Der Arzt vom Tegernsee Staffel 4 – Arztroman. Laura Martens

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Der Arzt vom Tegernsee Staffel 4 – Arztroman - Laura Martens Der Arzt vom Tegernsee Staffel

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verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich habe wohl noch das Recht, müde zu sein, wenn ich den ganzen Tag auf den Beinen gewesen bin.«

      Eric unterdrückte ein Lächeln. Das war typisch Katharina! Ständig versuchte sie, alles unter Kontrolle zu haben. Aber er wußte wirklich nicht, was er ohne sie machen sollte. Nicht nur, daß sie das Haus in Ordnung hielt, sie sorgte auch für sein leibliches Wohl, und auf ihre Ratschläge wollte er im Grunde auch nicht verzichten.

      »Was siehst du mich denn so an?« begann sie da auch schon zu schimpfen. »Ich bin nicht krank, ich habe nur müde Beine. Das wird mich aber nicht daran hindern, dir noch etwas zu bringen. Was darf es denn sein? Etwas Süßes vielleicht? Ich habe noch einen Pudding im Kühlschrank.«

      Eric schüttelte den Kopf.

      »Oder einen Kompott?«

      »Danke! Das Abendessen war ausgezeichnet, und ich bin rundherum satt. Ich wollte nur einen Abendspaziergang machen, und da wollte ich dich fragen, ob du nicht mitkommen willst.«

      Katharinas Augen leuchteten auf. »Ja…« Dann zögerte sie jedoch. Sie freute sich zwar immer, wenn Eric sie zum Mitkommen aufforderte, doch sie wünschte sich auch schon seit langem eine Frau für ihn.

      »Natürlich, Katharina, deine Beine! Du ruhst dich für heute aus.« Er nahm sie an den Schultern und führte sie zur Couch zurück. Er wußte, zu einer Untersuchung konnte er sie heute nicht mehr überreden. »Ich werde auf deine Begleitung verzichten und nur mit Franzl losziehen.«

      Bedauernd hob Katharina die Schultern an. Ein Abendspaziergang mit Eric und dem Hund gehörte sonst zu ihren liebsten Beschäftigungen. Doch einen Spaziergang wollte sie ihren Beinen heute wirklich nicht mehr zumuten.

      »Also, bis später!« Mit sanfter Gewalt drückte Eric sie auf die Couch. »Und morgen, noch bevor meine Sprechstunde beginnt, sehe ich mir deine Beine an. Für heute solltest du sie hochlagern. Du weißt, mit einer Venenentzündung ist nicht zu spaßen. Sie kann zu einer Thrombose führen.«

      »Keine Sorge, ich weiß Bescheid!« Katharina streckte ihre Beine wieder von sich, und ein Seufzer der Erleichterung kam von ihren Lippen.

      Eric schenkte ihr ein Lächeln. Dann erst wandte er sich ab. Es tat ihm leid, daß Katharina gerade heute nicht mitkommen konnte. Er wollte nämlich bei der Familie Ebert vorbeisehen. Wie zufällig hätte der Spaziergang an deren Haus vorbeiführen sollen. Er pfiff nach dem Hund und machte sich auf den Weg.

      *

      Das Haus der Familie Ebert befand sich inmitten eines großen Grundstücks. Dr. Baumann hatte seinen Hund an die Leine genommen und schlenderte nun dicht an den Büschen und Sträuchern vorbei, die das Grundstück einschlossen. Das Haus konnte man von hier nicht sehen. Franzl zerrte an der Leine, und Eric ließ sich um die Ecke ziehen.

      Er kam zur Garageneinfahrt, unwillkürlich verhielt Eric nun den Schritt. Irgend etwas schien hier nicht zu stimmen. Menschen standen herum und diskutierten. Als Frauke Ebert dann aufgelöst auf der Bildfläche erschien, ging er auf sie zu.

      »Herr Doktor!« Fraukes Stimme war ein erregtes Aufschluchzen.

      »Was ist denn passiert, Frau Ebert?«

      »Ich kann meinen Mann nicht erreichen.« Man sah Frauke an, daß sie sich bemühte, ruhiger zu werden.

      »Wenn ich helfen kann?« bot Eric an. Er ließ den Blick schweifen und entdeckte Meike, die auf der Gartenmauer saß und vor sich hinstarrte. War etwas mit dem Mädchen?

