Das kleine 1 x 1 der Oralchirurgie. Группа авторов

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den Knochenstoffwechsel auch noch Jahre nach einer therapeutischen Einnahme. Bei Denusomab ist andererseits speziell der Reboundeffekt beim Absetzten des Medikaments problematisch, da es dann zu einem markanten Knochendichteverlust kommt, der mit Knochenbrüchen einhergehen kann.

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      Diabetes mellitus

      Bei einem bekannten Diabetes mellitus sollte vor einer invasiven Behandlung geprüft werden, ob dieser gut eingestellt ist. Ein guter Richtwert ist dabei der Langzeitzucker (HbA1c), der idealerweise unter 7 % sein sollte. Bei ungenügender Kontrolle des Diabetes ist nach oralchirurgischen Eingriffen mit einer verzögerten Wundheilung zu rechnen.

      Medikamente mit Auswirkungen auf die Mundgesundheit

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      Allergien

      Gezielt sollte auch nach einer vorhandenen Allergie auf häufig verwendete zahnärztliche Materialien oder Medikamente gefragt werden. Von besonderer Bedeutung bei oralchirurgischen Eingriffen sind hier eine etwaige Penicillin-, Latex- oder Jodallergie.

      Die Sozial- und Familienanamnese

      Bei der Sozialanamnese wird nach den Lebensverhältnissen, dem Beruf, dem Alkohol- und Tabakkonsum sowie bei Frauen nach einer bestehenden Schwangerschaft gefragt. Oft wird dieser Teil der Anamnese in den allgemeinen Teil, d. h. in den entsprechenden Fragebogen, integriert, sodass eine klare Abgrenzung zwischen diesen beiden nicht mehr möglich ist. Das Wissen über die sozio-ökonomischen Verhältnisse der Patienten ist wichtig, um eine adäquate Therapie auch unter eben diesen Gesichtspunkten planen zu können.

      Eine Familienanamnese macht Sinn, wenn hereditär bedingte Anomalien, Erkrankungen und Fehlstellungen, wie beispielsweise Anomalien der Zahnzahl, Zahnform und Zahnsubstanz, vorhanden sind. Zudem sollte diese auch erfolgen, wenn Dysgnathien und Syndrome bei direkt verwandten Personen – also bei den Eltern, Geschwistern und Kindern der Patienten – vorliegen.

      Die spezielle Anamnese

      Die spezielle Anamnese enthält die Schilderung der Patienten über die aktuelle dentoalveoläre Krankheit bzw. Problematik und sollte den Beginn, den Verlauf, die subjektiven Symptome und die bisherigen Behandlungen umfassen. Es sollen spezifisch die Beschwerden im Bereich des Kauorgans erfasst werden. Handelt es sich um ein dentales Problem? Oder scheint die Problematik eher vom Knochen (Maxilla oder Mandibula) bzw. dem Kiefergelenk auszugehen? Liegt ein akutes oder ein chronisches Leiden vor? Bei Beschwerden und Schmerzen werden gezielt Fragen nach der Dauer, der Intensität, dem Auslöser, dem Charakter und der Qualität, dem Zeitpunkt, dem Ort und den bisher getroffenen Maßnahmen gestellt. Hier ist es auch bezüglich Dringlichkeit einer Therapie hilfreich zu fragen, wie stark der Patient durch das aktuelle Leiden im Alltag beeinträchtigt wird. Der Schmerz kann auf einer Skala von 1 bis 10 gemäß der VAS (Visuelle Analog-Skala/visual analogue scale) angegeben und so auch objektiv quantifiziert werden.

      Zur speziellen Anamnese gehört im allgemeinen zahnärztlichen Kontext auch eine zahnärztliche Präventionsanamnese, die ein gezieltes Erfragen von Mundhygienegewohnheiten sowie die Anwendung von Zahnpflegeprodukten und Putztechniken umfasst. Ebenso wird nach der Häufigkeit, der Dauer und dem Zeitpunkt der Zahnpflege gefragt. Eine detaillierte Ernährungsanamnese mit einem speziellen Ernährungsfragebogen kann bei Verdacht auf ein erhöhtes Kariesrisiko und/oder Erosionen sinnvoll sein. Nicht selten sind sich die Patient ihres hohen Zucker- und Säurekonsums nicht bewusst.

      Fazit

      Eine detailliert durchgeführte Anamnese bildet die Grundlage für den Befund, die Diagnose, eine gezielte Therapieplanung mit nachfolgender Therapie und auch der Nachsorge. Sie soll bei geplanten oralchirurgischen Eingriffen helfen, Komplikationen während der Behandlung zu minimieren. Diese Komplikationen können zum einen zu einem Misserfolg der Behandlung selbst – beispielsweise Zahn- oder Implantatverlust – oder zum anderen auch zu schwerwiegenden Wundheilungsstörungen oder Infekten führen, die dann aufwändige und auch langwierige Folgebehandlungen nötig machen. Es liegt in der Verantwortung des Behandlers, durch gezielte und präzise gestellte Fragen und gegebenenfalls in Rücksprache mit Hausarzt oder Facharzt möglichst umfassende Informationen zu gewinnen. Diese sind für die Diagnose und Therapieplanung unerlässlich. Man kann angesichts dieser Tatsachen betonen, dass eine gute und umfassende Anamnese den Schlüssel zu einer erfolgreichen Therapie darstellt. Zudem sollte die Anamnese anlässlich regelmäßiger Kontrolltermine aktualisiert und ergänzt werden. Die Anamnese ist also kein einmaliges oder statisches Ereignis, sondern ein dynamischer Prozess.

      Empfohlene Literatur

      1.Breil D: Arzneimittelcocktail im Alter: Was macht Sinn? Sometimes less is more. Primary and Hospital Care – Allgemeine Innere Medizin 2016;16:17–20.

      2.Eremenko M: Anamnese als Herausforderung für das Praxisteam. Ein Beispiel anhand

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