Der Bergpfarrer Paket 4 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 4 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer Paket

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Tag und bei Nacht!«

      Tobias nickte und verabschiedete sich. Während Sebastian und Max beratschlagten, was sie in dieser Angelegenheit unternehmen konnten, ging er nach Hause. Dort erwartete ihn eine weitere Überraschung.

      Allerdings eine angenehme.

      *

      Kathi umarmte ihn stürmisch.

      »Tobias, wie können die Leute nur so etwas über dich sagen?« rief sie.

      Es verwirrte ihn, sie so plötzlich im Arm zu halten, und unwillkürlich rückte er etwas ab.

      »Keine Ahnung, was in die Deppen gefahren ist«, antwortete er.

      Er kramte nach seinem Hausschlüssel.

      »Was machst du eigentlich hier?« fragte Tobias, während er aufschloß.

      Kathi verzog das Gesicht.

      »Ich hab’ mich mit meiner Mutter gestritten«, erzählte sie, »und dann bin ich weggefahren. Ich wart’ schon eine ganze Weile. Wo warst du denn?«

      »Auf Bergtour. Aber komm erstmal herein.«

      Sie folgte ihm ins Haus.

      »Möchtest’ was trinken?« erkundigte Tobias sich.

      »Gern’«, nickte sie.

      Ganze vier Stunden hatte sie vor dem Haus gehockt und auf ihn gewartet. Nachdem sie vom Hof gefahren war, hatte Kathi gleich den Gedanken gehabt, herzukommen. Sie hoffte, daß Tobias inzwischen nach Hause zurückgekehrt sei. Aber als sie klingelte, hatte er nicht geöffnet. Kathi ging immer wieder die Straße auf und ab, ohne sich um die neugierigen Blicke hinter der Gardine des Brunnerschen Hauses zu kümmern. Schließlich ging sie in den Kaffeegarten des Hotels und bestellte sich was zu trinken. Aber lange hielt sie sich dort nicht auf, und wartete wieder beim Haus auf seine Rückkehr. Und jetzt, nach langen Stunden des Wartens, war Tobias heimgekommen.

      Nun saßen sie auf der Terrasse und tranken kühles Mineralwasser. Kathi machte ein ernstes Gesicht.

      »An deiner Stelle würd’ ich die Leute wegen übler Nachrede anzeigen«, sagte sie.

      Tobias zuckte die Schultern.

      »Dann müßt’ ich das halbe Dorf anzeigen«, entgegnete er. »Ich glaub’ net, daß mir das viel bringt. Wenn die Leute über mich reden wollen, dann reden s’ auch. Aber eigentlich interessiert’s mich gar net.«

      Kathi sah ihn mit großen Augen an.

      »Es interessiert dich net?« sagte sie. »Willst du dir das wirklich gefallen lassen, daß sie behaupten, du seiest ein Rauschgifthändler, und daß du die Reifen von dem Wagen zerstochen hast?«

      Er lächelte.

      »Soll’n sie doch reden, was sie wollen.«

      Sie sprang auf und ging zu ihm.

      »Tobias, mir ist’s aber net egal«, rief sie aus. »Und ich halt’ zu dir!«

      Die Vehemenz, mit der sie das sagte, irritierte ihn. Tobias dachte an das, was Pfarrer Trenker auf dem Berg zu ihm gesagt hatte. Und Hochwürden schien tatsächlich recht zu haben.

      Kathi ist in mich verliebt!

      Diese Erkenntnis stürzte auf ihn ein. Er schluckte, um den dicken Kloß hinunterzubekommen, der plötzlich in seinem Hals steckte.

      Sie stand immer noch vor ihm und sah ihn mit einem Blick an, der verriet, was in ihr vorging. Und dann nahm sie plötzlich seine Hand und hielt sie fest.

      »Merkst’ du denn net, was mit mir los ist?« fragte Kathi leise. »Du... du mußt es doch spüren!«

      »Doch«, nickte er, »ich hab’s gemerkt. Aber...«

      Sie sah ihn enttäuscht an.

      »Aber du magst mich net!«

      »Um Himmels willen nein, Kathi«, rief er, »das stimmt net. Ich mag dich wirklich. Es... es ist nur...«

      »Eine andere Frau?«

      Er biß sich auf die Lippe. Wieder mußte er an Hochwürdens Worte denken.

      »Sie ist tot«, antwortete er mit rauher Stimme. »Patricia starb bei einem Autounfall. Das ist der Grund, warum ich überhaupt zurückgekommen bin.«

      »Und du liebst sie noch immer. Über ihren Tod hinaus.«

      Keine Frage, eine Feststellung.

      Tobias hob den Kopf und sah sie an.

      »Ja, ich liebe sie noch immer«, nickte er. »Weißt du, wir wollten heiraten. Aber dann meinte es das Schicksal anders.«

      Noch immer hielt sie seine Hand, doch dann ließ sie los.

      »Ich weiß net, wer sie war«, sagte Kathi. »Aber vielleicht... vielleicht kannst du ja uns beide lieben...«

      Er stand auf und zog sie an sich.

      »So ähnlich hat Pfarrer Trenker auch gesprochen, als wir auf dem Bergsteig waren«, sagte Tobias leise. »Und vielleicht ist’s wirklich möglich. Aber du solltest es dir überlegen, Kathi, ob du dein Herz an einen wie mich verschenkst. Du siehst doch selbst, daß mich die Leute net mögen, und ich glaub’ net, daß sich daran was ändern wird.«

      Die Bauerntochter schüttelte hastig den Kopf.

      »Die Leute sind mir egal«, erwiderte sie, »so wie dir. Sollen sie ihre Lügen verbreiten, ich stehe zu dir, Tobias. Mit all meiner Liebe!«

      Wieder war er überwältigt. Mit einem unterdrückten Schrei riß er sie in seine Arme, und dann trafen sich ihre Lippen zum ersehnten Kuß.

      »Ich bin so glücklich!« murmelte Kathi.

      Zärtlich strich er ihr über das Haar.

      »Ich bin es auch«, erwiderte Tobias.

      »Du wirst sehen, wir stehen das zusammen durch«, fuhr sie eifrig fort. »Die dummen Gerüchte werden verstummen, und Max wird den wahren Täter finden. Irgendwann haben sich die Gemüter wieder beruhigt, und dann geht alles seinen gewohnten Gang.«

      »Warum hast’ dich eigentlich mit deiner Mutter gestritten?« fragte er plötzlich.

      Kathi nagte an der Unterlippe.

      Sollte sie ihm die Wahrheit sagen?

      Natürlich, sie mußte es sogar.

      »Deinetwegen. Sie hatte schon von den Gerüchten gehört. Wahrscheinlich hat die Brunner sie angerufen.«

      Tobias nickte.

      »Ich hab’s mir schon gedacht.«

      Er sah sie fragend an.

      »Und

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