Planet der Saurier. Falk-Ingo Klee

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Planet der Saurier - Falk-Ingo Klee HOPF Autorenkollektion

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brach zusammen.

      Im mentalen Bereich herrschte plötzlich ein Chaos. Furcht und Hysterie breiteten sich aus. Eine Welle telepathischer Hilferufe raste um den Planeten, und wer immer diese in höchster Not gesendeten Rufe empfing, wurde davon erfasst und mitgerissen. Er reihte sich ein in die Masse und schrie seinerseits seine Urangst in den geistigen Äther.

      Die Erregung der Proohler war verständlich. Noch nie war es einer anderen Rasse ‒ und schon gar nicht den Craahns ‒ gelungen, den mentalen Impulsen zu widerstehen. Die Proohler hatten sich so sehr auf ihre geistigen Kräfte verlassen, dass sie es nicht für nötig gefunden hatten, eine schlagkräftige Raumflotte aufzubauen.

      Gewiss, es gab einige hundert Wach- und Patrouillenkreuzer, die um Proohl stationiert waren, doch sie waren der Tausende von Schiffen zählenden Armada der Craahns hoffnungslos unterlegen.

      Auch eine Evakuierung kam nicht in Betracht. Auf ganz Proohl existierten knapp vierhundert Raumschiffe. Ein Viertel davon besaß der Planetarische Rat, dem auch Troopal Scotheer angehörte.

      Ebenso wie Tratheer versuchte Scotheer vergeblich, sich gegen die chaotischen Impulse seiner Artgenossen abzublocken. Die telepathischen Notrufe von Millionen waren zu stark und drangvoll. Plötzlich wurden sie von einem PSI-Signal von höchster Intensität überlagert.

       Flieht!

      »Komm!«

      Troopal fasste Napeel an der Hand und zog sie mit sich. So schnell sie konnten, eilten sie nach unten. Von dort gab es einen Zugang zu dem Hangarschacht, in dem das Raumschiff stand ‒ ein kleiner Diskus für vier Personen, der Scotheer wie allen anderen Planetarischen Räten zur freien Verfügung stand.

      Von draußen erklang ein infernalisches Heulen, Sekunden später krachte es. Eine donnernde Explosion erschütterte die Gegend. Die Mauern erzitterten, Bilder fielen von den Wänden und zerbrachen.

      »Die Craahns bombardieren Proohl!«

      Tratheer klammerte sich ängstlich an ihren Gefährten.

      »Gleich sind wir in Sicherheit.«

      Mit einem Griff öffnete er das Schott zum Hangarschacht. Erneut drang Explosionsdonner an sein Ohr. Wieder erbebten die Wände, der Boden schwankte. Polternd fielen einige Möbel um. Die beiden hatten Mühe, sich auf den Beinen zu halten.

      »Troopal, ich fürchte mich!«

      Tratheer presste die Hände an die Schläfen. In ihrem Gehirn hallten die telepathischen Notrufe von Millionen Artgenossen wider und überschwemmten sie mit Panik.

      »Troopal, ich halte das nicht mehr aus!«

      Scotheer zog sie an sich und führte sie zum Einstieg des Raumers. Sein Gesicht war verzerrt. Auch er hatte Mühe, die auf ihn eindringenden Mentalimpulse abzuwehren.

      Im oberen Stockwerk hämmerte jemand gegen die Tür. Erregte Schreie wurden laut. Troopal erschrak. Seine Artgenossen wussten natürlich, dass er über ein Raumschiff verfügte. Sie versuchten nun, sich gewaltsam Zutritt dazu zu verschaffen.

      Sicher, er hatte noch zwei Plätze frei, aber wem sollte er sie geben? Keiner würde zulassen, dass ein anderer bevorzugt würde. In ihrer augenblicklichen Verfassung würden sie auf nichts Rücksicht nehmen und sich gnadenlos bekämpfen, um an Bord des Diskus zu gelangen. Nein, er und Napeel mussten allein fliehen.

      Oben zerbrach die Tür.

      »Troopal, wir kommen! Warte auf uns!«

      Mittels Fernsteuerung öffnete er den Raumschiffseinstieg und schob Napeel darauf zu. Er selbst sprang zum Schott zurück und verriegelte es hastig.

