Der Schuss aus dem Schatten. Hans Heidsieck

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Der Schuss aus dem Schatten - Hans Heidsieck

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brauchen — —“

      „Stehe ich zur Verfügung, Herr Kommissar!“

      „Gehen Sie doch mal hier den zur Strasse parallel führenden Parkweg entlang, wenn ich bitten darf!“

      „Will ich machen.“

      „Kommen Sie, Krell — zur Villa!“

      Man nimmt das Gitter in Augenschein. Es ist in einen Steinsockel eingemauert. Der Stein ist etwa drei Fuss hoch.

      Thoma stutzt plötzlich. „Hier — sehen Sie, bitte!“

      Auch Krell tritt näher. Der Steinsockel ist an der Stelle beschmutzt. Offensichtlich wurde hier ein Fuss aufgesetzt. Ein Zigarettenstummel liegt auf der Erde.

      „Hier ist jemand übergeklettert!“ behauptet Thoma, „vorher hat er wahrscheinlich die noch nicht fertig gerauchte Zigarette noch fortgeworfen.“ Er nimmt den Stummel an sich. Dann setzt er den Hund auf die Spur an. Das Tier wird über das Gitter gehoben. Es läuft sofort quer durch den Garten auf eine kleine Terrasse zu.

      Auch die beiden Beamten steigen jetzt über das Gitter, was nicht sehr schwierig ist. Der Hund kommt von der Terrasse wieder zurückgelaufen.

      Thoma geht vorsichtig weiter. Momentweise blitzt seine Lampe auf. Krell folgt ihm bis zur Terrasse.

      „Sehen Sie — sehen Sie!“ Thoma zeigt auf eine Spiegelscheibe, die einen Riss und ein Loch von etwa zehn Millimeter Durchmesser aufweist.

      „Was ist das?“ fragt Krell verblüfft.

      „Ein Ausschuss. Aus diesem Raum ist geschossen worden!“

      „Wer wohnt in der Villa?“ fragt Krell, der mit den örtlichen Verhältnissen noch nicht so vertraut ist.

      „Professor Köster — ein eigenartiger Kauz. Man nennt ihn hier in der Stadt nur den „Mondprofessor“. Die Villa soll ein einziges Laboratorium sein.“

      „Ah — der Raketenforscher!“

      „Richtig! Sie haben wohl auch schon von ihm gehört?“

      „Allerdings. — Ruhig mal — — war da nicht ein Geräusch?“

      Plötzlich flammt hinter den Scheiben blendendes Licht auf. Ein alter, weisshaariger Mann mit stechenden Augen, einen Revolver krampfhaft in der Rechten haltend, steht vor den Blicken der beiden Männer in einer Halle, die weiter nichts als ein grosses, marmornes Becken ziert.

      „Herr Professor!“ ruft Thoma, die Ruhe bewahrend, „wir sind keine Räuber! Wir sind Detektive und gehen bloss einer Spur nach.“

      „Hä — das kann jeder behaupten. Sie bleiben dort stehen, bis Sie abgeholt werden! Rühren Sie sich, so schiesse ich unerbittlich!“

      Die Mienen des Mannes verraten, dass er es ernst meint. Den beiden Beamten bleibt schliesslich nichts anderes übrig, als regungslos zu verweilen.

      Inzwischen geht der Professor langsam zur Seite, hält aber die Waffe weiterhin auf die beiden gerichtet.

      Man sieht ihn nach einem auf einem Sockel stehenden Telefonapparat greifen.

      Zehn Minuten später ist schon das Überfallkommando zur Stelle. Thoma und Krell werden identifiziert. Das Kommando zieht wieder ab.

      „Wir müssen mit Ihnen sprechen, Herr Professor!“ sagt Thoma. Der Alte blickt ihn durch seine dicken Brillengläser scheu an.

      „Entschuldigen Sie bitte, Herr Kommissar, dass ich vorhin — — man wird halt sehr misstrauisch mit der Zeit!“

      „Aber gewiss, Herr Professor — ich kann’s verstehen.“

      „Wenn man so viele relativ wichtige Dinge in seinen Räumen birgt — man hat Neider — Feinde — der neue flüssige Brennstoff — Sie haben wohl schon in der Zeitung davon gelesen!“

      „Gewiss, Herr Professor — — Sie sollen da eine phänomenale Sache erfunden haben.“

      „Sache — äh was: Sache! — Objektiv gesprochen, meine Herren: eine Umwälzung. Endlich wird es nun möglich sein, mit Raketen den Mond zu beschiessen, was bisher eine relativ unmögliche Angelegenheit war.“

      „Verzeihen Sie, Herr Professor — wir dürfen den Zweck unseres Besuches dabei nicht vergessen — — draussen ist jemand erschossen worden.“

      „Äh — hab’ ich ihn doch getroffen?!“

      „Wie? Was —? Sie haben geschossen?“ fragt Thoma und streicht sich über die Hakennase.

      Professor Köster schaut ihn mit seinen stechenden Augen an.

      „Selbstverständlich — — ich habe geschossen.“

      „Herr — — Herr Professor — — wie ist das gekommen?“

      „Ich bin, wie gewöhnlich, wieder mal durch das Haus geschlichen —“

      „Sie — sind durch das Haus geschlichen?“

      „Ja — manchmal mache ich das — nachts — — wenn alles im Schlummer liegt. Es ist eine relativ gute Methode.“

      „Ich verstehe das nicht, Herr Professor.“

      „Schlafen Sie immer des Nachts?“

      „Wenn ich nicht dienstlich verhindert bin, allerdings, Herr Professor!“

      „So. Äh — na ja. Ich nicht. Ich bin alt. Wenn man alt wird, braucht man nicht so viel Schlaf. Ich experimentiere auch häufig nachts. Und dann gehe ich im Dunkeln durch alle Räume.“

      „Im Dunkeln?“

      „Jawohl — im Dunkeln. Ich habe Katzenaugen, Herr — — Herr Kommissar.“

      „Und warum tun Sie das?“

      „Man beschleicht mich, belauert mich, — will mir meine Erfindungen rauben. Ich habe Feinde. Sehr viele Neider und Feinde — ganz objektiv gesprochen.“

      „Hm — und dann schleichen Sie nachts im Dunkeln durch sämtliche Räume?“

      „Ja.“

      „Na — und wie war das nun heute?“

      „Heute? Da war ich gerade in diesem Raum, als ich tappende Schritte hörte.“

      „Wo, auf der Strasse?“

      „Nein, auf der Terrasse hier. Plötzlich huschte ein Schatten vorüber. Ich sah ihn relativ deutlich. Da packte mich doch die Wut — ich weiss nicht mehr, wie mir geschah, — aber ich war ganz benommen — packte meinen Revolver — — und schoss auf den Schatten.“

      „Sie haben einen Herrn auf der Strasse getroffen.“

      „Was? Einen Herrn? Ich habe auf den Schatten geschossen!“

      „Wo

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