Sophienlust Staffel 15 – Familienroman. Elisabeth Swoboda

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Sophienlust Staffel 15 – Familienroman - Elisabeth Swoboda страница 4

Sophienlust Staffel 15 – Familienroman - Elisabeth Swoboda Sophienlust Staffel

Скачать книгу

und trocknete ihr die Tränen.

      Als er über den Rasen davonging, wollte Ulrike ihm nach. Aber Pünktchen war schon bei ihr und hielt sie zurück. Sie setzte sich ins Gras und zog Ulrike an ihre Seite.

      »Ist Ulrikes Mutter wirklich ’ne Filmschauspielerin?«, fragte Henrik währenddessen die anderen Kinder zweifelten.

      »Klar«, sagte Irmela. »Die berühmte Carsta Fernau. Die kennt doch jeder.«

      »Ich nicht.« Henrik rümpfte verächtlich die Nase. Eine Mutter, die ihr Kind fortschickte, war in seinen Augen ein Versager. Da konnte sie so berühmt sein wie sie wollte.

      »Doch«, widersprach ihm Irmela. »Carsta Fernau kennt wirklich jeder. Aber meistens sind ihre Filme für Jugendliche nicht zugelassen.«

      »In einen habe ich mich einmal hineingeschlichen«, gestand Nick. »Ich weiß jetzt bloß nicht mehr, wie er hieß.«

      »Und wie war er?«, fragte Irmela neugierig. »Oder wie war sie? Carsta Fernau?«

      »Ganz toll«, schwärmte Nick.

      Daraufhin rümpfte Henrik noch einmal die Nase. Jetzt fängt er auch schon an zu spinnen, dachte er. Als Nick dann sogar weiterschwärmte und Carsta Fernau beschrieb, wurde es ihm zu viel. Er lief zu Pünktchen und Ulrike, die noch immer im Gras saßen, und setzte sich zu ihnen.

      Nach einer Weile gesellte sich auch der Bernhardiner zu ihnen. »Er ist neugierig«, sagte Henrik. »Deshalb kommt er. Er will wissen, wie du riechst.«

      »Wie ich rieche?«, fragte Ulrike erschrocken.

      »Ja doch. Hunde gehen nach dem Geruch. Sie müssen alles beschnuppern. Siehst du, jetzt beschnuppert er dich.«

      Erschrocken wich Ulrike zurück.

      »Lass ihn doch. Er tut dir nichts«, versicherte Henrik. »Du kannst ihn sogar streicheln. Versuch’s einmal.«

      Ganz zögernd hob Ulrike ihre kleine Hand. Aber sie wagte es nicht, den großen Hund zu berühren.

      Da nahm Pünktchen Ulrikes Hand und drückte sie Barri auf den Kopf.

      Nichts geschah. Ulrike stellte überrascht fest, dass der Hund nicht schnappte und nicht knurrte. Da bewegte sie ihre Finger. Wie weich sein Fell war. Noch weicher als der Teppich zu Hause.

      »Siehst du«, freute sich Henrik. »Jetzt streichelst du ihn sogar schon.«

      Barri begann Ulrikes Hand abzulecken. Das kitzelte, und sie lächelte. Zum ersten Mal.

      »Wie alt bist du eigentlich?«, fragte Henrik.

      »Vier«, wisperte Ulrike. »Aber noch nicht ganz. Ich habe erst im …« Sie musste einen Moment nachdenken.

      »Wann hast du Geburtstag?«, fragte Pünktchen.

      »In einem Monat, der Oktober heißt.«

      »Dann bist du unser jüngstes Kind.« Henrik klatschte erfreut in die Hände. »Du darfst alles machen, was du willst.«

      Ulrike lächelte schüchtern. Dann schaute sie interessiert zu, wie Pünktchen aus Wiesenblumen einen Kranz drehte. »Der ist aber schön«, sagte sie, als der Kranz fertig war.

