Tarzan – Band 2 – Tarzans Rückkehr. Edgar Rice Burroughs

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Tarzan – Band 2 – Tarzans Rückkehr - Edgar Rice Burroughs страница 10

Tarzan – Band 2 – Tarzans Rückkehr - Edgar Rice Burroughs Tarzan bei Null Papier

Скачать книгу

sei. Sei­ne Kol­le­gen dach­ten zwar, er rede Un­sinn, aber sie konn­ten es ihm nicht be­wei­sen.

      Das Frau­en­zim­mer und die Män­ner, die nicht ge­flüch­tet wa­ren, be­han­del­ten sie nicht all­zu sanft, als sie die­se zur Po­li­zei­wa­che brach­ten. Es är­ger­te sie, be­rich­ten zu müs­sen, dass ein ein­zel­ner un­be­waff­ne­ter Mann sie alle zu Bo­den ge­streckt hat­te und dass er ih­nen so leicht ent­wischt war.

      Als Tar­zan sich an der Stan­ge vor dem Fens­ter fest­hielt, folg­te er sei­nem Dschun­gel­in­stinkt und sah sich nach den Fein­den um, be­vor er hin­un­ter­klet­ter­te. Und er tat wohl dar­an, denn un­ten stand ge­ra­de ein Po­li­zist. Aber oben war kei­ner, und so klet­ter­te er wei­ter hin­auf.

      Der Mast reich­te bis an das Dach des Hau­ses, und so war es für ihn, der jah­re­lang im Ur­wald her­um­ge­klet­tert war, das Werk ei­nes Au­gen­blicks, auf das Dach zu ge­lan­gen. Von ei­nem Dach ging er auf ein an­de­res, und so setz­te er sei­nen Weg über den Häu­sern fort, bis er an ei­ner Qu­er­stra­ße einen an­de­ren Mast ent­deck­te, an dem er sich her­un­ter­ließ.

      Eine Stre­cke ging er noch schnell. Dann ver­schwand er in ei­nem Nacht­café. Dort ging er in die Gar­de­ro­be, um an Hän­den und Klei­dung die Spu­ren sei­ner Wan­de­rung über die Dä­cher zu ent­fer­nen. Als er ei­ni­ge Mi­nu­ten spä­ter her­aus­kam, schlen­der­te er ge­müt­lich heim­wärts.

      Bald dar­auf kam er auf einen hel­ler­leuch­te­ten Bou­le­vard, den er über­schrei­ten muss­te. Als er eben un­ter ei­ner Bo­gen­lam­pe stand, um ein Auto vor­über­fah­ren zu las­sen, hör­te er eine sanf­te weib­li­che Stim­me sei­nen Na­men aus­spre­chen. Wie er auf­schau­te, blick­te er in die lä­cheln­den Au­gen der Grä­fin Olga de Cou­de, die sich aus ih­rer Li­mou­si­ne her­aus­neig­te. Er ver­beug­te sich tief, um auf den freund­li­chen Gruß zu ant­wor­ten, aber als er sich wie­der auf­rich­te­te, war das Auto schon wei­ter­ges­aust.

      Ro­koff und die Grä­fin de Cou­de am sel­ben Abend! sag­te er zu sich selbst. Pa­ris ist schließ­lich nicht so groß, wie ich ge­glaubt hat­te.

      Ihr Pa­ris ist ge­fähr­li­cher als mein wil­der Dschun­gel, Paul, schloss Tar­zan den Be­richt, den er am Mor­gen nach sei­nem Zu­sam­men­stoß mit den Apa­chen und der Po­li­zei in der Mau­le-Stra­ße sei­nem Freun­de er­stat­te­te. Wes­halb lots­ten sie mich dort­hin? Wa­ren sie hung­rig?

      D’Ar­not lach­te und frag­te ne­ckend: Nicht wahr, es ist schwer, sich über die Ver­hält­nis­se des Dschun­gels hin­weg­zu­set­zen und die ge­sit­te­te Le­bens­art bei Licht zu be­trach­ten?

      Das ist in der Tat eine ge­sit­te­te Art, spot­te­te Tar­zan. Im Dschun­gel kom­men kei­ne mut­wil­li­gen Scheuß­lich­kei­ten vor. Dort tö­ten wir, um Fleisch zu er­beu­ten, um uns zu ver­tei­di­gen, um ein Weib­chen zu er­obern oder die Jun­gen zu be­schüt­zen. Wie sie se­hen, im­mer in Über­ein­stim­mung mit den Vor­schrif­ten ir­gend­ei­nes großen Na­tur­ge­set­zes. Aber hier! Pfui, Ihr ge­sit­te­ter Mensch ist bru­ta­ler als die Tie­re. Er tö­tet nur mut­wil­li­ger­wei­se und noch schlim­mer als das, er nützt ein ed­les Ge­fühl aus – die Brü­der­lich­keit der Men­schen – als ein Lock­mit­tel, sein nichts­ah­nen­des Op­fer ins Ver­der­ben zu stür­zen. Um ei­nem mensch­li­chen Hil­fe­ruf zu fol­gen, eil­te ich in das Zim­mer hin­auf, wo die Mör­der auf mich lau­er­ten.

