Das kleine 1 x 1 der Oralchirurgie. Группа авторов
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Abb. 2-24 Bei der chirurgischen Händedesinfektion werden zusätzlich zu den Handflächen zuvor auch die Unterarme und Handgelenke mit Desinfektionslösung benetzt.
Die sterile Schürze (über der Operationskleidung) und sterilen Handschuhe dürfen erst angezogen werden, wenn das Händedesinfektionsmittel an Händen und Unterarmen vollständig verdunstet ist2,3.
Die sterile Zone umfasst den steril abgedeckten Oberkörper des Patienten, den Instrumententisch sowie das assistierende Operationspersonal. Zu den sterilen Flächen gehören die Vorderseite der sterilen Schürzen, die Oberseiten von sterilen Tüchern sowie die sterilen Überzieher der Lampengriffe. Innerhalb des sterilen Bereichs bleiben die Hände stets oberhalb des Bauchnabels. Praxis- oder Klinikpersonal, dass nicht steril gekleidet ist, muss einen Abstand von mindestens 50 cm zum sterilen Bereich einhalten.
Instrumente
Operationsinstrumente für oralchirurgische Eingriffe lassen sich nach ihren Funktionen unterteilen. Dabei wird grob zwischen Halteinstrumenten, Fassinstrumenten, Schneideinstrumenten, Präparationsinstrumenten, Tastinstrumenten, rotierenden Instrumenten und Nahtinstrumenten (inkl. Nahtmaterialien) unterschieden. Die Instrumente können in einem Grundsieb oder Operationssieb für bestimmte operative Eingriffe (für dentoalveoläre, parodontale und apikale Chirurgie, Weichgewebschirurgie etc.) zusammengestellt werden, aber auch als einzelnes Instrument steril verpackt zur Verfügung stehen. Die individuelle Gestaltung der Operationssiebe ist hierbei dem Chirurgen selbst überlassen.
Halteinstrumente
Die Halteinstrumente sorgen während des operativen Eingriffs für eine bessere Übersicht. Für das Abhalten des angrenzenden Weichgewebes oder des Mukoperiostlappens werden stumpfe Wundhaken gegenüber scharfen Wundhaken (Ein-, Doppel- und Mehrzinker) bevorzugt, da letztere ein zusätzliches Trauma am Weichgewebe verursachen. Stumpfe Wundhaken, wie Wundhaken nach Langenbeck (Abb. 2-25), Wangenhaken nach Middeldorpf (Abb. 2-26) oder Vestibulumhaken (Abb. 2-27), dienen zum Abhalten von Wange und Lippe meist während der Schnittführung oder der Nahtlegung. Bei operativen Eingriffen am Mundboden kann zum Abhalten der Zunge zusätzlich der gefensterte Zungenspatel nach Brünings (Abb. 2-28) zum Einsatz kommen. Ist einmal der Mukoperiostlappen mobilisiert, so wird dieser auf der bukkalen Seite mit Hilfe des Wundhakens nach Langenbeck, bei unteren Weisheitszahnentfernungen auch mit dem Wundhaken nach Wilde (Abb. 2-29, Video 2-1), und lingual mit dem biegbaren Hirnspatel nach Davis (Abb. 2-30) ferngehalten. Dabei ist der Knochenkontakt mit dem Halteinstrument auf Höhe der Lappenbasis unerlässlich, da sonst bei Zug die Gefahr besteht, dass der Lappen am Schnittende einreißt.
Abb. 2-25 Wundhaken nach Langenbeck (schmal und breit).
Abb. 2-26 Wangenhaken nach Middeldorpf.
Abb. 2-27 Vestibulumhaken.
Abb. 2-28 Zungenspatel nach Brünings.
Abb. 2-29 Wundhaken nach Wilde.
Video 2-1 Einführen des Wundhakens nach Lappenmobilisation bei einer operativen Weisheitszahnentfernung Regio 38.
Abb. 2-30 Hirnspatel nach Davis.
Fassinstrumente
Zu den klassischen Fassinstrumenten gehören Pinzetten, die in unterschiedlichen Varianten zur Verfügung stehen. Die anatomische und zahnärztliche Pinzette (Abb. 2-31 und 2-32) haben ein quer geriffeltes Arbeitsende und dienen zum Fassen von Tupfern, Nadeln, Drainagen oder Tamponaden. Bei der chirurgischen Pinzette (Abb. 2-33) ist jedoch das Arbeitsende durch die ineinandergreifenden Zacken traumatisch, was ein besseres Fassen der Weichgewebe ermöglicht. Sowohl die anatomische als auch die chirurgische Pinzette existieren auch als mikrochirurgische Variante (Abb. 2-34). Weitere Fassinstrumente, wie Gefäßklemmen, zum Beispiel Moskitoklemme nach Halsted (Abb. 2-35), dienen dem Fassen von Blutgefäßen bei der Blutstillung sowie der Fixierung von Haltefäden oder Tupfern. Sie besitzen einen scherenartigen Griff mit einer Arretierung und einem geriffelten Arbeitsende, das gerade oder gebogen sein kann. Mit Hilfe der Tuchklemme nach Backhaus (Abb. 2-36, Video 2-2) können sterile Abdecktücher, aber auch der Absaugschlauch während des operativen Eingriffs fixiert werden. Ein weiteres essenzielles Fassinstrument ist der Tamponadenstopfer nach Luniatschek (Abb. 2-37, Video 2-3). Dieser hat sowohl an seinem geraden als auch an seinem gebogenen Arbeitsende eine v-/u-förmige Spitze, mit der Drainagen oder Tamponaden sicher in das Wundgebiet inseriert werden können. Des Weiteren gehören Zangen für die Zahnentfernungen (Abb. 2-38 und