      Wieder gab es draußen eine Detonation. Scotheer wurde von den Beinen gerissen. Teile der Wandverkleidung bröckelten ab und fielen zu Boden, im Mauerwerk klafften Risse. Mehrere Versorgungsleitungen brachen. Ein Gemisch aus Proteinen und kaltem Wasser überschüttete ihn.

      Mühsam richtete er sich auf und wischte sich die breiige Masse aus den Augen. Napeel war bereits im Raumschiff verschwunden. So schnell er konnte, rannte er auf den Einstieg zu.

      Die Stimmen der ins Haus eingedrungenen Proohler kamen näher, schon hallten die ersten Schläge gegen das Hangarschott.

      Hastig verschloss er den Einstieg des Diskus und eilte in den Kommandostand. Napeel hatte im Sessel des Kopiloten Platz genommen und bereits einige Geräte aktiviert.

      Scotheer setzte sich neben sie und nahm rasch verschiedene Schaltungen vor. Die Speicher erwachten zum Leben, dröhnend nahmen die Meiler ihre Arbeit auf.

      Mittels Gedankenschaltung betätigte er den Mechanismus, der die Schachtabdeckung bewegte. Auf halbem Wege stoppten die Flügeltore. Sie mussten sich infolge der Explosionen verklemmt haben.

      Troopal aktivierte ein Kraftfeld und setzte es gegen die Abdeckung ein. Mit hässlichem Kreischen wurden die Tore aus ihrer Verankerung gerissen.

      »Alarmstart!«

      Die Andruckneutralisatoren heulten überlastet auf, als der Diskus mit flammenden Schirmfeldern in den Himmel raste. Die Steuerung und die Koordination der Abwehranlagen hatte die Automatik übernommen. Wie alle Proohler war auch Scotheer kein besonders geschickter Pilot.

      Napeel Tratheer hockte in ihrem Sitz und starrte angstvoll auf die Bildschirme. Auch Scotheer saß reglos da. Sein Parasektor empfing immer noch die Welle der Hilferufe, in die sich zunehmend die lautlosen Schreie Verwundeter und Sterbender mischten.

      Je höher der blutrote Diskus stieg, umso größer wurde die Zahl der Wabenraumer der Craahns. Ununterbrochen regnete ein Bomben- und Minenteppich aus ihren mächtigen Leibern herab, der Dörfer und Städte der Proohler verwüstete und zerstörte. Die Raumer der Insektoiden, die sich zum Boden herabsenkten, setzten zusätzlich ihre Bordgeschütze ein und potenzierten so das Vernichtungswerk.

      Der Autopilot steuerte einen wilden Zickzackkurs zwischen den Wabenschiffen hindurch. Zwar versuchten die Craahns, den Diskus abzuschießen, doch das Schiffchen war zu klein und zu wendig, um lange genug in die Zieloptik eines der behäbigen Insektoidenschiffe zu geraten.

      Mehrmals flammte der Schutzschirm auf, als er von Energiesalven gestreift wurde, die Belastung hielt sich jedoch in Grenzen.

      Der Planet blieb hinter ihnen zurück. Dennoch sah man deutlich die riesigen Rauchsäulen, die dort aufstiegen, wo es einst blühende Siedlungen gegeben hatte.

      Als der Diskus die Bahn des Mondes Breether passierte, hatte er das Gros der craahnschen Streitmacht bereits hinter sich gelassen.

      Eine Gruppe kleinerer Wabenraumer tauchte auf. Sie waren viel beweglicher als die plumpen Riesenwaben und konnten dem Kleinraumschiff weitaus gefährlicher werden.

      Drei Einheiten scherten aus der Formation aus und machten sich an die Verfolgung. Obwohl sich der Diskus außerhalb der Reichweite ihrer Geschütze befand, begannen sie zu feuern.

      Troopal und Napeel saßen stumm da. Sie konnten nichts zu ihrer Verteidigung tun, ihr Leben hing von der geschickten Reaktion des Automaten ab. Voller Unbehagen beobachtete Scotheer, dass die Wabenschiffe langsam aufholten. Zwei von ihnen änderten ihren Kurs und nahmen eine zangenähnliche Position ein. Schon trafen die ersten Energiefinger auf die oberen Schirmfeldschichten und brachten sie zum Aufleuchten.

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