ihr nicht mehr als Schmerz empfunden. Sie spürte es, erlebte es, war immer mehr in einem Tunnel ... ihr Denken hatte aufgehört, sie war in einer anderen Sphäre. Sie war im totalen Flash. Diese Minuten machten süchtig, ließen sie schweben, berauscht ins Nirwana fliegen. Losgelöst. Taumelnd.

      Dann war es vorbei.

      Nur langsam registrierte sie es, nahm sie es wahr. Sie spürte ihre tiefe Erschöpfung, die den Rauschzustand noch verstärkte. Sie hatte es erlebt, hatte es geschafft, hatte nicht abgebrochen.

      Ein emotionaler Ausbruch von Erleichterung und Stolz ließ sie schluchzen, es schüttelte sie richtig durch. Dopamin, Oxytocin ... was für ein herrlicher Lusttaumel, was für ein berauschendes

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