Der Bergpfarrer Paket 4 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 4 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer Paket

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sich. Tobias goß gerade Kaffee in die Tassen, als es klingelte.

      »Erwartest du Besuch?« fragte Kathi.

      »Eigentlich net«, schüttelte er den Kopf und ging zur Tür.

      »Grüß dich, Tobias«, sagte der Bruder des Bergpfarrers.

      »Max, was führt dich zu mir?« erkundigte sich Tobias. »Komm rein.«

      Ihm fiel auf, daß der Polizist ein ernstes Gesicht machte.

      »Ist was geschehen?«

      »Ich fürcht’ ja.«

      »Kathi ist da. Wir sitzen draußen.«

      Max begrüßte die Bauerntochter und setzte sich zu ihnen.

      »Ich nehm’ an, daß du in der letzten Nacht friedlich in deinem Bett geschlafen hast?« fragte der Beamte, nachdem er das Angebot zu einem Kaffee dankend abgelehnt hatte.

      »Richtig. Warum fragst du?« wollte Tobias wissen.

      Max schaute Kathi an.

      »Kann das jemand bezeugen?«

      »Nein. Wieso? Kathi ist grad erst gekommen. Ich schlaf’ alleine«, sagte Tobias und lächelte.

      »Ich fürcht’, dann hast’ ein Problem...«

      Kathi und Tobias schauten sich fragend an.

      »Was ist denn eigentlich los?« wollte der Heimkehrer wissen.

      Max sah auf die Uhr.

      »Es wird gleich noch mal an der Tür klingeln«, erklärte er. »Das ist dann Christian Ruland, unser Förster. Gegen dich liegt eine anonyme Anzeige vor, Tobias. Du sollst gewildert haben...!«

      *

      Sie fanden den toten Hirschbock genau dort, wo sie ihn finden sollten. Tobias Berghofer war überrascht und geschockt zugleich, als der Förster und der Polizist schnurstracks zu dem alten Gartenhaus gingen, die Tür öffneten und das Tier herauszogen.

      »Ehrlich, Max«, beteuerte er, »ich hab’ keine Ahnung, wie das dort hinkommt.«

      Der Bruder des Bergpfarrers und Christian Ruland sahen sich stumm an.

      »Trotzdem werd’ ich dich jetzt aufs Revier mitnehmen müssen«, erwiderte Max.

      Kathi stieß einen Schrei aus, Tobias schüttelte den Kopf.

      »Du glaubst mir net?« fragte er erschüttert.

      »Freilich glaub’ ich dir, aber was sein muß, muß sein.«

      »Aber was soll das denn? Ich hab’ nix damit zu tun. Ich hab’ noch nie in meinem Leben gewildert!«

      »Das weiß ich doch«, schmunzelte Max. »Beruhige dich wieder. Auch der Christian ist von deiner Unschuld überzeugt, aber das Ganze muß echt ausschauen, für den Fall, daß wir beobachtet werden.«

      Der Förster nickte. Tobias indes verstand überhaupt nichts – Kathi ebenso wenig.

      »Wer soll uns denn beobachten?«

      »Überleg’ doch mal«, erwiderte der Polizist. »Erst die zerstochenen Reifen bei deinem Nachbarn, jetzt der Hirsch, den man dir untergeschoben hat. Jemand will dir ans Leder, das liegt doch auf der Hand. Heut’ früh hat jemand im Forsthaus angerufen und mit verstellter Stimme behauptet, daß du gewildert hättest. Sogar wo du deine Beute versteckt hast, wußte der Anrufer. Ich hoff’, du hältst mich net für so dumm, net gemerkt zu haben, was dahintersteckt.«

      Endlich begriff Tobias.

      »Und jetzt?« fragte er.

      Max machte ein wichtiges Gesicht und griff an seinen Gürtel.

      »Jetzt werd’ ich dich festnehmen und abführen«, grinste er – und legte dem Verdutzten Handschellen an.

      »Oh, Gott«, stöhnte Tobias, »warum bin ich bloß net in Afrika geblieben!«

      Er sah Kathi an.

      »Wart’ auf mich«, sagte er. »Ich hoff’, ich komm bald wieder zurück.«

      »Darauf würd’ ich net setzen«, foppte Max ihn. »Auf Wilddieberei steht Gefängnis.«

      Die Bauerntochter wußte nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Sie gab Tobias einen Kuß und sah Max Trenker drohend an.

      »Wenn du ihm auch nur ein Haar krümmst, dann sollst mich kennenlernen!« sagte sie.

      »Keine Angst«, lachte der Polizist. »Du bekommst ihn wohlbehalten und im Ganzen wieder zurück.«

      Wenig später saßen sie auf dem Revier. Es war schon ein wenig wie ein Spießrutenlauf gewesen, als Max seinen ›Gefangenen‹ durch die Straßen geführt hatte.

      Christian Ruland war wieder auf dem Weg ins Forsthaus. Er hatte den toten Hirschbock beschlagnahmt und in den Kofferraum seines Autos gelegt.

      Max griff als nächstes zum Telefon und rief im Pfarrhaus an. Sebastian war zwei Minuten später da.

      »Jetzt wird’s kriminell!« stellte der Bergpfarrer fest. »Wer könnt’ ein Interesse haben, dem Tobias so zu schaden?«

      »Das überleg’ ich schon die ganze Zeit«, erwiderte der Heimkehrer. »Es kann eigentlich nur der Bursche sein, mit dem ich Samstagnacht aneinander geraten bin.«

      »Florian Waldner!«

      Sebastian nickte. Er war entsetzt über das was geschehen war, aber es erschütterte ihn auch, was Tobias über Kathi und deren Eltern erzählte.

      »Darum werd’ ich mich später kümmern«, sagte der Geistliche. »Jetzt geht’s erstmal darum, die Sache mit dem Wild aufzuklären. Der Florian also. Das paßt, er war mit der Kathi befreundet und hat allen Grund, auf Tobias böse zu sein.«

      »Aber wir haben keine Beweise«, stellte Max klar.

      »Leider«, sagte sein Bruder. »Trotzdem werd’ ich mir den Burschen mal vorknöpfen.«

      Doch dazu sollte es nicht mehr kommen. Die Tür zur Revierstube öffnete sich, und Alois Brandhuber trat ein.

      »Was willst’ du denn hier?« fragte Max.

      Der selbsternannte Wunderheiler von St. Johann sah die drei Männer schweigend an. Daß der Geistliche auch da war, störte ihn ein wenig. Wenn es ihm möglich war, ging Loisl ihm lieber aus dem Weg.

      Er räusperte sich und deutete auf Tobias, der auf einem Stuhl saß.

      »Der da war’s net«, sagte der Alte.

      Die drei sahen ihn überrascht an.

      »Was war er net?« hakte der Polizeibeamte nach.

      »Na, das

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