      »Ich schenke ihn dir.« Pünktchen setzte ihn auf Ulrikes blondes Köpfchen. »Jetzt bist du unsere Wiesenkönigin.«

      Ulrike hob vorsichtig die Hand, um den Kranz zu berühren. »Zeigst du mir einmal, wie man das macht?«

      »Natürlich. Wir flechten den nächsten Kranz gemeinsam«, versprach Pünktchen. »Aber jetzt müssen wir zurück zum Haus. Es gibt gleich Mittagessen. Außerdem will ich dir noch dein Zimmer zeigen. Du schläfst mit Heidi zusammen.«

      Ulrike hätte gern gefragt, welches Mädchen Heidi war, aber sie war noch immer sehr schüchtern. Sie wagte es kaum, Fragen zu stellen.

      »Heidi ist heute nicht da«, erzählte Pünktchen. »Sie ist mit Schwester Regine, unserer Kinderschwester, zum Tierheim gefahren, weil ihre Häschen krank geworden sind.«

      Ulrike wusste nicht, was ein Tierheim ist. Und was das für Häschen waren, konnte sie sich auch nicht vorstellen. Pünktchen erklärte es ihr geduldig.

      »Heidi ist sehr lieb. Sie lässt dich bestimmt mit ihren Häschen spielen. Und wenn wir das nächste Mal zum Tierheim fahren, nehmen wir dich auch mit.«

      Nick war als Erster zum Haus zurückgelaufen. Jetzt kam er mit seinem Fahrrad über den Wiesenweg geradelt.

      »Bleibst du nicht zum Mittagessen hier?«, fragte Pünktchen.

      Nick schüttelte den Kopf. »Ich radle nach Schoeneich zurück. Ich will Vati heute Nachmittag auf seinem Ritt über die Felder begleiten.«

      »Dann kommst du wohl erst morgen wieder herüber?«, fragte Pünktchen enttäuscht.

      »Vielleicht auch heute Abend. Dann bleibe ich über Nacht hier.« Nick schwang sich auf sein Fahrrad. Doch dann stieg er noch einmal ab und wandte sich an Ulrike: »Willst du ein Stück mit mir fahren? Auf dem Gepäckträger?«

      Die Kleine schob zwei Finger in den Mund und schüttelte den Kopf. Dabei errötete sie leicht. Größere und ältere Jungen hatten sie schon immer eingeschüchtert.

      »Na, komm schon«, drängte Nick lächelnd. »Dabei passiert dir nichts. Du fällst nicht herunter, wenn du dich an mir festhältst. Oder hast du Angst?«

      Ulrike schüttelte den Kopf.

      »Also, dann los!«, befahl Nick.

      Irmela hob Ulrike auf den Gepäckträger. »Leg deine Arme um Nick.

      Ja, so ist’s richtig. Und jetzt halte dich fest.«

      »Fertig, los!« Nick trat in die Pedale. Ulrike hielt sich krampfhaft an ihm fest. Aber es machte ihr Spaß.

      Mit erhitzten Wangen und leuchtenden Augen ließ sie sich nach einer Runde wieder vom Rad heben, und Nick fuhr endgültig nach Schoeneich.

      *

      Als Daniel Fernau nach Hause kam, hielt gerade ein Taxi vor seiner Villa. Der Fahrer schleppte Berge von Tüten und Schachteln ins Haus.

      »Meine neue Garderobe«, sagte Carsta, als er ins Wohnzimmer kam und entsetzt den Berg von Tüten und Päckchen anstarrte.

      »In deinem Schlafzimmer steht ein meterlanger Schrank. Der ist gestopft voll.«

      Carsta winkte ab. »Alles unmodern. Nicht mehr zu gebrauchen. Schließlich fliege ich morgen nach Rom, um die Hauptrolle in einem internationalen Film zu bekommen. Da kann ich nicht in abgetragenen Sachen erscheinen.«

      »Kein einziges deiner Kleider ist abgetragen«, sagte Daniel. »Dazu trägst du viel zu wenig und hast du viel zu viel. Was du monatlich für Garderobe ausgibst, davon leben andere Familien ein halbes Jahr.«

      Sie begann zu lachen. »Deine Vergleiche sind großartig. Aber du hast keinen Grund, dich zu beklagen.

Скачать книгу