      Ich dach­te na­tür­lich nicht, und konn­te noch lan­ge nach­her nicht ver­ste­hen, dass ir­gend­ei­ne Frau mo­ra­lisch so tief sin­ken könn­te, wie jene, die einen Mann, der sie ret­ten woll­te, ins Ver­der­ben lock­te. Aber es muss so ge­we­sen sein, denn die An­we­sen­heit Ro­koffs und die Be­schul­di­gung, die das Weib ge­gen mich er­hob, las­sen sich nicht an­ders er­klä­ren. Ro­koff muss­te ge­wusst ha­ben, dass ich öf­ter durch die Mau­le-Stra­ße ging. Er lau­er­te mir auf. Sein gan­zer Plan war sorg­fäl­tig aus­ge­ar­bei­tet bis zur letz­ten Ein­zel­heit, so­gar bis zu der Aus­sa­ge des Wei­bes für den Fall ei­nes Hin­der­nis­ses, wie es ja tat­säch­lich ein­trat. Das ist mir al­les ganz klar.

      Ja­wohl, sag­te d’Ar­not, aber es zeigt Ih­nen auch, wie sehr ich recht hat­te, Ih­nen zu sa­gen, man soll­te die Mau­le-Stra­ße abends mei­den. Sie woll­ten es mir nicht glau­ben.

      Und ich hal­te heu­te noch die Stra­ße für die se­hens­wer­tes­te in Pa­ris. Ich wer­de nie ver­feh­len, durch sie zu ge­hen, denn sie hat mir die ers­te wirk­li­che Un­ter­hal­tung ge­währt, seit­dem ich Afri­ka ver­las­sen habe.

      Sie kann Ih­nen noch eine an­de­re Un­ter­hal­tung ge­wäh­ren, die Ih­nen we­ni­ger zu­sa­gen wird, sag­te d’Ar­not. Ver­ges­sen Sie nicht, dass die Po­li­zei mit Ih­nen noch nicht fer­tig ist. Ich ken­ne die Pa­ri­ser Po­li­zei ge­nü­gend, um Ih­nen zu ver­si­chern, dass sie nicht so­bald ver­ges­sen wird, was Sie ihr zu­ge­fügt ha­ben. Frü­her oder spä­ter wird sie Sie pa­cken, mein lie­ber Tar­zan, und dann wird sie den wil­den Wald­men­schen hin­ter ei­ser­nen Stä­ben ein­sper­ren. Wie wird Ih­nen das ge­fal­len?

      Tar­zan wer­den sie nie hin­ter ei­ser­nen Stä­ben ein­sper­ren, er­wi­der­te er grim­mig.

      In dem Ton sei­ner Wor­te lag et­was, was d’Ar­not ver­an­lass­te, sei­nen Freund scharf an­zu­se­hen. Der Aus­druck der kal­ten grau­en Au­gen mach­te den jun­gen Fran­zo­sen sehr be­sorgt um die­ses große Kind, das kein Ge­setz über sei­ner ei­ge­nen phy­si­schen Stär­ke er­ken­nen woll­te. Es muss­te et­was ge­sche­hen, um Tar­zan mit der Po­li­zei aus­zu­söh­nen, be­vor eine an­de­re Be­geg­nung er­fol­gen konn­te.

      Sie müs­sen noch viel ler­nen, Tar­zan, sag­te er ernst. Die mensch­li­chen Ge­set­ze müs­sen be­ach­tet wer­den, ob sie Ih­nen zu­sa­gen oder nicht. Ih­nen und Ihren Freun­den kön­nen nur Un­ge­le­gen­hei­ten dar­aus er­wach­sen, wenn Sie der Po­li­zei trot­zen wol­len. Ich kann in Ihrem Fal­le der Po­li­zei den Sach­ver­halt er­klä­ren, und ich will das heu­te noch tun, aber her­nach müs­sen Sie ge­hor­chen. Wenn der Ver­tre­ter des Ge­set­zes zu ih­nen sagt: Kom­men Sie, so müs­sen Sie kom­men, und wenn er sagt: Ge­hen Sie, so müs­sen Sie ge­hen. Jetzt wol­len wir zu mei­nem großen Freund in der Po­li­zei­di­rek­ti­on ge­hen und die An­ge­le­gen­heit der Mau­le-Stra­ße auf­klä­ren. Kom­men Sie!

      Eine hal­be Stun­de spä­ter be­tra­ten sie das Po­li­zei­bü­ro. Der Lei­ter war sehr freund­lich. Er er­in­ner­te sich noch sehr wohl des Be­su­ches, den die bei­den ihm ei­ni­ge Mo­na­te vor­her in der An­ge­le­gen­heit der Fin­ger­ab­drücke ge­macht hat­ten.

      D’Ar­not er­zähl­te die Er­eig­nis­se vom vor­her­ge­hen­den Abend, und als er ge­en­det, um­flog ein grim­mi­ges Lä­cheln den Mund des Po­li­zei­lei­ters. Er drück­te auf einen Knopf, und wäh­rend er auf den Be­am­ten war­te­te, such­te er auf sei­nem Tisch nach ei­nem Pa­pier, das er schließ­lich fand.

      Hier, Jou­bon, sag­te er zu dem ein­tre­ten­den Schrei­ber, las­sen Sie die­se Po­li­zis­ten so­fort zu mir kom­men!

Скачать книгу