Aus vollem Leben. Nataly von Eschstruth

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Aus vollem Leben - Nataly von Eschstruth

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voll banger Sorge in den Salon.

      Noch hatte sie sich keine Zeit genommen, die Gardinen aufzuziehen und einen Blick in den Garten hinauszuwerfen, um so überraschter war sie, als sie in das Zimmer trat.

      Otty lag in ihrem Krankenstuhl, der dicht neben die grossen Spiegelscheiben der Balkonthür geschoben war.

      Gestern standen diese weit offen, heute hatte man sie geschlossen.

      Mit weitoffenem, starrem Blick, in welchem sich die tödliche Fieberglut spiegelte, schaute Otty der Freundin entgegen, eine grosse, lebhafte Spannung, eine beinahe überirdische Verklärung lag auf den hageren Zügen.

      „Nora!“ flüsterte sie mit einem Versuch zu sprechen und streckte ihr beide Hände entgegen —: „Das Wunder, Nora ...“

      Sie konnte nicht vollenden, ihre Stimme erstickte — mit verzweifelter Anstrengung richtete sie sich in den Kissen auf und deutete mit der abgezehrten Hand auf den Balkon hinaus. „Siehst du es?“ fragte ihr leuchtender Blick.

      Fassungslos vor Staunen schaute Nora auf das Wunder, das sich ihren Augen bot. Wahrlich ein Wunder!

      Da lag auf den frisch blühenden Rosen des Balkons der Schnee, — wirklicher, echter Schnee, über welchen die Sonnenstrahlen flimmerten, ihn voll zärtlicher Hast von den zarten Blüten fortzutrinken! Eine Schneewehe, die von den Alpen herabgestäubt war, deckte für kürzeste Frist das sonnige Thal!

      Rosen unter dem Schnee!

      Und sie sahen so frisch und herrlich aus, so gar nicht geknickt und zu Tode gefroren, sondern richteten sich nur blühender und kraftvoller empor, wenn der feine Lufthauch die starre Winterlast von ihrem Haupte schüttelte.

      Rosen unter dem Schnee!

      Nein, sie waren dem Eiseshauch nicht erlegen, sie lächelten so wundersam durch die Scheiben herein, als sprächen sie aus stummen Kelchen dennoch eine gar heilige, beredte Sprache —: Die Liebe und wir Rosen gleichen einander! Denn die wahre, echte, heilige Liebe glaubt alles — und duldet alles — und verzeiht alles — die Liebe höret nimmer auf!

      „Nora!“ klang es wie ein leiser, flehender Hauch von den Lippen der Sterbenden.

      Da rang sich ein lautes Aufschluchzen aus der Brust des schlanken, blonden Mädchens neben ihr, Fräulein von Rastatt sank wortlos neben der Freundin nieder und drückte die Lippen auf die bebende kleine Hand. —

      „Nora, verzeihst du ihm und mir?“ —

      „Ja, Otty — ich habe verziehen —! In diesem Augenblick weiss ich es mehr denn je, dass auch der Winterschnee herbsten Leides meine Liebe nicht zu Tode frieren konnte!“

      Ein selig erstrahlender Blick aus brechenden Augen. Otty gab ein schwaches Zeichen mit der Hand — und ihr Vater öffnete mit thränenfeuchten Wangen die Thür eines Nebenzimmers.

      Raoul stand auf der Schwelle und trat hastig näher. Sein Blick suchte voll banger Frage die verlassene Braut. —

      Nora erbebte. — Alles Blut wich ihr zum Herzen, — aber ihr Auge ruhte liebevoll, voll ernsten Friedens auf dem Geliebten.

      Da tastete Otty nach beider Hände und fügte sie mit flehendem Blick zusammen, — und als sie sah, dass sie sich gefunden in dem festen Druck eines ewigen Gelöbnisses, da ging es wie ein seliges Aufleuchten über ihr Antlitz, auf welchem schon die Schatten des Todes lagen, — noch einmal richtete sie sich empor und wollte sprechen ... umsonst, der leise Hauch erstarb auf den Lippen, ein Lächeln verklärte ihren Blick —

      Nora öffnete vorsichtig die Balkonthür, pflückte die blühenden Rosen und legte sie in die Hand der Sterbenden. —

      Da tauten die weissen Schneesternchen und rieselten wie Thränen über die gefalteten Finger — die rosigen Kelche aber schauten wie tröstende Hoffnung empor zu der Scheidenden, die wohl gefehlt, aber auch gesühnt hatte, und ihr Duft trug seliges Bekenntnis: „Die Liebe glaubt alles — duldet alles und erträgt alles, — die Liebe höret nimmer auf!“ —

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