Bomba auf dem Heimkehrpfad. Roy Rockwood

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Bomba auf dem Heimkehrpfad - Roy Rockwood Bomba der Dschungelboy

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beide trennen.“

      Gibo und Wafi freuten sich ebenfalls, als sie Lowando sahen. Jetzt war ihre verlassene kleine Streitmacht schon auf vier kampferprobte Krieger angewachsen.

      Als Bomba von ihren Abenteuern mit den kriegsbemalten Wilden berichtete, die sich in den Fluss gestürzt hatten, wiegte Lowando bedenklich seinen Kopf.

      „Das waren die Verehrer der Flussgötter“, sagte er. „Sie sind immer darauf aus, Opfer für ihre Flussdämonen zu fangen. Ich habe schon von diesem Stamm gehört.“

      „Meinst du, dass es noch weitere Stämme ihrer Art in dieser Gegend gibt?“, fragte Bomba.

      „Ja“, erwiderte Lowando. „Die Molas werden ihre Männer vermissen und einige Suchkommandos nach allen Richtungen losschicken. Wenn wir ihnen — oder ihren Freunden in die Hände fallen, könnte es sehr gefährlich für uns werden.“

      Aus dem Innern der Bambushütte ertönte Andrew Bartows Stimme, und Bomba ging mit Lowando hinein. Bombas Vater war ebenso froh wie die anderen, dass Lowando den Weg zu ihnen zurückgefunden hatte, und er begrüßte den jungen Häuptling herzlich.

      „Wie fühlst du dich, Vater?“, fragte Bomba mit kindlicher Besorgnis.

      „Ich habe keine Schmerzen, aber ich fühle mich so schwach wie ein neugeborenes Kind“, erwiderte Andrew Bartow. „Hilf mir auf die Beine, mein Junge. Vielleicht komme ich schneller zu Kräften, wenn ich ein wenig umhergehe.“

      Bomba stützte seinen Vater, doch dessen Beine versagten noch den Dienst, und er seufzte und ließ sich mit einem entschuldigenden Lächeln zurücksinken.

      „Es geht noch nicht“, murmelte er. „Der Geist ist zwar willig, aber das Fleisch ist noch zu schwach. Diese Schufte müssen mich mit irgend etwas betäubt haben. Sie haben mir Blätter in den Mund gestopft, als sie mich fingen. Ich hielt das zuerst für eine Art von Knebel. Aber gleich darauf wurde mir übel, und ich verlor das Bewusstsein.“

      Als Bomba und Lowando wieder im Freien waren, schüttelte der junge Häuptling bedenklich den Kopf.

      „Das ist schlimm für deinen Vater“, sagte er ernst. „Diese Blätter könnten von einer Giftpflanze sein, die hier in diesem Teil des Dschungels wächst. Es muss nicht unbedingt den Tod bedeuten, aber das Gift macht die Glieder eines Mannes schwer, und er ist nach seinem Genuß schwach wie ein Kind.“

      „Gibt es denn keine Medizin gegen dieses Gift?“, fragte Bomba bestürzt.

      „Eine weise Frau meines Stammes hat mir einmal erzählt, dass es bestimmte Kräuter und Wurzeln gibt, aus denen man einen Heiltrank gegen das Gift der Molas brauen kann. Ich werde sofort nach diesen Heilpflanzen suchen. Mach dir also keine Sorgen, Bomba, dein Vater wird gesund werden.“

      Während Lowando sich eiligst auf die Suche nach den Heilkräutern machte, saßen Bomba und seine beiden Gefährten untätig am Fluss. Gibo erging sich in düsteren Andeutungen darüber, wie gefährlich die Nähe des Flusses auch für sie sein könnte.

      „Es ist ein Wohnort der Dämonen“, murmelte er abergläubisch. „Vielleicht tauchen sie noch einmal auf und reißen uns mit sich in die Tiefe.“

      Wafi starrte unbehaglich auf den schnell dahinfließenden, wirbelnden Strom.

      „Hoffen wir, dass die Dämonen für heute genug bekommen haben“, meinte er, und er versuchte, sich mit dieser Redensart selbst zu trösten.

      Bomba hob den Blick und ließ ihn gleichzeitig über das Wasser gleiten. Er wusste, dass es keine Flussdämonen gab. Für ihn war dieser tosende Strom ein wilder Wasserlauf wie alle anderen. Doch plötzlich erhellte sich sein Blick. Er hatte ein großes Kanu entdeckt, das in der Strömung dahintrieb, und dieser Anblick hatte ihn auf eine Idee gebracht.