      »Ich weiß nicht!« Frauke fuhr sich über die Augen. »Florian ist verschwunden. Wir suchen ihn schon die ganze Zeit.«

      Eric versuchte zu verstehen, doch nun schaltete sich eine Nachbarin ein. Sie strich Frauke über die Schulter. »Der Kleine ist im Moment in einem schwierigen Alter. Er versteckt sich sicher nur irgendwo, und wie ich den Schlingel kenne, freut er sich darüber, daß wir ihn alle suchen.«

      »Er ist also weggelaufen?« fragte Eric.

      »Ich weiß es nicht!« bekannte Frauke erneut. »Er ist jedenfalls nicht da.«

      »Hat er das öfter gemacht?«

      »Was?« Frauke sah Dr. Baumann an, und in ihrem Gesicht stand jetzt Abwehr.

      Eric zuckte die Achseln. »Daß er wegläuft und sich versteckt. Ich meine, verschwindet er öfter heimlich?«

      »Nein! Warum sollte er auch? Er ist doch erst fünf!« Hilfesuchend wandte sie sich an die Nachbarin.

      »Er ist ein aufgewecktes Kind und hat sehr viel Phantasie«, meinte diese. »Ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Florian wird sicher gleich wieder auftauchen.« Die Nachbarin legte Frauke den Arm um die Schultern. »Es wird doch bereits nach ihm gesucht.«

      Da auch Eric sich nun Sorgen machte, stellte er gleich die nächste Frage: »Wie lange ist Florian denn schon verschwunden?« Er sah Frauke an, und diese senkte den Blick.

      »Ich dachte, er wäre bei Meike im Garten. Als ich ihn holen wollte, war er jedoch nicht da. Meike hat mir geholfen, wir haben das ganze Haus abgesucht.«

      »Wie lange ist das her?« hakte Eric nach, als sie schwieg.

      »Ich weiß es nicht genau, eine halbe Stunde, eine dreiviertel Stunde? Wie gesagt, Bekannte suchen bereits die Umgebung ab. Nur meinen Mann, den konnte ich nicht erreichen.«

      »Sie sind doch Dr. Baumann? Haben Sie nicht die Praxis Ihres Vaters übernommen?« fragte die Frau, die Frauke so offensichtlich zur Seite stand.

      Eric nickte.

      »Florian ist bestimmt nicht verletzt. Er hält sich nur irgendwo versteckt.«

      Eric verstand. »Sie meinen, daß hier kein Arzt benötigt wird?«

      »Genau!«

      »Aber Dorli!« Frauke löste sich von ihrer Nachbarin. »Florian könnte doch wirklich etwas passiert sein. Ich weiß nicht einmal, wie weit er sich vom Haus entfernt hat. Vielleicht ist er auf eine Mauer geklettert und heruntergefallen.« Sie wandte sich an Dr. Baumann: »Ich bin froh, daß Sie hier sind, Herr Doktor. Wenn Florian verletzt ist, dann können Sie ihm doch helfen, oder?«

      Automatisch nickte Eric. »Wenn er bisher noch nie weggelaufen ist, dann wird er sicherlich irgendwo in der Nähe sein«, versuchte er die aufgeregte Frau dann jedoch zu beruhigen. »Ich bleibe jedenfalls hier. Wenn es Ihnen recht ist, sehe ich mich nur etwas um.«

      Frauke nickte, doch dann fuhr sie herum. Rufe uns Stimmen klangen auf. Es waren vier Kinder, die herangesprungen kamen. Jeder versuchte, den anderen zur Seite zu drängen und somit der Erste zu sein. Gleichzeitig versuchten sie sich gegenseitig zu übertönen. Es dauerte einige Sekunden, bis Eric und die anderen verstanden, daß die Kinder Florian gefunden hatten. Alle wollten sie gleichzeitig berichten.

      »Moment!« Eric hob die Hände. Jetzt hätte er sich Katharina an seine Seite gewünscht. Die verstand es, auch mit Kindern umzugehen, und hätte sich ihnen gegenüber durchgesetzt.

      Frauke redete nun ihrerseits hastig auf die Kinder ein. Sie brachte keine Geduld auf, und so dauerte es noch einige Minuten, bis die Kinder nacheinander berichteten. Florian war also auf einen Hochsitz geklettert und wollte nicht herunterkommen. Der Hochsitz

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