      Ein Kanu! Das war doch viel besser als eine Tragbahre! Hier lag der Ausweg!

      Er sprang auf, streifte seine Sandalen von den Füßen und rannte zum Ufer.

      „Bomba! Bomba!“, schrie Gibo entsetzt. „Das bedeutet den sicheren Tod! Denke an die Flussdämonen!“

      Doch Bomba war bereits mit einem Hechtsprung in die aufgewühlten Fluten getaucht.

      4 Schreckliche Fänge

      Ein weites Stück schwamm Bomba kraulend unter der Oberfläche dahin, ehe er auftauchte und sich das Wasser aus den Augen schüttelte. Ein Stück vor sich in der Strömung entdeckte er das dahingleitende Kanu. Aber die Strömung war auch sein Helfer, und er hatte außerdem noch seine kräftigen Arme und Beine als Unterstützung.

      Er konnte wie ein Fisch schwimmen, und er zweifelte nicht daran, dass er das Boot einholen würde. Mit mächtig ausholenden Kraulzügen näherte er sich dem in der Strömung dahintreibenden Kanu. Er war dem Boot schon ziemlich nahe, als er eine leichte, streifende Berührung an seinem linken Bein bemerkte. Der Vorgang wiederholte sich, und zuerst dachte Bomba, es handele sich um irgendwelche Unterwasserpflanzen. Doch dann wurde ihm klar, dass der Fluss viel zu tief war, als dass Wasserpflanzen so weit an die Oberfläche reichen könnten.

      Die Erklärung für die merkwürdige Erscheinung kam schnell genug. Etwas rechts von ihm tauchte unvermittelt ein schlanker, dreieckiger Kopf aus dem Wasser. Er verschwand sofort wieder, doch andere Köpfe erschienen jetzt an weit auseinanderliegenden Punkten, und auch sie verschwanden gleich wieder.

      Es waren Wasserschlangen!

      Mit einem eisigen Schreck durchzuckte Bomba die Erkenntnis, dass er von jener besonderen Schlangengattung der afrikanischen Flüsse umgeben war, die ebenso gefährlich und tödlich sein konnte wie verschiedene Arten der Landschlangen.

      Vielleicht hatten die blutrünstigen Reptilien schon versucht, ihre schrecklichen Fänge in seine Arme und Beine zu schlagen. Durch die schnellen Bewegungen der Glieder mochten sie ihr Ziel verfehlt haben, und es wurde Bomba klar, dass in dieser Schnelligkeit im Augenblick seine einzige Rettung lag.

      Während er das Tempo seiner Arm- und Beinstöße noch beschleunigte, überschlug er seine Chancen. Die beste Gelegenheit zu einem tödlichen Biss würde für die Schlangen in jenem Augenblick kommen, in dem er sich an Bord des Kanus schwingen wollte. Er musste seine schnell gleitenden Feinde überlisten.

      Als er das Boot erreichte und den Rand packte, machte er eine Bewegung, als wolle er seinen Körper hinaufziehen. Doch in der nächsten Sekunde tauchte er unter und kam an der anderen Seite wieder hoch.

      Als er die Bewegung des Untertauchens noch nicht vollendet hatte, schoss etwas über seinem Kopf dahin und prallte gegen die Bootswand. Eine Schlange hatte zugestoßen — aber es war zu spät!

      Blitzschnell tauchte er an der anderen Seite auf und warf sich ins Kanu. Noch im Aufrichten zog er sein Buschmesser und machte eine geschickte Seitenwendung. Der lange, seilartige Körper, der sich aus dem Wasser aufgerichtet hatte, konnte die Wendung nicht so schnell mitmachen. Der Rachen mit den Giftzähnen stieß an ihm vorbei, und im nächsten Moment trennte Bombas Messer den Schlangenkopf vom Rumpf. Der hässliche Kopf des Reptils versank sofort in den Fluten, aber der Schlangenleib peitschte noch minutenlang die Oberfläche, ehe er endlich versank.

      Bombas Erleichterung über die knappe Rettung war sehr groß. Er wischte das Blut von der Klinge und wartete auf weitere Angriffe. Doch die Schlangen schienen das Schicksal ihrer Artgenossin als

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